RTX Server: Nvidia bringt Raytracing für GeForce Now in die Cloud
Cloud-Gaming-Dienste wie GeForce Now müssen derzeit noch ohne Raytracing oder DLSS auskommen, wie es auf Consumer-Grafikkarten wie der GeForce RTX 2060, 2070 oder 2080 (Ti) möglich ist. Das will Nvidia über den neuen RTX Server ändern, der energieeffizient in einem Pod bis zu 1.280 Grafikkarten mit Turing-GPU vereint.
Raytracing und DLSS kommen mit dem neuen RTX Server in die Cloud. Nvidia verbindet bis zu 32 Blade-Server mit insgesamt 1.280 Turing-GPUs zu einem Pod, der für jeden angebundenen Spieler die Leistung von bis zu einer GeForce RTX 2080 zur Verfügung stellt. Aktuell liegt das Maximum bei der Leistung einer GeForce GTX 1080.
Neue Tesla-Karten mit RT Cores
Nvidia selbst hat zur GTC 2019 noch kein aktualisiertes GeForce Now mit Unterstützung für Raytracing und DLSS angekündigt, will aber ab dem dritten Quartal dieses Jahres den Maximalausbau des RTX Servers anbieten. Der besteht aus einem 8U-Rack mit jeweils 40 Grafikkarten aus der Tesla-Familie. Die einzige Tesla-Grafikkarte mit RT Cores ist derzeit die Tesla T4, die im RTX Server für GeForce Now in einer nicht näher erläuterten Variante mit mehr Leistung verbaut sein wird. Nvidia will weitere technische Details dazu mit der Verfügbarkeit im dritten Quartal dieses Jahres bekannt geben.
Edge-Computing für niedrige Latenz
RTX Server können entweder klassisch in wenigen Rechenzentren aufgestellt werden, um etwa von einem Standort aus Cloud-Gaming für ganz Deutschland anzubieten. Andererseits sind sie aber auch für den Einsatz in der Edge-Cloud gedacht, sprich verteilt auf viele kleinere Standorte, die Rechenleistung nah am Anwender zur Verfügung stellen, etwa in unmittelbarer Nähe zur Basisstation. So sollen sich die RTX Server auch für AR- und VR-Anwendungen sowie im Mobilfunknetz einsetzen lassen, wo niedrige Latenzen oberste Priorität haben. Softbank in Japan und LG Uplus in Korea sind die ersten Mobilfunkanbieter, die RTX Server mit von Nvidia gemanagter GeForce-Now-Software in ihren Rechenzentren aufstellen werden. Die zugehörigen Cloud-Gaming-Lösungen sollen im weiteren Verlauf dieses Jahres angeboten werden.
RTX Server kostet weniger als die Stromrechnung der Konkurrenz
Abseits der Rechenleistung soll auch die bessere Energieeffizienz für die RTX Server sprechen. Dabei hat Nvidia allerdings weniger die 8U-Konfiguration für Game-Streaming im Fokus, sondern eine Version des RTX Servers mit vier Quadro RTX 8000, die sich zum Beispiel für das Anwendungsgebiet der professionellen Visualisierung eignet. Für das sogenannte Provis-Segment (Professional Visualization) gibt es Quadro-Lösungen im 2U- und 4U-Format von OEMs wie Dell, HPE, Lenovo, Asus und Supermicro.
Hier soll ein einzelner Node dasselbe nicht näher erklärte Projekte in sechs Stunden rendern, während 25 Nodes mit Dual-Skylake-Konfiguration 38 Stunden benötigen sollen. Gleichzeitig sei das Nvidia-System mit 30.000 zu 250.000 US-Dollar deutlich günstiger und verbrauche in fünf Jahren Betriebszeit mit 10.000 zu 70.000 US-Dollar Stromkosten deutlich weniger Energie. Aus Nvidia-CEO Jensen Huangs Spruch „buy more, save more“ wurde deshalb „RTX servers are free“, weil sie inklusive Betriebskosten weniger kosten würden als die Stromrechnung der Konkurrenz.
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