Intel Optane DIMM: 512 GByte kosten knapp 8.000 US-Dollar
Intels neuer Optane-Speicher als Alternative oder Ergänzung zu DDR4 im neuen Intel-Server ist mittlerweile auch im freien Handel gelistet. Die Preise für die größten Module sind wie erwartet sehr hoch, doch bei den kleineren Varianten könnte sie eine Alternative zu mehr RAM darstellen.
Das Flaggschiff ist teuer, doch kleinere Varianten sind eine Option
Je nach Händler liegen die Preise für das Flaggschiff-Modul mit 512 GByte derzeit bei 7.000 US-Dollar bis 8.000 US-Dollar. Deutlich günstiger ist die Variante mit 256 GByte bereits, nur noch rund 2.700 US-Dollar werden verlangt. Für 128 GByte sind dann nur noch etwas über 700 US-Dollar fällig, spätestens hier ist die Alternative zu RAM gegeben. Denn klassischer DDR4-Speicher, der im Server als LR-DIMM mit ECC-Unterstützung zugegen ist, kostet derzeit mindestens 2.300 Euro. 256-GByte-DDR4-Module sollen erst im Laufe des Jahres vorgestellt werden, der Preis wird zu Beginn wahrscheinlich auch hier deutlich über dem Doppelten der 256-GB-Module liegen.
Doch Optane-DIMM ist nicht gleich DDR4. Ohne DDR4-Speicher fährt auch der neueste Intel-Server mit Cascade Lake-SP nicht hoch, auf diesen ist er nach wie vor angewiesen. Optane-DIMM ist in dem Fall also kein Ersatz, erst wenn es um den Speicherausbau geht, ist er eine zusätzliche Option zu DDR4. Am besten funktioniert er dabei, wenn es um vielfältige Lesezugriffe geht. Dort kommt Optane mit maximal halb so schneller Leistung am nächsten an den klassischen DDR4-Speicher heran. Beim Schreiben hingegen kann Optane schnell Probleme bekommen, vor allem Random-Write-Funktionen liefern nur einen Bruchteil dessen, was DDR4-Speicher an gleicher Stelle bietet: 0,5 GByte pro Sekunde für Optane stehen rund 15 GByte pro Sekunde bei DDR4 gegenüber.
Die Kombination CPU + Speicher bleibt teuer
Die ultimative Lösung ist die erste Generation Optane-Speicher deshalb heute noch nicht. In der 128- und 256-GByte-Serie dürfte der Preisfaktor je nach Einsatzgebiet aber zugunsten des Optane-Speichers ausgehen können, beispielsweise durch eine Halb-und-Halb-Bestückung mit DDR4 und Optane ließen sich schnell tausende Euro/US-Dollar einsparen. Doch diese wiederum müssten bei der CPU vorgestreckt werden: Ein Prozessor für den maximal möglichen Speicherausbau kostet bis zu 8.000 US-Dollar mehr als das schon teure Grundmodell.
Bei AMD-Systemen ist es anders herum: Dort ist die CPU zwar deutlich günstiger und der Speichersupport in keiner Weise eingeschränkt. Allerdings ist der maximal mögliche Speicherausbau, den bereits Epyc im zweiten Jahr bietet, bisher gar nicht möglich und wird in Zukunft extrem teuer, da er nur mit klassischen DDR4-LR-DIMM mit 256-GByte-Modulen funktionieren würde.