Apple: iOS-Musik-App soll iTunes auf dem Mac ersetzen
Mit der Vorstellung des neuen Streaming-Dienstes für Video-Inhalte Ende März kündigte Apple ebenfalls eine Portierung der TV-App auf den Mac an. Nun soll sich Apple anschicken, ebenso andere Medien-Applikationen auf den Mac veröffentlichen zu wollen, was iTunes in weiten Teilen obsolet werden lassen würde.
So deute aktuell vieles darauf hin, dass Apple Teile des eigenen App-Portfolios neu ausrichten will. Apple könne an Musik-, Podcast- und vielleicht Buchanwendungen für macOS arbeiten, die sich zur TV-App hinzugesellen würden. Dies berichtet 9to5Mac unter Berufung auf Steve Troughton-Smith, einem mit der Entwicklung betrauter Mitarbeiter Apples.
Neue Anwendungen für macOS
Unter anderem wurde gegenüber dem Online-Portal bestätigt, dass mit einem der nächsten größeren Veröffentlichungen von macOS – vermutlich Version 10.15 – das System neue und eigenständige Musik-, Podcast- und TV-Anwendungen erhalten wird. Gleichzeitig soll auch die Bücher-Applikation einem großem Redesign unterworfen werden. So soll diese eine Sidebar ähnlich der News-App auf dem Mac genauso wie eine schmalere Titelleiste mit verschiedenen Tabs für die Bibliothek, den Buch- sowie den Hörbuchshop mit sich führen. Das deutet darauf hin, dass die neue App in Zukunft neben bekannten Formaten wie bereits die iOS-Version auch für die Organisation von Audiobooks Verwendung finden wird. Darüber hinaus soll 9to5Mac laut eigener Aussage einen ersten Blick auf die Icons der neuen Apps hat werfen können.
Portierungen mit wenig Aufwand
Die Umsetzungen sollen unter Verwendung der von Apple kreierten Marzipan-Technik erfolgen, welche den Fokus auf eine einfache Entwicklung von Applikationen legt, die später auch auf verschiedenen Plattformen ohne großen Portierungsaufwand veröffentlicht werden sollen. So ist es deutlich einfacher, für iOS entwickelte Software später auf macOS zu portieren. Ähnlich wie Microsoft seinerzeit ist es Apples erklärtes Ziel, zukünftig auch Universal-Apps zu vertreiben, welche auf dem iPhone, iPad oder dem Mac installiert werden können. Mit einer entsprechenden Entwicklungsumgebung wird zur WWDC Anfang Juni gerechnet.
Bedeutung von iTunes sinkt
Die neuen Ankündigungen hinterlassen zudem ein großes Fragezeichen hinter der Zukunft von iTunes. Zwar soll die neue OS-Version noch iTunes enthalten, was jedoch eher darin begründet liegt, dass Apple bislang keine neue Lösung für die manuelle Synchronisierung von Geräten wie alten iPods und iPhones mit dem Mac in petto hat. Sollte dies der einzige Grund sein, dürfte das Ende von iTunes bereits eingeleitet sein. Allerdings ist Apple erst Anfang Januar dieses Jahres eine Kooperation mit Samsung eingegangen, um deren Smart-TVs mit einer eigenen iTunes-App auszustatten.