Smartphones: Sony will Belegschaft bis 2020 um 50 Prozent reduzieren
Sonys Smartphone-Geschäft ist am Straucheln, wie zum einen die Verkaufszahlen und jetzt auch geplante Kürzungen der Belegschaft zeigen. Außerdem will Sony Smartphones nicht länger als eigenständige Sparte des Unternehmens führen.
Sony verkauft immer weniger Smartphones, wie ein Rückblick auf die Verkaufszahlen der vergangenen sechs Jahre aufzeigt. Im letzten Finanzquartal waren es nur noch 1,8 Millionen Einheiten, im zweiten Finanzquartal 2018 sogar nur 1,6 Millionen Einheiten. Im dritten Finanzquartal 2014 konnte Sony noch 11,9 Millionen Einheiten verzeichnen, in den alten Zeiten von Sony Ericsson waren zudem Verkaufszahlen von über 20 Millionen Einheiten pro Quartal nicht unüblich. Der Umsatz der Smartphone-Sparte lag zuletzt nur noch bei 1,1 Milliarden Euro, der operative Verlust bei knapp 125 Millionen Euro.
Sony legt Sparten zusammen
Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat nun in zweierlei Hinsicht Konsequenzen. Wie Sony bereits zu Beginn der Woche angekündigt hatte, wird das Unternehmen die Smartphone-Sparte ab dem 1. April nicht mehr als eigenständige Sparte führen, sondern diese in den neuen Bereich Electronics Products & Solutions (EP&S) integrieren, zu dem zum Stichtag auch die Sparten Imaging Products & Solutions (IP&S) sowie Home Entertainment & Sound (HE&S) zählen werden. Analysten zeigten sich besorgt von dieser Entscheidung, da befürchtet wird, dass Verluste der Sparte so verschleiert werden sollen. Gegenüber Bloomberg erklärte Sony allerdings, dass die Zahlen der Smartphone-Sparte zumindest auf absehbare Zeit weiterhin ausgewiesen werden sollen.
Für die neue Sparte wird Senior Executive Vice President Shigeki Ishizuka verantwortlich sein, der darüber hinaus wie vor der Umstrukturierung verantwortlich für das Storage Media Business sein wird und als Representative Director and President der Sony Imaging Products & Solutions Inc. tätig bleibt. Ihm zur Seite wird Deputy Officer Ichiro Takagi stehen.
2.000 Mitarbeiter weniger
Abgesehen von den personellen Veränderungen an der Spitze sind massive Kürzungen der Belegschaft geplant. Wie die Zeitung Nikkei aus Tokio berichtet, will Sony die Belegschaft der Smartphone-Sparte bis 2020 um 50 Prozent respektive von derzeit 4.000 auf 2.000 Mitarbeiter kürzen, um die Fixkosten des Unternehmens zu reduzieren.
Ein Teil der japanischen Mitarbeiter soll in anderen Sparten des Unternehmens neue Arbeitsstellen finden, in Europa und China soll den Mitarbeitern zudem ein freiwilliger vorzeitiger Ruhestand angeboten werden. Sony werde darüber hinaus den Verkauf von Smartphones in Südostasien und weiteren Regionen einschränken und sich auf das anscheinend besser laufende Geschäft in Europa und Ostasien konzentrieren.
Sonys aktuelle Smartphones sind das Flaggschiff Xperia 1 (Hands-On), das Mittelklasse‑Smartphone Xperia 10 (Plus) sowie das Einsteigermodell Xperia L3.