Epic-CEO: Keine Exklusivspiele mehr, wenn Steam günstiger wird
Epic-CEO Tim Sweeny hat sich erneut zu den umstrittenen Exklusivdeals im Games Store geäußert und ein Versprechen abgegeben. Wenn Valve den Plattformanteil auf Steam von 30 auf das Epic-Niveau von 12 Prozent senke, würde das Unternehmen auf die weitere Bindung von Spielen an den eigenen Store verzichten.
Dies gilt zumindest, sofern Valve auf Kleingedrucktes verzichtet und die Kosten „ohne wesentliche Bedingungen“ senkt. Spiele müssen aus Sicht von Epic jede Art Online-System für das Verwalten von Freunden sowie Konto-Mechanismen nutzen können, Store- und plattformübergreifend zu betreiben sein und keine Abgaben auf Käufe in anderen Shops erheben, wie dies etwa Apple mit den Ingame-Käufen in Fortnite tue.
Darüber hinaus müsse sichergestellt sein, dass Ingame-Käufe plattformübergreifend zur Verfügung stehen können.
Dies umreißt Sweeney als „den Geist einer offenen Plattform, wo der Store nur ein Platz zum Finden von Spielen und zum Bezahlen von Dingen“ ist. Eine solche Definition beschreibt Epics Plattform aktuell perfekt: Bis zum Ende einer umfangreichen Roadmap, auf der selbst rudimentäre Dinge wie ein Einkaufswagen stehen, ist der Games Store kaum mehr als ein Ort zum Erwerb von Produkten.
Kämpfer gegen Kosten mit Hintergedanken
Dass Epic eine Gebühr in Höhe von 30 Prozent für Plattformbetreiber als negativ für die Branche hält, hatte das Unternehmen mehrfach kundgetan. Ob er denn glaube, dass Valve realistischerweise mit 12 Prozent Gebühr auskommen könne, wollte Sweeny auf Twitter nicht beantworten; der Frage wich der CEO aus.
Valve selbst hat sich aus der von Epic ausgelösten Diskussion um die Plattformgebühren herausgehalten. Laut einem ehemaligen Valve-Mitarbeiter könnte sich das Unternehmen eine Senkung leisten, Zahlen für diese Behauptung wurden aber nicht genannt. Bei einem Gleichstand der Kosten würden Exklusivspiele ohnehin schnell verschwinden, da sich Epic die dann weit teurere Subventionierung von Entwicklern nicht mehr lange leisten könne – eine Strategie, die der Newcomer ohnehin nicht endlos fortsetzen will.
Dass dies für Valve noch kostendeckend wäre, wird in einer weiteren Schätzung negativ beschieden. @Mortiel argumentiert, dass nur zwei Drittel aller Spiele über Steam verkauft werden. Da Valve nur von diesen Verkäufen 30 Prozent nehme, blieben 19,8 Prozent als Anteil über alle Aktivierungen. Zusammen mit Transaktionsgebühren und einem industrieüblichen Satz Investitionsausgaben stünden etwa 8 Prozent als Gewinn in den Büchern. Ausgeklammert wurde in der Rechnung, dass Valve die Gebühren abhängig vom Umsatz eines Spiels bereits auf bis zu 20 Prozent senkt. 12 Prozent sei schlicht die größte Gebühr, die Valve nicht mit schwarzen Zahlen unterbieten könne – Epic wird unterstellt, mit Forderungen nach einer Kostenreduzierung lediglich geschickte PR für die eigene Sache zu betreiben.