GTA V: Cheat-Tool-Entwickler muss 150.000 Dollar zahlen
Ein US-Gericht hat im Verfahren gegen den Entwickler einer Cheat-Software für das Actionspiel Grand Theft Auto V zugunsten von Take-Two entschieden. Jhonny Perez muss dem Publisher die Höchststrafe von 150.000 US-Dollar als Schadensersatz zahlen. Auch die Anwaltskosten von rund 67.000 US-Dollar muss Perez berappen.
Cheat-Tool Elusive machte Take-Two und Spielern das Leben schwer
Wie Torrentfreak berichtet, hatte Take-Two Interactive im vergangenen August gegen den Kalifornier Perez Klage wegen Urheberrechtsverletzung durch die Entwicklung und Verbreitung eines Cheat-Tools für GTA V (Test) eingereicht. Die „Elusive“ genannte Software ermöglichte unter anderem das Generieren der Ingame-Währung GTA-Dollar im Online-Modus des Spiels und verfügte über ein umfangreiches Menü für diverse andere Cheats wie beispielsweise unendlich Munition, das Spawnen beliebiger Fahrzeuge oder Teleportation. Die Optionen wurden von Cheatern häufig dafür genutzt, anderen Spielern in GTA Online das Leben schwer zu machen.
Die Software wurde zu Preisen von 10 US-Dollar bis 30 US-Dollar im Internet verkauft, wie viel Geld Perez dabei einnahm, ist bis heute nicht bekannt. Der Angeklagte habe auf keinerlei Anfragen reagiert und sich nicht gegen die Vorwürfe verteidigt. Dieses Versäumnis wurde vom Gericht als Schuldbekenntnis bewertet, wie dem Urteil (PDF) zu entnehmen ist.
Angeblich über 500.000 US-Dollar Schaden durch Cheats
Die Schadensersatzleistung von 150.000 US-Dollar sei das Höchstmaß für Vergehen dieser Art. Dabei habe Take-Two anfangs noch eine außergerichtliche Einigung angestrebt, sich aber durch die mangelnde Kooperation von Perez zur Klage entschieden. Laut dem Publisher sei durch Cheats mit der Software ein Schaden von mindestens 500.000 US-Dollar entstanden. Zum einen wurde der Ruf von GTA Online durch Cheater beschädigt, zum anderen machte die Software den Kauf der virtuellen GTA-Dollar gegen echte Währung überflüssig.
Publisher gehen verstärkt gegen Cheater vor
Laut Torrentfreak sei dies nur eine von mehreren gerichtlichen Klagen, die Take-Two im Kampf gegen mutmaßliche Cheater angestrebt hat. Auch andere Publisher ziehen gegen Cheater vor Gericht: Als populäres Beispiel hat Epic Games einen deutschen Entwickler wegen Cheatsoftware für das Spiel Fortnite: Battle Royale verklagt.
Auch das Team von PUBG kämpft seit Jahren mit Cheatern und hat bereits Millionen von Schummlern gebannt. Eine kreative Maßnahme hat Bethesda für gebannte Cheater im Spiel Fallout 76 erdacht: Diese sollen durch das Schreiben eines Aufsatzes ihre Sperrung rückgängig machen können.