Schwieriges Umfeld: Samsung mit der nächsten Profit-Warnung der Branche
Das erste Quartal eines Jahres gehört traditionell zu den schwächeren Drei-Monats-Zyklen, doch in diesem Jahr wird es bei vielen Firmen noch markant geringer ausfallen. Fallende Chippreise und die fehlende Nachfrage bei Displays könnten dabei Samsungs erstes Quartal verhageln.
In einem bisher einmaligen Vorab-Statement zu der erwarteten Earnings Guidance in der kommenden Woche, die wiederum nur ein Vorgeschmack auf die Ende April erwarteten echten Zahlen für das erste Quartal sind, hat Samsung Electronics vor fallenden Profiten gewarnt. Eine klassische Umsatzwarnung wie im vergangenen Quartal bei Apple und Nvidia ist das in dem Fall aber noch nicht, scheinbar schrammt Samsung aber knapp daran vorbei, sodass in den Akten zwar die neue Einstufung vermerkt, es aber nicht an die ganz große Glocke gehängt wird. Gemäß den Prognosen wird Samsungs Umsatz von 60,6 auf 53,7 Billionen Südkoreanische Won fallen, der operative Gewinn sollte laut bisherigen Schätzungen der Analysten bei 7,2 Billionen Südkoreanischen Won liegen, nach 15,2 Billionen KRW vor einem Jahr.
Samsungs Gewinn kommt vornehmlich von der Chip-Produktion
In der vergangenen Woche hatte Samsung bereits Aktionäre darüber informiert, dass sich das Geschäft im Jahr 2019 eintrüben würde. Nicht nur liege das im gesamten Wachstum der Weltwirtschaft, welches schwächer ausfällt, sondern vor allem in Samsungs Teilbereichen, die in den letzten Quartalen zu den stärksten zählten, nun aber deutlich nachgeben. Allen voran geht es dabei um die Chip-Produktion, insbesondere von DRAM und NAND, mit denen Samsung nicht nur viel Umsatz, sondern einen Großteil der Profite erwirtschaftet. Zuletzt lag der operative Gewinn der Halbleitersparte bei 7,77 Billionen Südkoreanische Won, der gesamte Konzern hat 10,80 Billionen KRW Gewinn gemacht.
Erst zu Wochenbeginn wurde prognostiziert, dass die Speicherpreise wieder auf die Tiefststände von Ende 2012 oder Mitte 2016 fallen könnten. Seinerzeit haben die DRAM-Fertiger die Produktion fast nur noch zum Selbstkostenpreis oder gar bereits mit Verlust aufrecht erhalten. Angepasste Produktionen helfen Firmen dann, die Talsohle wieder zu verlassen und steigende Preise zu bewirken. Laut aktuellen Vorhersagen ist das bei DRAM aber nicht vor Ende 2019 oder erst Anfang 2020 zu erwarten.
Displays werden als zweite Baustelle genannt. Sie machen prozentual zwar nicht so viel beim Umsatz und Gewinn aus wie das Halbleitergeschäft, neun Prozent des Gewinns kamen zuletzt aus dem Bereich. Die schwache Nachfrage nach Smartphone-Bildschirmen soll aber auch dort nicht nur zu einem Gewinnrückgang führen, einige Analysten erwarten laut Reuters sogar einen operativen Verlust. Die Frage bleibt am Ende nur noch wie viel, in der kommenden Woche wird Samsung einen Vorgeschmack darauf liefern.
Heute hat Samsung die offizielle Prognose abgegeben. Mit einem operativen Gewinn von nur noch 6,2 Billionen Südkoreanischen Won liegt dieser noch geringer als erwartet. Die finalen Zahlen werden Ende April präsentiert.