Roccat Noz im Test: Mikrofon und Fazit

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Michael Schäfer
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Gutes Mikrofon mit gravierenden Schwächen

Das Noz verfügt über ein abnehmbares Mikrofon, das sich über den sehr flexiblen Schwanenhals frei vor dem Mund positionieren lässt und laut Hersteller einen Frequenzbereich von 100 Hz bis 10.000 Hz abdecken soll. Das überzeugt nicht nur auf dem Papier, die Sprachqualität des „Real-Voice-Mikrofons“ kann sich auch im Praxiseinsatz durchaus hören lassen. Es wartet mit einer gut verständlichen Stimmaufnahme auch in den tieferen Frequenzen auf. Leider ist das Mikrofon auf der anderen Seite wiederum sehr empfindlich für Atem- und Poppgeräusche, die sich in pegelstarken Störungen äußern. Das wird vor allem bei direktem Windeinfluss deutlich, dann ist die Stimme deutlich schwerer zu verstehen. Hier hätte eine Schaumstoffkappe die Qualität des Mikrofons deutlich verbessern können und zumindest so ein Kaufargument geschaffen.

Über eine aktive Rauschunterdrückung verfügt das Headset nicht.

Das Mikrofon des Roccat Noz liefert einen guten Klang, ist aber anfällig für Störgeräusche
Das Mikrofon des Roccat Noz liefert einen guten Klang, ist aber anfällig für Störgeräusche
Der zunächst unangenehm auffallende Geruch am Mikrofon des Roccat Noz verfliegt nach einigen Tagen
Der zunächst unangenehm auffallende Geruch am Mikrofon des Roccat Noz verfliegt nach einigen Tagen

Roccat Noz

Roccat Noz – Clean
Roccat Noz – Störgeräusche
Roccat Noz – Geräusche Mikrofonschalter

Razer Kraken

Razer Kraken – Clean
Razer Kraken – Störgeräusche

Lioncast LX55

Lioncast LX55 Clean
Lioncast LX55 Störgeräusche

Lioncast LX55 USB

Lioncast LX55 USB Clean
Lioncast LX55 USB Störgeräusche
Lioncast LX55 USB Analog Störgeräusche
Lioncast LX55 USB Analog Clean

Logitech G635

Logitech G635 – Clean
Logitech G635 – Störgeräusche
Logitech G635 – Clean, Reduktion Störgeräusche
Logitech G635 – Störgeräusche, Reduktion Störgeräusche
Logitech G635 – Analog – Clean
Logitech G635 – Analog – Störgeräusche

Fazit

Beim Noz Punkte zu finden, die besonders positiv hervorgehoben werden, erscheint am Ende schwierig. Richtig enttäuschen kann zwar nur das Mikrofon, aber die Summe der anderen Eigenschaften ist auch kein überzeugendes Kaufargument. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Konkurrenz in ähnlichen Preisklassen eine deutlich bessere Qualität bietet.

Überwiegend Kunststoff ist zu wenig

Die Verarbeitung ist über weite Strecken erst einmal nicht zu beanstanden, Gleiches gilt für das einfach gehaltene Äußere. Die hauptsächliche Verwendung von Kunststoff macht das Noz zwar leicht, lässt aber ebenso wenig Vertrauen in die Stabilität aufkommen. Das Headset sitzt generell bequem und stabil auf dem Kopf, die Ohrmuscheln könnten jedoch etwas größer sein – diese legen sich trotz ihrer ovalen Form mehr auf als um das Ohr.

Viel Potenzial beim Klang verspielt

Klanglich hat das Headset ebenso wenig etwas Eigenständiges zu bieten. Die Frequenzen sind nur wenig aufeinander abgestimmt und lassen den Anspruch „Natural Sound“ schnell als Werbeblase enttarnen. In Ego-Shootern macht das Produkt noch eine einigermaßen gute Figur, stimmungsvolle Umgebungen und Atmosphäre sind jedoch nicht so sein Ding. Gleiches gilt für Musik und Filme.

Gutes Mikrofon, wenn nicht …

Das Mikrofon hätte ein Segment sein können, in dem das Noz zumindest einen kleinen Erfolg für sich hätte verbuchen können – wäre da nicht die Empfindlichkeit für Poppgeräusche. Die Stimmwiedergabe ist ansonsten für den verlangten Preis von 69,99 Euro gut, der Frequenzumfang wird gut abgebildet. Das hilft nur nichts, wenn das Gesprochene durch eventuelle Störungen schwerer zu verstehen ist.

Die Konkurrenz zeigt, wie es geht

Diese genannten Kritikpunkte wären vielleicht noch hinnehmbar gewesen, würde die Konkurrenz es nicht teilweise deutlich besser machen. So bietet das neue Kraken von Razer (Test) für lediglich 10 Euro mehr deutlich wertigere Materialien, eine bessere und vor allem stabilere Verarbeitung und für Freunde eines eher stärkeren Basses eine bessere Tieftonwiedergabe sowie kühlende Ohrpolster. Das Mikrofon zeichnet sich durch eine geringere Anfälligkeit gegenüber Störgeräuschen aus.

Wird ein neutralerer, ausgewogenerer Klang gesucht, wäre auch das LX55 (Test) von Lioncast einen Blick wert, das ebenfalls eine sehr gute Mikrofonqualität aufweist, bessere Materialien bietet und günstiger zu erstehen ist.

Roccat Noz
24.04.2019
  • bequemer Sitz
  • geringes Gewicht
  • langes Kabel
  • hauptsächlich Kunststoff als Material
  • mäßiger Klang
  • anfälliges Mikrofon

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