GeForce RTX 2070 Max-Q im Test: Turing für schlanke Notebooks macht keinen Klassensprung
2/2Leistung mit „RTX on“
Auch bei Turing für Notebooks sind Echtzeit-Raytracing (DXR bzw. RTX) und KI-Kantenglättung (DLSS) für Nvidia die schlagenden Argumente für die neue Generation. Der Test mit der GeForce RTX 2070 Max-Q im Aero 15-X9 von Gigabyte zeigt allerdings, dass es Echtzeit-Raytracing im bisher einzigen damit verfügbaren Spiel (Battlefield V) insbesondere in kompakteren Notebooks mit mobilen CPUs noch schwerer hat, als im Desktop. Das liegt zu einem kleineren Teil an der geringeren Leistung der mobilen GPU, zu einem viel größeren aber an den niedrigeren Taktraten der mobilen Prozessoren.
Der Einfluss der CPU auf die Leistung im Multiplayer von Battlefield V ist extrem hoch, weshalb sich das Aero 15-X9 mit GeForce RTX 2070 Max-Q schon ohne aktiviertes Raytracing nur knapp vor die Kombination aus GeForce RTX 2060 und übertaktetem Core i7-8700K setzen kann, wenn diese RTX im Modus „Ultra“ berechnet. Wird DXR aktiviert, fällt die Leistung erwartungsgemäß weiter und kommt in diesem schnellen Shooter bereits in kritische Regionen.
Fazit
Im Desktop-PC hat Turing sowohl bei der Leistung als auch beim Preis den Klassensprung vollbracht. Im Notebook gelingt das zumindest der auf Effizienz getrimmten GeForce RTX 2070 Max-Q im Gigabyte Aero X9 nicht. Beträgt der Vorsprung direkt nach dem Start von Spielen noch bis zu 12 (FHD) bzw. 16 (UHD) Prozent, lässt das Aero X9 mit GeForce RTX 2070 Max-Q im Gegensatz zur GeForce GTX 1070 Max-Q im Razer Blade 15 (2018) temperaturbedingt deutlich Federn. Das genauso kompakte Razer Blade 15 legt der GeForce GTX hingegen keine Fesseln an – auch nach einer Stunde Spielelast nicht. So bleiben nach fünf Minuten in Kingdom Come: Deliverance nur noch rund 8 Prozent Vorteil übrig.
RTX und DLSS sind (noch) kein Verkaufsargument
Nvidia verweist auf die neuen Funktionen und dass die neue Generation schneller ist. Nicht nur in Anbetracht der weiterhin sehr bescheidenen Verbreitung von DXR und DLSS sowie der fast zu vernachlässigenden Mehrleistung in diesem Duell nach fast zwei Jahren Entwicklungszeit sind das derzeit aber weiterhin sehr schwache Argumente. Darüber hinaus zeigt sich Battlefield V mit dem stark von der CPU abhängigen Multiplayer abermals als der falsche erste RTX-Titel, denn in Notebooks mit mobilen CPUs und deren geringerem Takt geht die Leistung nochmals signifikant zurück.
Basierend auf den bisherigen Testergebnissen erweist sich Turing im Notebook hinsichtlich Leistung damit nur als kleiner Fortschritt gegenüber Pascal. Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass es anderen GPUs dieser Art in anderen Notebooks anders geht. Ein anderes Muster mit mobiler Turing-GPU konnte bis dato aber kein Hersteller der Redaktion zur Verfügung stellen. Damit bleibt vorerst auch die Frage offen, wie sich die GeForce RTX 2080 Max-Q sowie die „Non-Max-Q-Varianten“ gegenüber ihren Vorgängern schlagen.
Gigabyte Aero 15-X9: Schlank mit Kompromiss
Das Gigabyte Aero X9 erweist sich wiederum als schlankes, leichtes und sehr gut verarbeitetes Notebook, dessen Ultra-HD-Bildschirm nicht an das vergleichbare Display von Razer herankommt, aber dennoch mit hoher Helligkeit und hohem Kontrast glänzt. Tastatur, Trackpad und auch die Lautstärke überzeugen. Das Razer Bade 15 wird allerdings nicht lauter und führt unter Dauerlast 20 Watt mehr Verlustleistung (Steckdosenmessung) ab, weshalb GPU und CPU höher takten können.
Als Aero 15-Y9 gibt es das Aero auch in einer Version mit GeForce RTX 2080 Max-Q, die Gehäusedimensionen sind identisch. Für beide Modelle gibt es auch eine Option auf den noch schnelleren Core i9-8950HK sowie ein Full-HD-Display mit 144 Hertz.
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