DigiTimes: Starkes Umsatzwachstum für AMD im 2. Halbjahr
Mit konkurrenzfähigen Produkten und schwächelnder Konkurrenz hat AMD bei Prozessoren für Desktop, Notebook und Server zuletzt Marktanteile erobert. Wie DigiTimes berichtet, sollen die AMD-Verkäufe nach einem eher verhaltenen Start in diesem Jahr im zweiten Halbjahr stark anziehen.
Diese Prognose, die das Branchenmagazin aus Taiwan aus Kreisen der PC-Hersteller erfuhr, ist nicht allzu gewagt. Ein anderer Ausgang ist eigentlich gar nicht zu erwarten, denn im ersten Quartal sieht die Hersteller-Prognose einen deutlichen Umsatzrückgang von 24 Prozent. AMD hat in praktisch allen Bereichen neue Produkte in der Hinterhand, die erst ab dem zweiten Halbjahr für Umsatz sorgen sollen. Ausgehend von dem neuen, geringen Umsatz fällt die Steigerung dementsprechend später groß aus.
Ein Anstieg der CPU- und GPU-Lieferungen für Notebooks, Motherboards und Server wird die Umsatzentwicklung von AMD in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 erheblich steigern, so Quellen von PC-Herstellern.
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Zu den Umsatz-Treibern sollen vor allem neue Prozessoren mit der Zen-2-Architektur zählen, die an den Erfolg von Zen und Zen+ anknüpfen sollen und erstmals in einem 7-nm-Verfahren hergestellt werden. Zur Jahresmitte will AMD sowohl für Server in Form von „Rome“, der neuen Generation von Epyc-Prozessoren, als auch im Desktop-Segment mit „Matisse“, den Ryzen-3000-CPUs für den Sockel AM4, neue Produkte vorstellen, die dem von Lieferengpässen und Fertigungsproblemen geplagten Konkurrenten Intel noch mehr unter Druck setzen könnten.
DigiTimes geht wie ein Großteil der Gerüchteküche davon aus, dass bereits zur Computex 2019 sowohl Ryzen 3000 als auch die neuen Mainboards mit X570-Chipsatz von AMD vorgestellt werden. Die wenig konkret formulierte Ankündigung zur AMD-Keynote im Vorfeld der Computex 2019 lässt aber viel Raum für Spekulationen um deren Inhalt.
Erst Navi soll AMDs GPU-Geschäft beflügeln
Die Achillesferse in AMDs Aufwärtstrend ist derzeit das Geschäft mit Grafikchips. Wie Nvidia leidet AMD unter der sinkenden Nachfrage durch das Ende des GPU-Mining-Booms für Kryptowährungen. Im Gegensatz zum Konkurrenten, hat AMD zudem schon lange keine neue GPU-Architektur vorgestellt und lässt in diesem Segment Neuerungen vermissen. Nur im Bereich Data Center laufe es mit AMD-GPUs noch relativ gut, so der Bericht aus Taiwan. Doch auch das sind keine echten Neuheiten.
Im zweiten Halbjahr wird mit Navi nach langer Zeit wieder eine neue GPU-Architektur von AMD erwartet, die ebenso die Verkaufszahlen ankurbeln soll. DigiTimes spricht vom dritten Quartal für Navi, einen offiziellen Termin gibt es hingegen noch nicht. Manche Gerüchte sprechen erst von Oktober 2019, was schon dem vierten Quartal entsprechen würde; dass Vorstellung und Marktstart auseinander liegen, ist aber ebenso möglich.
AMD-Aktie im Aufwind
Auch an der Börse macht sich positive Stimmung breit, denn die AMD-Aktie wurde heute zwischenzeitlich elf Prozent höher als gestern gehandelt. Von den diversen Neuheiten, die AMDs Hauptkonkurrent Intel in diesen Tagen vorgestellt hat, zeigte sich der Handel unbeeindruckt. Kurstreiber könnten jüngste Bewertungen mit Kaufsignal von Analysten sein, die wiederum durch die Ankündigung von AMDs Computex-Keynote und daran geknüpfte Erwartungen motiviert sein dürften.
Traditionell reagiert AMDs Aktie sehr stark auf selbst kleine Ankündigungen – in positive aber auch negative Richtung. Auch die Ankündigung von Google, beim kommenden Streaming-Dienst für Spiele Stadia auf Server mit AMD-GPU zu setzen, hatte den Aktienkurs beflügelt.