Dell U4919DW im Test: Mit 5.120 × 1.440 Pixeln auf 49 Zoll in 32:9 zum Office-König
2/3Helligkeit und Farbraum
Die von Dell angegebene Helligkeit von maximal 350 cd/m² übertrifft das Testmodell in der Bildschirmmitte spielend. Zu beiden Rändern wird das Bild jedoch deutlich dunkler, unten stärker als im oberen Display-Bereich. Die durchschnittliche Helligkeit liegt so nur noch bei rund 320 cd/m². In den beiden unteren Ecken werden nur noch 280 cd/m² erreicht, was rund 73 Prozent der maximalen Helligkeit entspricht. Bei einem 32:9-Display ist es zwar schwieriger, eine gute Homogenität über das gesamte Bild zu erreichen, eine Abweichung von 27 Prozent ist dennoch nicht zufriedenstellend und die dunkleren Bereiche an den Rändern sind auch für den Nutzer sichtbar, wenn heller Bildschirminhalt dominiert. Die Farbtemperatur liegt bei guten 6.950 Kelvin.
Schwarz leuchtet beim Dell U4919DW im Durchschnitt bei maximaler Helligkeit mit 0,261 cd/m². Das Intervall liegt dabei zwischen minimalen 0,215 und maximalen 0,310 cd/m², fällt also zufriedenstellend klein aus. Von sehr guten Werten um 0,10 cd/m², wie sie schon andere Monitore im Testfeld gezeigt haben, ist der U4919DW somit deutlich entfernt. Trotzdem ist die Schwarzdarstellung auch aufgrund fehlender heller Flecken noch gut.
Den von Dell genannten Kontrast von 1.000:1 erfüllt der U4919DW im Test mit einem Kontrastverhältnis von 1.234:1. Sowohl bei der Helligkeit als auch beim Kontrast ist der niedriger auflösende 32:9-Monitor von Samsung, der C49HG90, demnach dem Dell-Display überlegen.
Bei minimaler Helligkeit und der Darstellung von Weiß zeigt der Monitor erneut eine höhere Helligkeit von bis zu 34,15 cd/m² in der Bildmitte und dunkleren 24,26 beziehungsweise 25,4 cd/m² in den beiden unteren Ecken. Die minimale Helligkeit ist abgesehen von den Schwankungen auf dem breiten Display sehr gut.
Gute Farben, aber minimal schlechter als bescheinigt
Abseits der Helligkeit und Homogenität muss sich der U4919DW auch bei den Farben beweisen, zumal Dell selbst eine Farbabweichung von weniger als 2 dE ausgibt. ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Dell U4919DW dabei mit Calman ColorMatch, das die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe vergleicht. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert sowie das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im CIE-1976-Chart ist zu sehen, welche dargestellten Farbpunkte wie stark vom angestrebten idealen Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Im Test erreicht der U4919DW nicht ganz die von Dell bescheinigte maximale Farbabweichung von weniger als 2 dE. mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 2,2 dE liegt er knapp darüber. Auch die maximale Abweichung bei der Wiedergabe von Weiß ist mit 5,2 dE etwas zu hoch. In diesem Fall hat das 32:9-Modell von Samsung mit einer durchschnittlichen Abweichung von 1,5 dE und maximal 4,2 dE ebenso die Nase vorn.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die jüngst in Monitor-Tests eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder Overdrive) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nicht anders angegeben.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Schon das IPS-Panel legt nahe, dass der Dell U4919DW keine Spitzenposition beim Display-Lag einfahren wird. Mit 20,75 ms fällt das Ergebnis somit wie erwartet aus und liegt deutlich hinter den von Dell propagierten 8 (normal) beziehungsweise 5 (schnell) ms. Mit den Gaming-Monitoren kann das Breitbild-Display von Dell somit keinesfalls mithalten. Spiele sind allerdings nicht primärer Einsatzzweck des Monitors.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und auch die Auswertung Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Auch beim Input-Lag gehört der Dell U4919DW nicht zu den schnellsten Monitoren im Testfeld, schneidet aber zumindest bei Auswahl von „schnell“ für die Reaktionszeit gut ab. Da Ein- und Ausgabe beim Input-Lag zeitlich nicht synchronisiert sind, können sich Reihenfolge und Abstände der Bildschirme zwischen beiden Messungen verändern.