Musik-Streaming: Juke schließt seine Pforten
In seiner Laufbahn hat Spotify manchen Konkurrenten niedergerungen. Die Liste der Geschlagenen muss nun um Juke erweitert werden. Wie der Streaming-Dienst auf seiner Website bekannt gibt, wird das Angebot zum Monatsende komplett eingestellt.
Ende des Monats ist Schluss
Nähere Informationen lassen die Betreiber den Kunden bisher nicht zukommen, nach dem Einloggen erscheint lediglich ein kleiner Hinweis, dass sich Juke zum 30. April 2019 verabschiedet. Somit wird der 2011 gestartete Spotify-Konkurrent ab diesem Zeitpunkt der Vergangenheit angehören.
Als Gründe werden seitens des Betreibers vor allem wirtschaftliche Gründe genannt – Juke wies in seiner Vergangenheit eine zu geringe Rentabilität und Wachstum auf. So konnte der Streaming-Dienst nie aus dem Schatten der großen Namen wie Spotify oder Napster heraustreten und sich etablieren, was sich der Dienst nicht zuletzt auch selbst zuschreiben musste – im vor rund zwei Jahren auf ComputerBase erschienen Test von Musik-Streaming-Diensten konnte Juke nur mäßig überzeugen.
Neuausrichtung des Digitalangebotes ohne konkrete Angaben
Die Betreiber wollen die eigenen digitalen Unterhaltungsangebote nun für die Zukunft neu ausrichten und dabei starke Partner mit an Bord holen. Wie die neue Richtung aussehen soll und welche Partner gemeint sind, bleibt offen. Bekannt ist lediglich, dass bereits Gespräche geführt und die neuen Partner in Kürze genannt werden sollen.
Kunden sollen entschädigt werden
Bisherige Juke-Kunden sollen den Konkurrenten Deezer drei Monate kostenlos testen können und werden in den nächsten Tagen über ein entsprechendes Angebot informiert, sofern sie dem Zusenden von Werbe-E-Mails zugestimmt haben. Was mit Kunden passiert, welche den Dienst bereits für einen längeren Zeitraum gebucht haben, ist derzeit nicht bekannt. Neuanmeldungen sind nicht mehr möglich, Nutzern wird beim Versuch lediglich die Mitteilung angezeigt, dass diese Aktion „auf Grund eines technischen Umbaus aktuell nicht möglich‟ sei.
Kein Durchsetzungsvermögen
Juke wurde 2011 von der Media-Saturn-Holding auf der Internationalen Funkausstellung vorgestellt und sollte durch die finanzstarken Geldgeber im Hintergrund vor allem durch die Kunden der eigenen Elektro-Märkte schnell zu einem ernst zu nehmenden Mitspieler im Bereich der Streaming-Dienste aufsteigen. Mitte 2015 wurde das bisherige Angebot bestehend aus Musik, Filmen, Spielen sowie Software durch die Übernahme von txtr um E-Books erweitert. Doch bereits zwei Jahre später strich das Unternehmen das Angebot zusammen und legte fortan den Fokus auf die reine Musikverbreitung als Flatrate-Modell. Noch vor rund einem Jahr erfolgte ein groß angelegtes Design- und Funktionsupdate, um die Nutzung des Dienstes für Anwender einfacher zu gestalten.