Razer Game Store: Spiele-Shop überlebt kein Jahr und schließt
Weniger als ein Jahr nach der Eröffnung eines Keystores endet der Versuch von Razer, im Bereich digitaler Distribution von Spielen Fuß zu fassen: Der Game Store schließt zum 28. Februar seine Pforten. Laut Razer sei dieser Schritt Teil einer „Neuausrichtung“ des Unternehmens.
Aktivierungsschlüssel für Uplay und Steam können bis zum 28. Februar aus dem Game Store abgerufen werden und bleiben. Nach diesem Zeitpunkt verfällt diese Option. Kunden bleibt dann nur die Option, ihr Mailpostfach zu durchforsten, da Razer die Schlüssel nach dem Kauf auch einmal mit elektronischer Post übermittelt. Ihre Gültigkeit behalten sie wie in anderen Fällen auch dauerhaft.
Alle Vorbestellungen werden von Razer auch nach dem 28. Februar noch ausgeliefert, Geschenke werden am angegebenen Datum ungültig. Was verfällt, sind lediglich Rabattgutscheine; Coupons müssen bis Ende Februar eingelöst werden. Darüber hinaus kann der Kundendienst des Stores weiterhin kontaktiert werden, sollte es Probleme geben. Wie lange diese Option noch zur Verfügung steht, ist unklar.
Razer Gold ist die Zukunft
Künftig wird Razer Spiele nur noch als Teil des eigenen Payback-Programms anbieten. Das Unternehmen setzt also stärker auf die Fake-Währung „Razer Gold“. Diese virtuellen Münzen werden nicht aufgegeben, sie können etwa in (Free-to-Play-)Spielen von NetEase als Zahlungsmittel verwendet werden oder winken als (magere) Belohnung, wenn Razers Kryptomining-App genutzt wird.
Für Spieler sind Razers Gold und das ebenfalls verfügbare Silber aber ein schlechter Deal; beide Währungen binden an Razers Ökosystem und Shops. Darüber hinaus ist der Umrechnungskurs schlecht, während Kosten verschleiert werden. Dass der Hardware-Hersteller seine Bemühungen in diesem Bereich verstärkt, erscheint aus wirtschaftlicher Sicht allerdings folgerichtig. Den Lohn der Mühen führen Videospiele vor Augen, die ihren Anbietern mit diesen und anderen Techniken immer neue Rekordgewinne bescheren.