Gigaset: Neuausrichtung mit Smart Home und Smartphones
Das 2008 aus der Siemens-Festnetzsparte hervorgegangene Unternehmen Gigaset plant eine Neuausrichtung. Der Handel mit Festnetztelefonen soll weiterhin die Grundlage des Geschäftes bleiben, mit einer Expansion in den Smart-Home- sowie Smartphone-Bereich will das Unternehmen aber neue Geschäftsfelder erschließen.
Mehr Smartphones geplant
Gigaset plant, das Angebot im hart umkämpften Smartphone-Markt auszubauen. Das Unternehmen will bei den Verbrauchern mit dem Pluspunkt „Made in Germany“ punkten und sich damit von der breiten Masse der Hersteller distanzieren. Wie die Produktion von Smartphones in Deutschland abläuft, konnte ComputerBase im letzten Jahr im Werk in Bocholt begutachten.
Geplant sind vor allem Smartphones im unteren und mittleren Preissegment von 200 Euro bis 400 Euro. Insgesamt sollen sich bereits mehr als 1.200 Anbieter um Marktanteile kämpfen, aber laut Vorstandschef Klaus Weßing könne kaum eine Firma mit einer wirklich starken und bekannten Marke in Europa aufwarten.
Mit Geschwindigkeit und kurzen Produktzyklen zum Erfolg
Das neue Erfolgsrezept im Smartphone-Markt von Gigaset soll durch kurze Produktzyklen erreicht werden. Der durchschnittliche Lebenszyklus eines Smartphones liege laut Gigaset-Chef bei gerade einmal neun Monaten, weshalb Firmen stetig mit aktualisierten Produkten aufwarten müssten.
Gigaset soll dabei nicht als reiner Smartphone-Lieferant auftreten. Das Unternehmen freut sich bereits einen Marktanteil von über ein Prozent in Deutschland vorweisen zu können.
Weniger Bedarf an DECT-Telefonen
Im Bereich der schnurlosen DECT-Telefone ist Gigaset in Europa Marktführer, in rund 200 Millionen Haushalten steht bereits ein Gerät des Unternehmens. Der allgemeine Trend entwickelt sich allerdings gegen die DECT-Telefonie, weshalb Gigaset versucht, neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Smart Home als weiteres Standbein
Gigaset wird zudem versuchen, sich im Smart-Home-Bereich zu etablieren. Mit Komplettlösungen im Hard- und Software-Bereich sollen nicht nur Industriekunden bedient, sondern auch Endanwender angesprochen werden.
Das Unternehmen soll dabei als kompletter Dienstleister für Smart-Home-Lösungen auftreten. Als Beispiel wird die Installation einer Sicherheitskamera genannt. Gigaset kann dabei die Daten für einen Auftraggeber speichern und bei Bedarf des Kunden einen Sicherheitsdienst hinzubuchen.
Neue Wege mit neuem Personal
Seit 2015 wurden bei Gigaset zahlreiche Positionen in der Firma neu besetzt. Laut Weßing befinde sich das Unternehmen nun auf einem gesunden Weg, um sich weiter zu stabilisieren und dann wieder zu wachsen.