GeForce GTX 1650: Der kleinste Turing-Chip unterbietet 200 Euro
Nvidias Turing-Familie wird nach unten erweitert. Die GeForce GTX 1650 ist mit der bisher kleinsten Turing-GPU TU117 bestückt. Der neue Einstieg in die aktuelle Grafikkartengeneration erfolgt mit 896 Shader-Einheiten, 4 GB GDDR5-Speicher und erfordert keinen PCIe-Stromstecker. Für 149 US-Dollar gibt es aber kein RTX.
Nach GeForce GTX 1660 und GTX 1660 Ti ist auch die GTX 1650 ein Turing-Vertreter, der ohne die speziellen Recheneinheiten für Raytracing und DLSS auskommen muss, die den schnelleren und teureren RTX-Modellen RTX 2060, RTX 2070 und RTX 2080 (Ti) vorbehalten sind. Doch kann auch TU117 und damit die GTX 1650 auf die anderen Verbesserungen der Turing-Architektur gegenüber der Pascal-Generation zurückgreifen, zu denen unter anderem stärkere Shader-Einheiten, dedizierte Integereinheiten und ein größerer Cache zählen. Vorteile bietet auch die Unterstützung neuer Funktionen wie Adaptive Shading.
Von TU116 auf TU117 ist es ein großer Schritt
Die GeForce GTX 1650 mit TU117 besitzt rund 36 Prozent weniger Shader-Einheiten als die GeForce GTX 1660 mit TU116. Auch beim Speicher ist der Unterschied zum nächsten Turing-Modell groß, denn zum einen fällt dieser mit 4 GB statt 6 GB ein Drittel kleiner aus. Zum anderen ist das Speicherinterface mit 128 Bit statt 192 Bit wesentlich kleiner, was in einer ebenso 33,3 Prozent niedrigeren Speicherbandbreite von 128 GB/s resultiert.
Deutlich mehr Leistung als GTX 1050 (Ti)
Die GTX 1650 muss sich aber nicht mit der 225 Euro teuren GTX 1660 messen, sondern vor allem mit der GeForce GTX 1050 Ti, die mit 155 Euro zum Marktstart die gleiche Preisklasse bedient. Schon beim Vergleich der Eckdaten deutet sich das Leistungsplus der GTX 1650 an, die mehr Shader-Einheiten mit verbesserter Architektur und höherem Takt mit einer größeren Speicherbandbreite kombiniert. Wie groß der Vorteil in Spielen ausfällt, wird sich zeigen. Nvidia selbst zieht zur Vorstellung der GTX 1650 keinen Vergleich zur GTX 1050 Ti, sondern wirbt mit bis zu 70 Prozent mehr Leistung bei 1080p-Auflösung gegenüber der GTX 1050, die aber mit 125 Euro eigentlich noch eine Liga tiefer spielt.
GeForce GTX 1050 2 GB | GeForce GTX 1050 Ti | GeForce GTX 1650 | GeForce GTX 1660 | GeForce GTX 1660 Ti | |
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GPU | GP107 | TU117 | TU116 | TU116 | |
ALUs | 640 | 768 | 896 | 1.408 | 1.536 |
GPU-Takt (Basis) | 1.354 MHz | 1.290 MHz | 1.485 MHz | 1.530 MHz | 1.500 MHz |
Speicher | 2 GB GDDR5 | 4 GB GDDR5 | 4 GB GDDR5 | 6 GB GDDR5 | 6 GB GDDR6 |
Speichertakt | 3.500 MHz | 4.000 MHz | 4.000 MHz | 6.000 MHz | |
Speicherinterface | 128 Bit | 192 Bit | |||
Speicherbandbreite | 112 GB/s | 128 GB/s | 192 GB/s | 288 GB/s | |
TDP | 75 W | 120 W | |||
Preis (Marktstart) | 125 Euro | 155 Euro | 149 USD | 225 Euro | 299 Euro |
Marktstart | 25. Oktober 2016 | 23. April 2019 | 14. März 2019 | 22. Februar 2019 |
Kein zusätzlicher Stromanschluss nötig
Die GeForce GTX 1650 ist mit 75 Watt TDP spezifiziert und benötigt keine zusätzlich Stromversorgung. Das bedeutet, dass der Strom allein über den PCIe-Steckplatz bezogen wird und keine zusätzlich Anschlussbuchsen auf der Grafikkarte nötig sind. Zumindest gilt dies für normale Varianten mit moderatem Takt. Die Board-Partner bieten aber auch Versionen mit zusätzlicher Stromversorgung für Übertaktungen an. Nvidia gibt den Boost-Takt mit 1.665 MHz an, OC-Modelle erreichen über 1.800 MHz.
Frischer Wind für die Preisklasse 150 Euro – 200 Euro
Im Preisbereich von 150 Euro bis 200 Euro war AMD bisher mit Radeon RX 570 und Radeon RX 580 praktisch konkurrenzlos. Genau dort greift Nvidia mit der GeForce GTX 1650 mit voraussichtlich ähnlicher Leistung und höherer Effizienz an. Während Nvidia offiziell nur eine Preisempfehlung von 149 US-Dollar für Nordamerika nennt, zeigen sich zum Auftakt höhere Preise im Handel. Die ersten Partnerkarten wurden mit 180 Euro und mehr gesichtet. Aber erst mit breiter Verfügbarkeit wird sich abzeichnen, auf welchem Preisniveau die GTX 1650 liegt.
Kein Test ohne Treiber
Nvidia hat keine Testmuster der GTX 1650 verschickt – ein Referenzdesign (Founders Edition) gibt es ohnehin nicht – und direkt auf die Modelle der Board-Partner verwiesen. Allerdings erscheint der passende Treiber für die neue Nvidia-Grafikkarte ebenfalls erst heute parallel zum Marktstart, Nvidia hat wiederholte Anfragen von Pressevertretern aus aller Welt nicht mit einer sonst üblichen Vorab-Version beantwortet. Folglich bestand keine Möglichkeit, schon heute einen Test der GTX 1650 präsentieren zu können. Dies wird zu gegebenem Zeitpunkt nachgeholt.
Die Board-Partner stellen nach und nach ihre Varianten der GeForce GTX 1650 vor. Die unverbindlichen Preisempfehlungen starten bei 160 Euro. Übertaktete Versionen mit großem Kühler übersteigen aber sogar die 200-Euro-Marke.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.