Google Play Store: 2018 mehr als 50 Milliarden Apps täglich gescannt
Google hat die Sicherheitsmaßnahmen seiner Verkaufsplattform Google Play in den letzten Jahren ausgebaut und nun einen Einblick in die Anstrengungen gegeben, Schadsoftware aus dem App-Bereich des Play Stores zu halten. So wurden laut Google täglich über 50 Milliarden Apps auf den Smartphones der Nutzer überprüft.
Im Gegensatz zu Apples App Store, wo der Prozess zum Bereitstellen von Software durch die Prüfung im Vorfeld schon einmal mehrere Wochen dauern kann, stehen bei Google die für Android eingereichten Apps dem Nutzer fast sofort zur Verfügung. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Suchmaschinenspezialist keine Prüfungen an den Applikationen vornimmt – diese folgen mit diversen Filtern und Scan-Vorgängen anschließend im Hintergrund, größtenteils auf den Geräten der Nutzer. Dadurch will Google gewährleisten, dass Schädlinge wie Malware vor verschlossenen Türen bleiben.
Apps außerhalb des Play Stores nach wie vor gefährlich
Bei den im letzten Jahr täglich über 50 Milliarden auf Schädlinge gescannten Apps auf Smartphones von Nutzern kommt Google Play Protect zum Einsatz, das zusätzlich neben Prozeduren im Play Store die Apps auf den Geräten der Nutzer prüft. Dies hat den Vorteil, dass auch ein Auge auf Applikationen geworfen wird, welche über andere Quellen geladen und aufgespielt wurden. Dennoch steige laut Google die Gefahr, sich über diesen Weg Malware oder ähnliches einzufangen, gegenüber dem Play Store um das achtfache. Aber auch verseuchte Apps aus dem Play Store können durch die erst anschließende Prüfung zunächst auf den Geräten der Nutzer landen.
Nutzer können in Zukunft weniger die Wahl haben
Den offiziellen Weg stets einzuhalten, ist vor allem für Spieler nicht immer einfach, denn einige Publisher sind dazu übergegangen, eigene Vertriebswege für ihre Produkte etablieren zu wollen – nicht selten jedoch mit großen Gefahren für den Anwender: So hat sich kurz nach dem Start der Android-Version von Fortnite der dazugehörige Installer als höchst unsicher herausgestellt. Die Schwachstelle wurde von Epic zwar bereits nach einem Tag beseitigt, dennoch kann davon ausgegangen werden, dass Epic keine solch großen Anstrengungen wie Google unternimmt, um die Bezugsquellen sicher zu gestalten. Damit wird die eigene Monetarisierung über die Sicherheit der Nutzer gestellt.
Zahl der beanstandeten Apps gestiegen
Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr rund 55 Prozent mehr Apps abgelehnt, der Anteil der nachträglichen Sperrungen stieg sogar um 66 Prozent. Konkrete Zahlen nennt Google hierbei jedoch nicht. Bei den Verstößen handele es sich in den überwiegenden Fällen um Wiederholungstäter, rund 80 Prozent der Entwickler mit beanstandeten Apps sollen bereits in der Vergangenheit mehrfach negativ aufgefallen sein. Nicht selten werde versucht, diese Sperrungen oder Beanstandungen durch neue Accounts zu umgehen, doch auch solch Schindluder werde von Google laut eigenen Angaben mittlerweile gut erkannt.
Vorgaben sollen verschärft werden
Im nächsten Jahr will Google laut eigenen Angaben die Privatsphäre der Nutzer verstärkt schützen, in dem einige nicht näher benannte Regeln weiter verschärfen werden. Erst im Oktober des letzten Jahres hatte das Unternehmen den Zugriff auf die SMS- und Telefonfunktionen für Applikationen deutlich eingeschränkt.