ViewSonic VX3211-4K im Test: Die UHD-Gaming-Alternative zum halben Preis
tl;dr: Für 360 Euro gehört der VX3211-4K zu den günstigsten UHD-Monitoren mit 31,5 Zoll und gleicht technisch dem doppelt so teuren XG3220, der speziell für Spieler beworben wird. Das größte Manko im direkten Vergleich sind die fehlenden Ergonomiefunktionen des VX3211-4K-Standfußes. Sonst gleichen sich Stärken und Schwächen.
VX3211-4K im Test
Der VX3211-4K stammt aus dem Bereich „Unterhaltung“ in ViewSonics Monitorserien und zielt trotz VA-Panel mit UHD-Auflösung, 31,5 Zoll Diagonale und HDR- sowie FreeSync-Unterstützung nicht auf Spieler. Beim Blick auf die technischen Daten wird allerdings deutlich, dass der VX3211-4K sich viele Eigenschaften mit dem ViewSonic XG3220 (Test) teilt, den das Unternehmen als Gaming-Monitor positioniert hat.
Doch welche Funktionen lässt der VX3211-4K missen und sind diese schlussendlich ausschlaggebend? Oder ist es für Spieler sinnvoll, auf Gaming-Funktionen und -Design zu verzichten und stattdessen zum deutlich günstigeren VX3211-4K zu greifen?
Technische Daten und Erfahrungen
Im Vergleich zum ViewSonic XG3220 setzt der VX3211-4K, den es übrigens auch als VX3211-2K mit einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln gibt, vor allem auf einen sehr viel einfacheren Standfuß, der über keine RGB-LED-Beleuchtung und, was in diesem Fall schwerwiegender ist, keine Ergonomiefunktionen zur Höhenverstellung und Drehung des Displays verfügt. Darüber hinaus ist das Design des Monitors und des in der Breite ausladenderen Standfußes schlicht gehalten, auf ein rot-schwarzes Gaming-Design und einen Headset-Halter an der Rückseite muss der Käufer somit verzichten. Lediglich eine Neigung des Displays von +13 bis -5 Grad ist möglich.
2× HDMI, 1× DisplayPort, kein Kabelmanagement
Bei den Video-Anschlüssen setzt auch der VX3211 wie der XG3220 auf zwei HDMI-2.0-Anschlüsse und einen DisplayPort 1.2. Diese sind nach unten weggeführt, was das Verbinden von Kabeln aufgrund der fehlenden Ergonomiefunktionen des Monitors erschwert. Ohne den Bildschirm zu drehen oder zu kippen, ist dies daher kaum möglich. Ein Kabelmanagement bietet der Standfuß nicht.
Keine USB-Anschlüsse und schwächere Lautsprecher
Über die vier USB-3.0-Ports der Gaming-Variante verfügt der VX3211-4K nicht und muss gänzlich ohne USB-Anschlüsse auskommen. Die integrierten Lautsprecher fallen mit jeweils 2,5 statt 5 Watt etwas schwächer aus, was bei einem „Unterhaltungsmonitor“ überrascht, aber für die meisten Spieler nicht von Relevanz sein sollte, da sie auf Headsets setzen.
ViewSonic VX3211-4K | ViewSonic XG3220 | |
---|---|---|
LCD-Panel | VA | |
Backlight | LED (flimmerfrei) | |
Diagonale | 31,5 Zoll | |
Auflösung | 3.840 × 2.160 (60 Hz) | 3.840 × 2.160 (60 Hz) |
Pixeldichte | 140 dpi | |
HDR | Ja, teilweise | |
FreeSync/G-Sync | FreeSync | |
Seitenverhältnis | 16:9 | |
Kontrast (statisch) | 3.000:1 | |
Helligkeit max. | 300 cd/m² | |
Farbtiefe | 10 Bit (8 Bit + FRC) | |
Farbraum | 95 % NTSC | 99 % sRGB, 95 % NTSC, 89 % Adobe RGB |
Blickwinkel (horizontal/vertikal) | 178°/178° | |
Reaktionszeit | 3 ms (Grau zu Grau) | 5 ms (Grau zu Grau) |
Videoeingänge | 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 | |
Audio | Kopfhörerausgang, Lautsprecher (2 × 2,5 W) | Kopfhörerausgang, Lautsprecher (2 × 5 W) |
USB | – | 4 × USB 3.0 |
Ergonomie | Display neigbar (-5°/+13°) | Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-45°/+45°) |
Leistungsaufnahme | Betrieb: 50 W, Standby: k. A. | |
Sonstiges | Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm) | Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), Headset-Halter, diverse Game-Profile |
Preis (06.09.2018) | 360 Euro | 730 Euro |
Scharfes Bild dank 140 dpi
Das 31,5-Zoll-Display mit 3.840 × 2.160 Bildpunkten (UHD) bietet eine Pieldichte von 140 dpi, die für eine schärfere Darstellung sorgt als ein 27-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln (WQHD) und 109 dpi. 31,5-Zoll-Monitore mit WQHD-Auflösung wie beispielsweise der LG 32GK850F (Test) weisen eine Pixeldichte von 93 dpi auf. Ein klassicher 24-Zoll-Monitor mit Full-HD-Auflösung (1.920 × 1.080 Pixel) hat hingegen eine Pixeldichte von 92 dpi.
Panel wahrscheinlich identisch
Auch das VA-Panel im VX3211 nutzt wie beim XG3220 nativ 8 Bit, kann per „Frame Rate Control“ (FRC) jedoch mehr Farbabstufungen anzeigen, so dass auch 10-Bit-Signale verarbeitet werden. Es ist angesichts ansonsten identischer technischer Daten davon auszugehen, dass die verbauten Panel im XG3220 und VX3211-4K identisch sind. Beim VX3211-4K nennt ViewSonic zwar nur die NTSC-Farbraumabdeckung, diese ist mit 95 Prozent aber identisch zu der des XG3220.
Die HDR-Wiedergabe ist möglich, mehr aber nicht
Wie schon der XG3220 und der XG3240C (Test) von ViewSonic unterstützt auch der VX3211-4K die Wiedergabe von HDR-Inhalten. Einzeln steuerbare LED-Zonen, Local Dimming oder eine spezielle Anpassung für HDR besitzt der VX3211 allerdings nicht, so dass auch der Effekt im Alltag enttäuschend ist. Für die explizite und hauptsächliche Nutzung für HDR-Inhalte ist der VX3211 die falsche Anschaffung.
FreeSync im Rahmen der Möglichkeiten
Wer eine kompatible AMD-Radeon-Grafikkarte nutzt, kann auch beim VX3211-4K im eingeschränkten Frequenzbereich bis 60 Hz, denn mehr bietet das UHD-Display nicht, über FreeSync eine variable Bildwiederholfrequenz einsetzen, die Tearing und Stuttering verhindert. Auf die „Low Framerate Compensation“ (LFC), die bei niedrigen Frame- und somit Bildwiederholraten die ausgegebenen Frames verdoppelt, muss der Monitor angesichts des kleinen Frequenzbereichs verzichten. FreeSync-2-HDR-Support wird nicht geboten, da hierfür die maximale Helligkeit mit 300 cd/m² zu niedrig ist. Für FreeSync 2 HDR muss diese zwischen 400 und 600 cd/m² liegen.
Bedienung des OSDs über Tasten ist ein Graus
Der VX3211-4K setzt auf dasselbe OSD wie der XG3220, lässt lediglich die vordefinierten Gaming-Profile beispielsweise für die Genres FPS, RTS und MOBA vermissen, was im Alltag jedoch ebenfalls kaum eine Rolle spielt.
Allerdings hat der VX3211 nicht nur das OSD geerbt, sondern auch die Bedienung über die Tasten an der Rückseite des Monitorgehäuses. Über insgesamt sechs Tasten muss durch das OSD navigiert werden. In diesem Fall tatsächlich „muss“, denn die Bedienung über das OSD ist umständlich und führt immer wieder dazu, dass man die falsche Taste wählt und so eine ungewünschte Aktion auslöst. Darüber hinaus haben die Tasten einen unterschiedlichen Druckpunkt – dass dies gewollt sein könnte, erschließt sich während der Bedienung zumindest nicht. Sobald man das OSD aufrufen muss, wünscht man sich einen Joystick zur Steuerung.
44 Watt im SDR-, 51 Watt im HDR-Desktop
ViewSonic selbst gibt die Leistungsaufnahme des VX321-4K mit maximal 50 Watt an, nennt jedoch ein Intervall von 35 bis 50 Watt als typische Leistungsaufnahme. Im Test betrug die maximale Leistungsaufnahme des Monitors genügsamere 44,7 Watt.