Neue Buchfilialen: Amazon schließt alle 87 Mini-Geschäfte zu Ende April
Amazons Versuche, mit Pop-Up-Stores in den USA etwa in Einkaufszentren oder anderen gut besuchten Orten erfolgreich zu sein, sind offensichtlich gescheitert, denn das Unternehmen schließt alle 87 Standorte bereits zu Ende April dieses Jahres.
Am stationären Handel hält Amazon jedoch fest, denn es sollen neue große Buchfilialen, 4-Sterne-Shops und Supermärkte entstehen. Die Ankündigung ließ deshalb zwar auch die Amazon-Aktie um 1,4 Prozent nachgeben, noch stärker hatte sie jedoch Einfluss auf die Aktie des Buchhändlers Barnes & Noble. Aufgrund der Ankündigung weitere große Buchgeschäfte eröffnen zu wollen, gab die Aktie von Barnes & Noble um rund 9 Prozent nach.
Über die Pop-Up-Stores hatte Amazon Kunden insbesondere die Möglichkeit geben wollen, mit Produkte wie den Echo-Lautsprechern, Kindle-E-Book-Readern und Fire-Tablets in direkten Kontakt zu kommen.
Neue 4-Sterne-Shops stellen Bewertungen in den Fokus
Auch neue 4-Sterne-Geschäfte sind geplant. In diesen bietet Amazon nur eine kleine Auswahl des eigenen Sortiments an und beschränkt sich ausdrücklich auf Produkte, die auf der Online-Plattform eine Kundenbewertung von mindestens 4 Sternen erhalten haben. Diese Fokussierung auf Bewertungen hat jedoch schon in der Vergangenheit zu zahlreichen Problemen geführt, da Händler mit gefälschten Bewertungen versuchen, den Verkauf ihrer Produkte anzukurbeln. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat erst vor Kurzem zum ersten Mal eine Strafe wegen gefälschter Produktbewertungen auf Amazon verhängt und Amazon selbst hat inzwischen rund 1.000 Klagen wegen gefälschter Produktbewertungen eingereicht.
Neue Supermarktkette bis Ende des Jahres
Auch die eigenen Bemühungen nach dem Zukauf von Whole Foods im Jahr 2016 im Bereich der Supermärkte wird Amazon weiter vorantreiben und Dutzende neue Standorte in Großstädten in den USA errichten. Sie sollen allerdings nicht als Whole-Foods-Filialen firmieren, sondern unter einer anderen, noch nicht bekannt gegebenen Marke und günstigere Produkte als die Biosupermarktkette Whole Foods anbieten. Ob diese dem kassenlosen Konzept der Amazon-Go-Filialen entsprechen, ist bisher nicht bekannt.