Intel Xeon Platinum 9200: Cascade Lake-AP mit 32 bis 56 Kernen bei 250 bis 400 Watt
Gleichzeitig zu den klassischen Xeon als Single-Die-CPU schickt Intel heute auch die Cascade Lake-AP mit zwei Dies pro Package als Xeon Platinum 9200 an den Start. Vier Modelle bieten 32 bis 56 Kerne und rangieren dabei in den TDP-Klassen von 250 bis 400 Watt – Preise gibt es von Intel aber keine.
Das riesige Package, auf dem Intel zwei 28-Kern-Dies der Serie Cascade Lake-SP mit zwölf Speicherkanälen unterbringt, liegt nur im BGA-Format mit 5.903 Kontaktpunkten und minimalem Abstand von knapp einem Millimeter zwischen den Kontakten vor. Es muss also immer direkt mit dem Mainboard verlötet werden, was, wie Intel zugibt, den Support mitunter vor eine Herausforderung stellen wird. Denn ein CPU-Defekt in einem Dual-Sockel-System, für die die Lösung primär gedacht ist, zieht so schnell den kompletten Platinen- oder gar Serverwechsel nach sich.
Technisch ist Cascade Lake-AP im einfachsten Sinne Cascade Lake-SP mal zwei auf einem Package. Untereinander kommunizieren die Dies wie erwartet über das mit Skylake-SP eingeführte UPI, jeder der CPU-Dies bietet drei Links, die in einem Dual-Sockel-System folglich Kontakt zu allen drei anderen Dies halten können und müssen. Auch alle anderen Eigenschaften werden mitgenommen, sei es der DDR4-2933-Speicher, der über zwölf Kanäle eine Bandbreite von 281 GByte pro Sekunde ermöglicht, aber auch die vier PCIe-Lanes, die Kontakt zum Lewisburg-Chipsatz halten. Versteckt wird das alles unter einem großen Heatspreader, der für Kontakt zum Kühler sorgen muss um die bis zu 400 Watt TDP auch abführen zu können.
Von den vier Modellen bietet aber nur eines 56 Kerne. Abstufungen erfolgen bei 48 Kernen und 32 Kernen; vom letzteren gibt es sogar zwei Modelle: Der Xeon Platinum 9221 hat 200 MHz weniger Basistakt als der 9222. Benchmarks des 48-Kerners hatte Intel auch dabei: AMDs Epyc 7601 mit 32 Kernen wird darin so deutlich geschlagen, dass erst ein 64-Kern-Prozessor von AMD im Dual-Sockel-System gegen die Intel-CPUs in einigen der HPC-Tests eine Chance haben wird.
Der Verkauf der speziellen CPUs von Intel wird in erster Linie zu Beginn durch White-Box-Produkte anlaufen, auch deshalb nennt der Hersteller keine Preise. Die Zielgruppe ist das HPC-Segment, das zahlt ohnehin andere Preise, als die in einer Liste stehen (würden). Angesichts des kleinen Markts hat Intel selbst eine passende Server-Familie aufgelegt, von der 2U-Rack-Lösung bis hin zu 1U-Compute-Modulen sind einige Auswahlmöglichkeiten vorhanden. Dies betrifft auch die Kühlung, wahlweise kann mit Luft oder Wasser gekühlt werden.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.