Intel-Speicherlösungen: Start für 3D‑XPoint‑RAM und neue Datacenter-SSDs
Nach zehn Jahren in der Entwicklung ist der neue Speichertyp mit 3D XPoint von Intel nun endlich verfügbar. Als Optane DC Persistent Memory kann er in einem System wie normaler DDR4-RAM oder auch als schneller Massenspeicher genutzt werden. Auch auf SSD-Seite hat Intel Neuerungen im Gepäck, mit dabei die erste „Lineal“-Lösung.
Die Lineal-SSD ist nun offiziell verfügbar
Das vor einigen Jahren erstmals gezeigte „Ruler“-Format wird nun in Form der SSD D5-P4326 auf den Markt gebracht. Sie setzt auf Intels QLC-NAND, der in der D5-P4320 im vergangenen Sommer Premiere feierte. Seinerzeit waren aber nur Modelle mit 7,68 TByte Speicherplatz verfügbar, die D5-P4326 wird gleich mit 15,36 TByte ausgeliefert, ein Modell mit 30,72 TByte ist in Planung.
Die über 30 cm lange PCIe-x4-SSD im Formfaktor E1.L ist speziell für Lese-Operationen gedacht, was sich auch in den Spezifikationen zeigt. Während sequenzielle Arbeiten mit 3.200 MByte beim Lesen und 1.600 MB/s beim Schreiben flott sind, gehen die IOPS deutlich auseinander. Lesend werden 580K IOP geboten, doch beim Schreiben fällt die Rate auf sehr niedrige 11K IOPS zurück. Das bisherige U.2-Modell mit 7,68 TByte bot noch 36K IOPS. In den Handel soll sie in diesen Tagen kommen, erste Shops in Europa führen die Modelle bereits für rund 3.300 Euro vor Steuern.
Die P4800X nun auch mit Dual Port
Um die Datenverfügbarkeit noch weiter zu erhöhen und eine Quote von 99,999 Prozent zu erreichen, rüstet Intel die Optane SSD DC P4800X (ComputerBase-Test) zur D4800X auf. Die leistungsfähige SSD mit 3D XPoint wird fortan über zwei Ports (Dual Port) angesprochen, was für Redundanz sorgt.
Dies zieht laut ersten Listungen einen deutlichen Preisaufschlag nach sich, während die 750-GByte-Version der P4800X rund 2.200 Euro kostet, wird die D4800X für über 3.300 Euro geführt. Da die D4800X aber ein extremes Nischenprodukt ist, dürften im freien Handel kaum Lösungen davon zu finden sein.
Optane-DIMMs mit bis zu 512 GByte
Optane DC Persistent Memory ist eine der weiteren gewichtigen Neuheiten zur Vorstellung der neuen Server-Plattform. Die Speicherriegel sind an den DDR4-Standard angelehnt und können entsprechend in den Sockeln für DRAM betrieben werden, doch bieten sie eine weitaus höhere Flexibilität.
Der Memory Mode erlaubt es, das System mit viel mehr Speicher auszustatten, der sich ganz genau wie klassischer RAM verhält. Doch während es bei DDR4 gerade 128-GByte- und in Zukunft auch 256-GByte-Riegel gibt, werden Optane-Module direkt mit bis zu 512 GByte ausgeliefert. Sechs Speicherbänke pro Sockel, zu dem in der Regel zwölf gehören, können mit Optane-DIMMs bestückt werden, die Gesamtkapazität wird so deutlich gesteigert.
Der zweite Modus ist der App Direct Mode, dabei verhält sich der Optane-DIMM eher wie ein Massenspeicher, allerdings mit der Leistung einer RAM-Disk. Hierfür muss die Software aber darauf abgestimmt sein.
Preise für den Speicher nennt Intel nicht, die Module sollen nach und nach ausgeliefert werden. Je nach Einsatzgebiet braucht es dennoch die passende CPU, denn nur Intel M- und L-Lösungen bei den Xeons sind für große Dimm-Mengen ausgelegt – und haben Aufpreise von bis zu 8.000 US-Dollar zur Folge. Die beworbenen Kosteneinsparungen müssen also erst einmal durch massiv höhere Investitionen vorgestreckt werden, allein die vier genutzten CPUs kosten pro Stück 5.000 US-Dollar mehr, Optane-DIMMs bleiben beim Preis eine große Unbekannte.