Kommentar: Samsung Galaxy Fold – Bitte nicht anfassen!
tl;dr: Im Mai kommt Samsungs faltbares Smartphone Galaxy Fold in den Handel. In ersten Videos hinterlässt das Gerät einen guten Ersteindruck. Doch Samsung gibt das Smartphone derzeit nur ausgewählten Personen unter kontrollierten Bedingungen in die Hand.
Nicht der Tech-Presse, sondern Influencern und traditionellen Medienhäusern hat Samsung das Galaxy Fold als erstes für Hands-On-Berichte unter kontrollierten Bedingungen zur Verfügung gestellt. Das war in gewisser Weise absehbar, denn Samsung hatte ComputerBase schon zur Ankündigung des Smartphones im Februar gesagt, dass die Medienstrategie diesmal eine andere werden wird. Dennoch ist es interessant zu beobachten, wie Samsung nun vorgegangen ist.
Das erste Unboxing kommt von Samsungs Influencern
Das erste Unboxing-Video veröffentlicht man am besten gleich selbst, um jedweder negativen Presse aus dem Weg zu gehen. Im Video zu sehen sind bekannte Influencer oder, wie Samsung sagt, die #TeamGalaxy Friends. Dazu zählen Personen wie Mario Götze (Samsung ist DFB-Partner), Stranger-Things-Darstellerin Millie Bobby Brown, die YouTuber Casey Neistat und Coisa de Nerd, der Twitch-Streamer Ninja und der Tech-YouTuber Lewis Hilsenteger (Unbox Therapy). Und natürlich gibt es in Samsungs eigenem Video ausschließlich Lob für das Galaxy Fold.
Abseits des eigens von Samsung produzierten Unboxing-Videos gibt es mittlerweile auch von großen YouTube-Kanälen wie MKBHD, MrMobile oder CNet Videos mit Ersteindrücken. Die Geräte durften in diesem Fall aber nur wenige Minuten ausprobiert werden.
Kein Embargo für viel Begeisterung
Auf die Influencer folgten schließlich traditionelle Medienhäuser wie zum Beispiel Bloomberg, die Washington Post oder das Wall Street Journal. Auch manches größeres Portal wie The Verge, das schon länger nicht mehr nur über Technik berichtet, durfte das Galaxy Fold ausprobieren. Hier waren die Sessions zum Ausprobieren aber nicht mit Embargo versehen, sodass sofort berichtet werden musste, was auch in diesem Fall kaum Zeit für ein kritisches Auseinandersetzen mit dem Gerät lässt. Das hat auch Samsungs Ex-PR-Mitarbeiter Philip Berne erkannt, der solche Strategien nur zu gut kenne, wie er selbst sagt. Schnelle Berichterstattung führe laut Berne eher zu Begeisterung als Kritik.
Und in Deutschland? Hierzulande wurden heute ausgewählte Pressevertreter nach London geflogen, um sich das Galaxy Fold erstmals ansehen zu können. ComputerBase hat sich ein wenig bei deutschen Tech-Seiten umgehört und selbst von größeren Seiten die Antwort erhalten, dass man in London nicht dabei sei. Für manche Tech-Webseiten wird eine für kommende Woche angesetzte Veranstaltung der Deutschen Telekom die erste Möglichkeit sein, das Smartphone auszuprobieren. Dieses Event findet aber erst abends am 25. April statt, vor Freitag nächster Woche ist somit nicht mit Berichterstattung zu rechnen.
Bis Samsungs erstes faltbares Smartphone einem umfangreicheren Test unterzogen werden kann, wird also noch etwas Zeit vergehen. Und das Ergebnis darf nach diesem Auftakt mit Spannung erwartet werden. Denn kritische Berichterstattung zum 2.000-Euro-Smartphone scheint derzeit unerwünscht und wird durch Samsung deshalb mit allen Mitteln auf ein Mindestmaß reduziert.
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