Quartalszahlen: TSMCs Umsatz und Gewinn fallen deutlich
Knapp 12 Prozent weniger Umsatz und fast 32 Prozent weniger Gewinn zeigt das erste Quartal 2019 beim größten Chip-Auftragsfertiger der Welt TSMC gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mangelnde Nachfrage, Abschwung der Weltwirtschaft aber auch eigene Fehler haben dazu geführt.
Im Detail wird deutlich, wie sehr TSMC mittlerweile vom Smartphone-Markt abhängig ist und die aktuellen Absatz-Probleme dort auch zu spüren bekommt. Großkunden wie Apple haben ihr Portfolio auf 7 nm umgestellt, sind dafür aber vom vorherigen Schritt 10 nm abgesprungen, den TSMC nun nicht füllen kann. Und so kommt es nun, dass 7 nm zwar schon 22 Prozent der Waferumsätze ausmacht und die alte 16-nm-Stufe noch 16 Prozent (vor einem Jahr 18 Prozent), 10 nm hingegen unter ferner liefen läuft. Mit nur noch 4 Prozent Anteil am Waferumsatz (vor einem Jahr 19 Prozent) ist diese Fertigung kaum mehr existent und hat den geringsten Anteil seit dem zweiten Quartal 2017. Kombiniert hat sich der Umsatzanteil aller modernen Fertigungsstufen von 16 nm und kleiner binnen eines Jahres letztlich auch nur von 37 Prozent auf 42 Prozent erhöht.
3,5 Prozent Umsatzverlust schreibt der Hersteller auf die Probleme in den Fabriken durch den Einsatz minderwertiger chemischer Rohstoffe ab. Diese sollen im zweiten Quartal jedoch aufgearbeitet werden, weshalb der Trend leicht nach oben zeigt. Der Lagerbestand stieg für die Vorproduktion an 7-nm-Chips stark auf 79 Tage an, im Vorjahr lag er bei nur 63 Tagen. Auch dies sind nahezu ausschließlich hohe Kosten, da mit Inventar kein Geld verdient wird.
Unterm Strich steht im ersten Quartal ein Umsatz von 218,7 Milliarden New Taiwan Dollar (NTD), was etwa 7,1 Milliarden US-Dollar entspricht. Der Gewinn lag bei 61,4 Milliarden New Taiwan Dollar, was knapp 2 Milliarden US-Dollar entspricht, vor einem Jahr waren es noch fast 90 Milliarden NTD. Im zweiten Quartal erwartet TSMC eine leichte Verbesserung. Der Umsatz soll auf rund 7,7 Milliarden US-Dollar steigen, auch die Gewinne wieder wachsen. Laut den Auftragshersteller sei die Talsohle bereits erreicht und durchschritten, von nun an gehe es wieder aufwärts, was die Foundry an stabilisierenden Auftragszahlen festmacht.