Qualcomm: Referenzdesign für 5G-Router mit Snapdragon X55
Qualcomm will Anbietern von Mobilfunk-Routern den Einstieg in den Markt des 5G-fähigen Consumer Premise Equipments (CPE) mit einem eigenen Referenzdesign auf Basis des Snapdragon X55 vereinfachen. Im kommenden Jahr sollen ersten 5G-Router mit dem neuen Multi-Mode-Modem für 5G, LTE, 3G und 2G auf den Markt kommen.
Unter dem Begriff Consumer Premise Equipment werden Mobilfunk-Router für den Einsatz Zuhause verstanden. Die vom Netzbetreiber zur Verfügung gestellte Mobilfunklösung nennt sich Fixed Wireless Access (FWA), Fixed Wireless Broadband (FWB) oder auch Wireless to the x (WTTx) und wird üblicherweise dafür verwendet, die letzte Meile zum Kunden zu überbrücken. Bei der Deutschen Telekom wird die Lösung als Virtual Fiber bezeichnet und durchläuft derzeit eine Testphase. 5G für Endverbraucher will die Deutsche Telekom noch im Verlauf dieses Jahres anbieten.
In dem Markt der für FWA/FWB/WTTx benötigten Router ist insbesondere Huawei ein großer Player. Für das Unternehmen war von Anfang an klar, dass mit dem Start von 5G zuerst CPE das Anwendungsgebiet sein wird. Qualcomm hat sich hingegen zuerst auf mobile Endgeräte konzentriert, wenngleich die Kombination aus Snapdragon 855 und Snapdragon X50 bei Inseego auch für einen mobilen Hotspot zum Einsatz kommt. Auch bei HTC setzt man für den heute angekündigten 5G Hub auf das Snapdragon X50.
Referenzdesign soll Kosten reduzieren
Für das jüngst angekündigte Multi-Mode-Modem Snapdragon X55 will Qualcomm speziell für CPE eine eigene Referenzplattform für Mobilfunk-Router anbieten. Diese besteht neben dem Modem aus dem parallel vorgestellten neuen RF-Front-End, um den Bereich unterhalb von 6 GHz abzudecken, und dem neuen Antennenmodul für mmWave, sodass alle benötigen Komponenten in einer Plattform abgedeckt werden. Dies soll die Entwicklungszeit und die Kosten reduzieren.
Im 5G-Betrieb ist das Snapdragon X55 für Geschwindigkeiten von bis zu 7 Gbit/s im Downlink und bis zu 3 Gbit/s im Uplink ausgelegt. Das Modem unterstützt den zu Beginn der 5G-Vermarktung üblichen NSA-Standard (Non-Standalone), der 5G als reinen Datenkanal (eMBB) nutzen und dementsprechend weiterhin auf LTE, 3G und 2G angewiesen sein wird. Der spätere Standalone-Betrieb (SA) ist für das Snapdragon X55 aber ebenso möglich. Bei LTE wird mit Cat. 22 eine maximale Geschwindigkeit von 2,5 Gbit/s im Downlink unterstützt. Teil des Referenzdesigns ist zudem die Netzwerk-Plattform IPQ807x, die unter anderem das neue Wi-Fi 6 (802.11ax) zur Verfügung stellt, um Endgeräte mit dem CPE zu verbinden.
Im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2020 sollen laut Qualcomm erste 5G-Router auf Basis des neuen Referenzdesigns mit Snapdragon-X55-Modem auf den Markt kommen.