Mozilla: Fluent unterstützt bei lokaler Anpassung von Software
Entwickler kennen die Tücken und den Aufwand bei Anpassungen ihrer Software in verschiedene Sprachen. Immer wieder stößt das Konzept über Sprachdateien gelöste Übersetzungen an seine Grenzen. Hier will Mozilla mit Fluent die Arbeit deutlich erleichtern.
100 Sprachen und noch mehr Probleme
Das neue Werkzeug hat Mozilla jedoch nicht nur aus reiner Freundlichkeit entwickelt, auch die Entwickler der Stiftung haben nicht selten mit den üblichen Übersetzungsproblemen wie unterschiedliche Pluralformen für verschiedene Mengen oder der Zuordnung des grammatischen Geschlechts zu kämpfen. Hinzu kommen unzählige Sonderheiten bei bestimmten Sprachen, welche bei einer Software, die in annähernd 100 Sprachen übersetzt werden muss, nicht ausbleiben. Auch ist es so, dass manche Begriffe der Ausgangssprache häufig nicht eins zu eins übersetzt werden können. Hinzu kommt der zeitliche Aspekt, denn bisweilen sind solche Übersetzungen aufwendig.
Diverse Ideen vereinen
Laut Mozilla sind bisherige Systeme mit den Anforderungen mehr schlecht als recht zurechtgekommen, zu oft mussten weniger gute Kompromisse geschlossen werden. Um dies zu ändern, haben die Entwickler von Mozilla Fluent entwickelt.
Fluent arbeitet nach dem System der asymmetrischen Lokalisierung, welche wie Templates aufgebaut sein soll. Dabei macht sich Fluent Ideen von XLIFF (XML Localization Interchange File Format) und ICU (International Components for Unicode) zu Nutzen und erweitert diese. So können mit dem neuen Tool auch grammatikalische und typographische Varianten definiert und als Referenz deklariert werden.
Mächtige, aber leicht verständliche Lösung
Die Entwickler von Fluent wollen den Spagat zwischen hoher Leistungsfähigkeit und einfacher Benutzung schaffen, sprich auch aufwendige Lokalisierungen sollen mit einfacher Syntax möglich sein. So können Fluent-Dateien in jedem Texteditor geöffnet und bearbeitet werden, auch Mozillas Open-Source-Übersetzungsmanagement-System Pontoon unterstützt Fluent.
Für eine einfache Nutzung soll eine verständliche und ausführliche Dokumentation sorgen, in welcher unter anderem die Fluent-Spezifikation das auf Klartextdateien basierende Dateiformat beschreibt. Die offizielle Spezifikation inklusive der Referenzimplementierung ist dagegen auf GitHub zu finden. Implementierungen sind für Python, Rust und .NET erhältlich, letztere erhält zunächst jedoch lediglich inoffizielle Unterstützung. Interessierte können sich zudem auf einer Test-Seite einen ersten Eindruck vom neuen Lokalisierungsprinzip machen.