Microsoft HoloLens 2: Mehr Sichtfeld, mehr Komfort und Hand-Iris-Erkennung
Microsoft hat auf dem MWC 2019 die zweite Generation der HoloLens vorgestellt. Mit höherer Auflösung, verbessertem Handtracking, einem größeren Sichtfeld, mehr Komfort und einem Preis von 3.500 US-Dollar richtet sich das AR-Headset ausschließlich an Unternehmen.
Während der Präsentation der HoloLens 2 hob Alex Kipman, Technical Fellow bei Microsoft, drei Bereiche hervor, in denen die zweite Generation besser sei als die erste: Immersion, Komfort und Time-to-Value.
Größeres Bild für mehr Immersion
Für die verbesserte Immersion ist insbesondere das deutlich erhöhte Sichtfeld der HoloLens 2 verantwortlich. Microsoft selbst spricht dabei von mehr als dem doppelten Field of View, während die Kollegen von CNET genauere Zahlen nennen und von einer Erhöhung von circa 30 ° auf 52 ° sprechen. Damit wird sowohl die erste Generation als auch die Konkurrenz in Form der Magic Leap One deutlich übertroffen.
Im direkten Vergleich zu reinen VR-Headsets bleibt das Sichtfeld jedoch klein. Gerade beim Fokus auf professionelle Anwendungen, den Microsoft mit der HoloLens 2 anstrebt, fehlt hier auch weiterhin die Möglichkeit Nutzer auf Geschehnisse außerhalb des Bildausschnitts in der Mitte aufmerksam zu machen. Für die Auflösung nennt Microsoft jeweils 2K mit dem Seitenverhältnis 3:2 pro Auge, aber keine exakte Auflösung. Der Konzern spricht lieber von 47 Pixeln pro Grad Sichtfeld, was wiederum deutlich über dem liegt, was VR-Headsets der aktuellen Generation zu bieten haben.
Hände und Augen werden verfolgt
Um die Bedienung der HoloLens 2 ohne die Nutzung eines Controllers zu verbessern, gibt es nun eine verbesserte Gestensteuerung, die sowohl die ganze Hand als auch einzelne Finger erkennt. Dies ermöglicht Gesten wie Pinch-to-Zoom auch in Augmented Reality zu nutzen oder die präzise Manipulation von einzelnen virtuellen Knöpfen, Tasten oder Schiebereglern. Zusätzlich sind Sensoren für Eyetracking integriert, die auch zur Nutzung mit Windows Hello funktionieren und eine Anmeldung per Iris-Scan ermöglichen. Im professionellen Umfeld soll es damit leichter werden, ein Headset zwischen mehreren Nutzern zu teilen, da jeder Nutzer automatisch erkannt und auf seinem individuellen Account angemeldet werden kann.
Mit offenem Visier für mehr Komfort
Im Gegensatz zur vorherigen Generation sind eine Vielzahl an kleineren Veränderungen dafür verantwortlich, dass der Tragekomfort erheblich gestiegen sein soll. Microsoft spricht von einem mehr als drei Mal so hohen Tragekomfort, was arbiträr wirkt.
Im Detail gibt es jedoch durchaus willkommene Veränderungen. Dazu zählt unter anderem die Verwendung leichterer Materialien wie Kohlefasern und die Verlagerung des Schwerpunktes weg von der Front des Headsets. Bei der Ergonomie geht Microsoft ähnliche Wege wie Sony mit der PlayStation VR oder die Mixed-Reality-Headsets und erlaubt die Vorderseite wie ein Visier hochzuklappen. Auch die Anpassung an verschiedene Kopfgrößen funktioniert ähnlich wie bei Sonys VR-Headset (Test). Auch Brillenträger sollen laut Microsoft dank des verbesserten Designs keine Probleme mit der HoloLens 2 bekommen.
Nur für Unternehmen
Der dritte angesprochene Punkt, die Time-to-Value, ist die Frage danach, wie schnell ein Unternehmen aus einer Investition in Microsofts HoloLens 2 einen Wert schöpfen kann. Dies soll durch Microsoft Mixed-Reality-Anwendungen wie Dynamics 365 Remote Assist, Dynamics 365 Layout und Dynamics 365 Guides schnell geschehen.
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Dynamic 365 Guides (Bild: Microsoft)
Microsoft versucht jedoch nicht nur das AR-Headset besonders interessant für Unternehmen zu machen, sondern bietet es explizit nur für diese an. Es ist keine Endkundenversion geplant und selbst Entwickler gehen laut The Verge zunächst leer aus. Microsoft positioniert die HoloLens 2 auch über den Preis von 3.500 US-Dollar vor Steuern als Werkzeug für Produktion, Forschung und Kommunikation im Unternehmensumfeld, spricht von einer Veröffentlichung noch diesen Jahres und nimmt schon jetzt Vorbestellungen entgegen.