Nvidia GTC 2019: Keine Roadmap und kein Ausblick auf 7-nm-GPUs
In seiner fast drei Stunden andauernden Keynote hat Nvidias CEO Huang einige Detailbereiche so ausführlich besprochen, dass offensichtlich keine Zeit mehr für das blieb, was früher einmal die Regel war: Eine Roadmap und ein Ausblick auf neue GPUs. Die Volta-Architektur geht damit im Profi-Markt in das dritte Jahr.
Sehr lange Keynote ohne Blick in die Zukunft
Nicht die vielen Bereiche, in denen Nvidia tätig ist, sind auf Twitter am Morgen danach damit das bestimmende Thema zur Keynote der GTC 2019, sondern die Überlänge und das, was nicht gesagt wurde. Jensen Huang ist bekannt für seine Auftritte in seinem Markenzeichen Lederjacke, in denen er die Leistung des eigenen Unternehmens über alle Maße lobt. Dieses Mal war es aber vielen Teilnehmern doch zu viel des Guten. Denn einigen Teilbereichen, in denen Nvidia arbeitet und in denen minimale Fortschritte erzielt wurden, wurde so viel Raum gegeben, dass andere auch bei knapp 180 Minuten Länge zu kurz kamen. „Die Länge des Events war umgekehrt proportional zum Inhalt“, erklärte ein Analyst gegenüber EE Times.
Der nicht erwähnte Elefant im Raum war unter anderem eine Roadmap für Grafikchips. Denn nach der Vorstellung von Volta vor zwei Jahren auf der GTC 2017 wurde auf einen Nachfolger im Profi-Bereich gehofft. 7 nm böten sich für die vermutlich Ampere getaufte Architektur als Fertigungstechnologie an, die ersten Grafikkarten von AMD in dieser Fertigungsstufe sind bereits auf dem Markt.
Doch so kam es nicht. Nvidia lässt sich Zeit, als Marktführer in dem Bereich nicht nur auf Seite der Hardware sondern mit CUDA und Co. vor allem auch bei der Software steht der Hersteller unter keinem Zwang. So dürfte Volta noch eine ganze Weile bleiben, denn von AMD ist im High-End-Bereich keine Neuheit vor 2020 zu erwarten, die Nvidia zu einer Reaktion veranlassen könnte. Und im Gaming-Segment ist Turing noch immer quasi neu und unbestritten der Chef, wenngleich zu hohen Kosten.
Überraschungen in den anderen Bereichen
Am Ende sind es die kleinen Ankündigungen, die am meisten überraschten. 99 US-Dollar für einen kleinen Jetson-Computer gehören dazu, denn Nvidia geht damit in den Markt, den Intel in den letzten Monaten nach und nach aufgegeben hat. Und so kommt es, dass der kleine Computer für den Einzelkunden günstiger ist als für Unternehmen. Die wichtigste Software-Ankündigung, dass Nvidia Pascal DXR‑Support per Treiber erhält, kam hingegen von der parallel stattfindenden GDC 2019. Zur Keynote auf der GTC 2019 hatte Huang zwar viel über RTX gesprochen, diese Entwicklung aber außen vor gelassen.
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