Macromedia: Der Shockwave Player ist Geschichte
24 Jahre nach der Veröffentlichung des Shockwave Players durch Macromedia ist die Software seit heute nicht mehr verfügbar. Das war längst überfällig, denn mittlerweile steht auch die zuletzt erfolgreiche Alternative Flash bereits kurz vor dem Aus.
Shockwave war Flash lange Zeit überlegen
Das Shockwave-Format wurde Ende der 80er Jahre von Macromind entwickelt. Über das Tool VideoWorks (später Director) ließen sich bis dato nicht bekannte interaktive, multimediale Inhalte kreieren. Als ausführbare Datei waren diese stets alleine lauffähig. Bis in die Mitte der 90er Jahre wurden in Shockwave Benutzungsoberflächen für CD-ROMs (zum Beispiel Demo-CDs), aber auch kleine PC-Spiele (im Wesentlichen Point-and-Click-Adventures) umgesetzt.
Im Jahr 1995 veröffentlichte der neue Inhaber Macromedia dann den Shockwave Player, mit dem Shockwave im Browser lauffähig wurde. Und mit der Übernahme von FutureSplash durch Macromedia im Jahr 1996 bekam das Format intern Konkurrenz: durch Flash.
Im Jahr 2005 übernahm wiederum Adobe Macromedia inklusive beider Technologien. Die Entwicklung wurde parallel vorangetrieben. Mit Flash Player 11, der die Hardwarebeschleunigung von 3D-Objekten in Flash ermöglichte, fiel im Jahr 2011 dann aber auch der letzte technische Vorteil von Shockwave, das in Folge zahlreicher gravierender Sicherheitslücken bereits stärker in der Kritik stand als Flash. Adobe stellte die Unterstützung von Shockwave in Folge dessen sukzessive ein. Der jetzt vom Markt genommene Player Version 12 war schon nur noch bis Windows 7 und macOS 10.8 verfügbar. ComputerBase hat den Download heute offline gestellt.
Mit fortschreitender Technologie und zunehmender Nutzung mobiler Geräte hat sich der interaktive Inhalt auf Plattformen wie HTML5 Canvas und Web GL verschoben, und die Nutzung von Shockwave hat abgenommen.
Adobe zum Aus von Shockwave
Auch das Ende für den Flash Player naht
In weniger als einem Jahr wird dem Adobe Flash Player dasselbe Schicksal ereilen. Bereits vor knapp zwei Jahren hatte Adobe das Aus für die Plattform für das Jahr 2020 in Aussicht gestellt. Adobe begründete den Schritt mit dem hohen Reifegrad alternativer und vor allem offener Technologien wie HTML5, WebGL oder WebAssembly. Ihre Integration in Betriebssystemen und Browsern sei mittlerweile so weit fortgeschritten, dass der Technologie-Pionier Flash nicht mehr vonnöten sei.
Auch über das Jahr 2020 hinaus will der Konzern weiterhin Sicherheitsupdates für Betriebssysteme bereitstellen. Damit soll verhindert werden, dass die bestehende Basis an Installationen zur Gefahr für die Anwender (und die Betriebssystemhersteller) wird. Sicherheitsprobleme von Flash sind seit Jahren das vorherrschende Thema dieser Plattform. Auch die Kompatibilität des (alten) Players mit neuen Betriebssystemen und Browsern soll durch Updates weiterhin sichergestellt werden.