GeForce GTX 1660 im Test: Nvidia Turing nimmt AMD Polaris ins Visier
4/5Lautstärke & Kühlung
Auf dem Windows-Desktop schalten beide Gigabyte-Grafikkarten die Lüfter aus und sind damit lautlos – so soll es sein. Beim Spielen kommt die GeForce GTX 1660 Gaming OC auf 36,5 Dezibel und ist damit zwar nicht flüsterleise, aber doch angenehm ruhig. Die Asus GeForce GTX 1660 Ti Strix OC hat allerdings gezeigt, dass es noch deutlich leiser geht. Sie gehört allerdings einer anderen Preisklasse an.
Die kleinere GeForce GTX 1660 OC desselben Herstellers lässt die Lüfter mit 2.200 anstatt 2.000 Umdrehungen in der Minute drehen und das macht sich in Verbindung mit dem etwas größeren Durchmesser bemerkbar. Mit 40,5 Dezibel ist die Grafikkarte ein gutes Stück lauter und es rauscht doch ziemlich ordentlich unter Last. Leise ist die Grafikkarte nicht mehr und sollte daher nicht in einem auf niedrige Lautstärke optimierten Rechner eingebaut werden.
Bezüglich der elektronischen Störgeräusche gibt es Positives zu berichten, denn beide Gigabyte-Grafikkarten leiden kaum darunter. In den Frame-Bereichen, die eine GeForce GTX 1660 in der Praxis erreicht, gibt es auch beim genauen Hinhören kaum ein Fiepen, Zirpen oder anderes Geräusch abseits vom Kühler zu hören.
Wie heiß werden die Grafikkarten?
Da beide Gigabyte-Grafikkarten keine Massen an Kühlmaterial einsetzen und die Lüfter auf dem Windows-Desktop abschalten, werden die Grafikkarten mit 39 Grad (GTX 1660 Gaming OC) respektive 42 Grad Celsius (GTX 1660 OC) wärmer als alle anderen getesteten Modelle – ein Problem ist das nicht.
Beim Spielen bleibt die TU116-GPU auf beiden Modellen dagegen kühl. Die GeForce GTX 1660 OC wird nicht wärmer als 72 Grad, die GeForce GTX 1660 Gaming OC gar nur 67 Grad Celsius. Hier dreht sich das Bild dann um, fast alle anderen 3D-Beschleuniger sind wärmer. Auch die Kartenrückseite bleibt mit 49 und 51 Grad Celsius sehr kühl.
Messung der Leistungsaufnahme
Die Gigabyte GeForce GTX 1660 OC benötigt 9 Watt auf dem Windows Desktop, bei der GeForce GTX 1660 Gaming OC sind es mit 11 Watt minimal mehr. Die Ergebnisse liegen auf dem Niveau der GeForce GTX 1660 Ti, die mit derselben GPU ausgestattet ist. Die GeForce GTX 1060 als direkter Vorgänger benötigt mit 5 Watt aber deutlich weniger.
Der Stromhunger auf YouTube
Während der Wiedergabe eines UHD-Videos auf YouTube benötigen die zwei Gigabyte-Grafikkarten 16 respektive 18 Watt. Damit arbeiten beide Modelle sehr sparsam in dieser Messreihe und liegen erneut auf dem Niveau der GeForce GTX 1660 Ti.
Der Stromhunger in Spielen
Beim Spielen benötigt die Gigabyte GeForce GTX 1660 OC im Durchschnitt 121 Watt, die GeForce GTX 1660 Gaming OC 130 Watt. Betreibt man das kleinere Modell mit Nvidias Referenzvorgaben, beträgt die Leistungsaufnahme 116 Watt. Die minimal höhere Performance kostet prozentual also mehr Energie, als sie Vorteile bringt.
Im Vergleich zur GeForce GTX 1660 Ti benötigt die langsamere Grafikkarte nur 2 Watt weniger. Dies liegt daran, dass das Powermanagement in beiden Fällen dieselbe Menge Energie (120 Watt) erlaubt. Auch die ältere GeForce GTX 1060 liegt mit 112 Watt auf demselben Niveau. Der beschnittene TU116 setzt dasselbe Budget in höhere Taktraten um.
Performance pro Watt
Die GeForce GTX 1660 Ti ist die energieeffizienteste Grafikkarte, die ComputerBase je im Test hatte. Da die GeForce GTX 1660 langsamer ist, aber genauso viel Energie benötigt, liefert die Grafikkarte entsprechend weniger FPS pro Watt. Die Energieeffizienz ist aber dennoch ein Stück besser als bei der GeForce GTX 1060 und damit immer noch gut. Die konkurrierende Radeon RX 590 ist in dieser Disziplin deutlich unterlegen.
Die Gigabyte GTX 1660 (Gaming) OC übertaktet
Bei der Gigabyte GeForce GTX 1660 OC lässt sich die GPU um 155 MHz übertakten, bei der GeForce GTX 1660 Gaming OC sind es 123 MHz. In Spielen arbeitet die GPU der kleineren Grafikkarte dann mit etwa 2.100 MHz, die der größeren mit etwas geringeren 2.075 MHz. Der je 6.144 MB große GDDR5-Speicher lässt sich exakt gleich gut übertakten. In beiden Fällen sind zusätzliche 904 MHz möglich, sodass der Speicher dann mit 4.904 MHz arbeitet – das ist ein gutes Ergebnis.
Bei der Gigabyte GeForce GTX 1660 OC lässt sich die Performance so je nach Spiel zwischen 12 und 14 Prozent verbessern, bei der Gigabyte GeForce GTX 1660 Gaming OC sind es 9 bis 13 Prozent. Damit ist die eigentlich langsamere GeForce GTX 1660 OC teils das schnellere Modell. Beide Grafikkarten sind mit Übertaktung zudem ungefähr so schnell wie die GeForce GTX 1660 Ti im Werkszustand.