Bildersuche & Weiterleitungen: WhatsApp will Kettenbriefe und Fake News eindämmen
Mit der Betaversion 2.19.80 für Android hat WhatsApp zwei neue Funktionen namens „Forwarding Info“ und „Frequently Forwarded“ eingeführt, bei der der Absender einer Nachricht darüber informiert wird, wie häufig diese bereits weitergeleitet wurde.
Allerdings zeigt diese Funktion die Anzahl der Weiterleitungen nur für bereits weitergeleitete Nachrichten an, da nur bei diesen in den Details auf zusätzliche Informationen zu einer Nachricht, etwa wann sie verschickt und gelesen wurde, zurückgegriffen werden kann. So können nur die Absender einer weitergeleiteten Nachrichten im Nachhinein sehen, wie oft diese bereits weitergeleitet wurde und ihr Verhalten so auch erst im Nachhinein überdenken und weitere Weiterleitungen unterlassen. Zumindest noch steht diese Funktion nicht für erhaltene Nachrichten zur Verfügung, um bereits ohne Weiterleitung häufig geteilte Nachrichten zu erkennen.
Eine Nachricht gilt dann als häufig weitergeleitet („frequently forwarded“), wenn sie mehr als vier Mal weitergeleitet wurde. Sobald dies der Fall ist, wird der Absender hierauf auch durch eine entsprechende Beschriftung über der Nachricht informiert.
WhatsApp will Massenweiterleitungen eindämmen
WhatsApp integriert diese Funktion, um den Nutzern zu zeigen, wann eine Nachricht sehr häufig geteilt wird, um einerseits beliebte Nachrichten und andererseits Spam und falsche Informationen, die massenhaft verbreitet werden, besser identifizieren zu können.
Hetze sorgte für Lynchjustiz
Wann WhatsApp die in der Beta integrierte, aber noch nicht freigeschaltete Funktion aktiviert, ist derzeit nicht bekannt. WhatsApp steht insbesondere in Indien nach Lynchjustiz unter Druck, etwas gegen Fehlinformationen zu tun, da im Vorfeld der Ereignisse Hetze gegen angebliche Verbrecher und Gewalttäter über WhatsApp massenhaft verbreitet wurde. Erst vor Kurzem hatte WhatsApp deshalb in Indien bereits eingeführt, dass Nachrichten nur noch an bis zu fünf Kontakte gleichzeitig weitergeleitet werden können. Nachdem dies in Indien zu einem Rückgang von weitergeleiteten Nachrichten um 25 Prozent sorgte, wurde die Funktion weltweit umgesetzt.
Inverse Bildersuche gegen Falschmeldungen
Bereits zuvor war in der Vorabversion 2.19.73 von WhatsApp eine inverse Bildersuche aufgetaucht, mit der Nutzer Bilder auf ihre Echtheit beziehungsweise ihren Ursprung hin prüfen können sollen. Auch dies soll dazu beitragen, dass Nutzer Falschmeldungen einfacher erkennen können. Hierbei greift WhatsApp auf die Bildersuche von Google zurück und öffnet den Browser, um das Ergebnis der Suche anzuzeigen. Auch an einem integrierten Browser für WhatsApp arbeitet das Unternehmen aber bereits, so dass die Anwendung für das Ergebnis nicht mehr verlassen wird.