Telekom: Das sind die Unterschiede zwischen nuSIM und eSIM
Ab dem zweiten Halbjahr 2019 will die Telekom mit der nuSIM eine integrierte SIM-Karte für Geräte des Internet of Things anbieten. Die Eigenschaften dieser nuSIM lesen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich zu denen der eSIM. Es gibt jedoch Unterschiede speziell für den IoT-Einsatz, wie ComputerBase auf Nachfrage erfahren hat.
Die nuSIM soll das für IoT-Geräte werden, was die eSIM bereits für moderne Smartphones und Wearables wie das iPhone Xs, Pixel 3 oder die Apple Watch ist: eine integrierte SIM-Lösung, die den Einsatz einer physischen SIM-Karte überflüssig macht. Entsprechend ausgestattete Geräte können dadurch kleiner gestaltet werden, da der Einsatz für eine SIM-Karte nicht länger Teil des Designprozesses sein muss.
Die iSIM geht noch weiter als die eSIM
Wie eine Sprecherin der Telekom auf Nachfrage von ComputerBase erläuterte, unterscheidet das Unternehmen zwischen den beiden Klassen der „embedded SIM“ (eSIM) und der „integrated SIM“ (iSIM). Die nuSIM zählt zur Kategorie der integrierten SIM und ist aus diesem Grund ein anderes Produkt, das nicht direkt vergleichbar ist mit der eSIM, auch wenn beide Produkte auf den ersten Blick ein ähnliches Ziel verfolgen.
Wichtig für die Unterscheidung ist, dass die eSIM zwar ebenfalls fest in einem Gerät verbaut wird, etwa einem Smartphone, Tablet oder einer Smartwatch, jedoch nach wie vor ein separates Bauelement ist. Der Chip für die embedded SIM fällt zwar deutlich kompakter aus als eine physische SIM samt deren Schubfach, ist aber eben weiterhin ein getrenntes Bauteil. Hier geht die iSIM – im konkreten Fall die nuSIM – einen Schritt weiter, indem die SIM-Karte direkt in den Modem-Chip integriert wird und somit ein weiteres physisches Bauteil wegfällt.
Die nuSIM reduziert Kosten und Stromverbrauch
Die eSIM sei gleich aus mehreren Gründen nicht für den Einsatz in IoT-Geräten geeignet, erklärte die Telekom. Zunächst einmal sei dies eine Frage der Kosten, denn die nuSIM sei schlichtweg günstiger als eine eSIM. Hinzu kommen die bereits angesprochenen Eigenschaften eines separaten Bauelements, darunter Beschaffung, Lagerhaltung, Handhabung bei der Produktion und der Platzbedarf im Gerät. Darüber hinaus sei der Stromverbrauch der eSIM höher als bei der integrierten SIM.
Funktionale Unterschiede zwischen eSIM und nuSIM gibt es ebenfalls. Bei der eSIM würden durch das Bootstrap-Profil, das bei der ersten Aktivierung des Gerätes die Verbindung zu einem Mobilfunknetz ermöglicht und von dem Operator durch ein eigenes Profil ersetzt werden kann, Mehrkosten entstehen, so die Telekom. Bei der nuSIM fehlt diese Funktion, sodass abermals die Kosten geringer ausfallen sollen. Die bei der M2M-Kommunikation (Machine to Machine) erforderliche SMS gebe es bei NarrowBand-IoT nicht und die bei der Consumer-eSIM benötigte Benutzungsoberfläche bei IoT in der Regel ebenfalls nicht. Für Low-Cost-IoT seien zudem typische eSIM-Funktionen wie das flexible Laden der Teilnehmerverhältnisse Over-the-Air (OTA) und das Umschalten von einem Operator zum anderen nicht erforderlich.
Dementsprechend seien die nuSIM und eSIM keine konkurrierenden Lösungen, sondern unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Anforderungen.