Angst vor US-Verbot: Huawei hat eigenes Betriebssystem für Smartphone und PC
Huawei hat bestätigt, ein eigenes Betriebssystem für Smartphones und PC-Systeme entwickelt zu haben, das jedoch vorerst nicht zum Einsatz kommen soll. Der chinesische Hersteller wolle vielmehr für ein etwaiges Handelsverbot durch die US-Regierung gewappnet sein, wie es ZTE im letzten Jahr ereilt hatte.
Konkret bereitet sich Huawei damit auf eine Handelssperre durch die US-Regierung vor, die es US-amerikanischen Unternehmen verbietet, Hard- und Software sowie Lizenzen an Huawei zu verkaufen. In diesem Fall wäre es Huawei – wie im letzten Jahr ZTE – nicht mehr möglich, das Android-Betriebssystem von Google auf den eigenen Smartphones oder Windows von Microsoft auf den Notebooks der MateBook-Serie einzusetzen.
Android und Windows bleiben erste Wahl
Huawei wolle die eigenen Betriebssysteme allerdings nach Möglichkeit nicht einsetzen und Android und Windows seien weiterhin die erste Wahl, was darauf hindeuten könnte, dass die eigenen Betriebssysteme im Vergleich zu Android und Windows deutlich eingeschränkt sind. ZTE hatte dieses Verbot, was auch dazu geführt hat, dass keine Chips von Intel mehr eingesetzt werden konnten, fast zur vollständigen Aufgabe des Geschäftsbetriebs gezwungen. Ein Druckmittel, dem sich Huawei im anhaltenden Konflikt mit den USA nicht aussetzen möchte.
Anhaltende Konflikte mit den USA
Zuletzt hatte Huawei die US-Regierung wegen des Verbots des Einsatzes von Huawei-Technik in Behörden verklagt, die USA sind hingegen bemüht, Huawei möglichst weltweit vom Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes auszuschließen und ihrerseits Huawei wegen Geldwäsche, Betrug und dem Verstoß gegen Sanktionen angeklagt.
ZTE zu Zugeständnissen gezwungen
Ein von den USA vorgebrachter Verstoß gegen Sanktionen war es, der im letzten Jahr zur Handelssperre gegen ZTE führte. Erst nach mehreren Monaten hatten die USA die Handelssperre gegen ZTE im Jahr 2018 nach umfangreichen Zugeständnissen wie einem kompletten Austausch des Vorstandes des Unternehmens, einer Strafzahlung von einer Milliarde US-Dollar und einer Sicherheitszahlung in Höhe von 400 Millionen US-Dollar wieder aufgehoben.