Übereinkunft: Apple kauft Qualcomms 5G-Modem und stellt Klagen ein
Ein großer Gewinn für Qualcomm, ein herber Rückschlag für Intel. Apple einigt sich mit Qualcomm, kauft 5G-Modems und stellt alle Klagen ein. Über die finanzielle Seite wurde zwar weitgehend Stillschweigen vereinbart, doch der Rahmen dürfte den Milliardenbereich sprengen.
Qualcomms Aktie machte einen Freudensprung am Abend, über 22 Prozent gewann sie hinzu. Die veranschlagten Zahlen können sich sehen lassen, sie bedeuten viele hundert Millionen, wenn nicht gar Milliarden US-Dollar an Einnahmen für Qualcomm. Denn der Vertrag zwischen Apple und Qualcomm läuft über mindestens sechs Jahre, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Und die 2 US-Dollar EPS sind ein Fingerzeig für die Einnahmen: Im vergangenen Quartal bedeutete 0,87 US-Dollar EPS 1,1 Milliarden US-Dollar Nettogewinn.
Der Vertrag, beginnend rückwirkend zum 1. April 2019, besagt, dass Apple nicht nur royalties an Qualcomm zahlen wird, sondern auch eine Einmalzahlung vornimmt – wie hoch diese ausfällt, darüber schweigen beide Unternehmen. Gleichzeitig stellen die Firmen alle aktuell laufenden Gerichtsverfahren und Klagen ein – eines der bestimmenden Themen der vergangenen Wochen und Monate im Silicon Valley. Apple hatte die letzten Quartale Lizenzzahlungen ausgesetzt, Qualcomm zog vor mehrere Gerichte. In Deutschland ist es in Folge der Auseinandersetzung zu einem Verkaufsverbot des iPhone 7, 8 und X gekommen.
Zwei Gewinner und ein Verlierer
Der große Verlierer der Geschichte ist Intel. Sie hatten sich gerade den Modem-Platz beim Apple iPhone erkämpft, auch das Modell in diesem Jahr dürfte noch entsprechend bestückt sein. Doch die wenig rosigen Aussichten zuletzt, in denen bereits hinterfragt wurde, ob Intel für 2020 ein 5G-Modem liefern könnte, zeigen nun ein verheerendes Resultat für den Chipriesen. Denn scheinbar zweifelt auch Apple daran, letztlich führt so aber an Qualcomm kein Weg vorbei. Sie sind unbestritten der große Vorreiter im Modem-Bereich, wenn es um das Thema 5G geht.