AMD-Quartalszahlen: Durchhalten bis zum dritten Quartal
AMD hatte bereits zu Beginn des Jahres vor einem schwachen Quartal mit fast einem Viertel weniger Umsatz als noch im Vorjahr gewarnt, die Erwartungen waren deshalb nicht besonders hoch gesteckt. Exakt diesen Wert traf AMD nun auch und vertröstet mit dem Blick auf das zweite und vor allem dritte Quartal.
Vor einem Jahr lag der Umsatz von AMD noch bei 1,647 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn belief sich auf 81 Millionen US-Dollar. Heute sind es noch 1,272 Milliarden US-Dollar Umsatz und 16 Millionen US-Dollar Gewinn, ohne Neuvorstellungen im Kerngeschäft sowie dem deutlichen Abflauen bei den Chips für die bisherigen Konsolen lief das erste Quartal bei AMD sehr zäh.
Dies zeigt sich auch beim Blick in die Untergruppen. Der Geschäftsbereich Computing and Graphics machte 831 Millionen US-Dollar Umsatz, 284 Millionen US-Dollar weniger als noch vor einem Jahr. Der operative Gewinn fiel massiv auf nur noch 16 Millionen US-Dollar, nach 138 Millionen US-Dollar vor einem Jahr. Unterm Strich heißt das heute, dass AMD pro 100 Millionen Umsatz mit Ryzen und Radeon selbst im operativen Geschäft nicht einmal 2 Millionen US-Dollar Gewinn – der Nettogewinn liegt noch darunter – macht; eine sehr geringe Marge in diesem Segment. Obgleich die Bruttomarge insgesamt auf 41 Prozent anwuchs.
Doch das soll sich ändern. Auf die Nachfrage eines Analysten, ob der Preis der CPUs in Zukunft steigen wird und so mehr Gewinne abwerfen könnte antwortete AMD mit einem klaren Ja. Mit steigender Leistung werde sich auch der Preis erhöhen.
So, as we look at the new generations of Ryzen, our goal is certainly to improve the mix of the products. And so we think, as we improve the performance of the product that we can improve that mix.
Etwas hochpreisigere Produkte im Server- und Semi-Custom-Geschäft sollen in Zukunft das wichtigere Standbein sein. Binnen eines Jahres hat AMD laut Studien den Marktanteil bei Servern vervierfacht, liegt aber immer noch nur bei 3,2 Prozent. AMD hat so auch heute wieder erklärt, dass es im Server vermutlich bis zu sechs Quartale dauern wird, ehe der Marktanteil wieder zweistellig ist. Der Umsatz fiel entsprechend auch dort erst einmal von 532 Millionen US-Dollar auf 441 Millionen US-Dollar, der Gewinn stieg von 14 Millionen US-Dollar auf 68 Millionen US-Dollar. Doch in den 68 Millionen US-Dollar ist eine Lizenzzahlung von 60 Millionen USD enthalten, am Ende hat es sich also auch dort kaum bewegt.
Das Warten auf Ryzen 3000, Rome und Navi
Das zweite Quartal wird zum großen Teil noch einmal eine Hängepartie, denn das bisherige Portfolio muss die Fahne hochhalten. Der Umsatz soll bei rund 1,52 Milliarden US-Dollar liegen, was erneut 13 Prozent unter dem Vorjahreswert wäre, aber ein gesundes Wachstum zum ersten Quartal bedeutet.
Erst im zweiten Halbjahr ab dem dritten Quartal wird AMD auch durch neue Produkte wieder wachsen, sowohl Navi als auch Rome alias Epyc sollen dann vorgestellt sein und im Handel stehen, bestätigte AMD im Rahmen des Conference Calls zu den Quartalszahlen. Zu Navi gab es zwar keine neuen Details, aber die preisliche Einordnung: Unterhalb der deutlich zu teuren Radeon VII (Test).
We are on track to begin Rome production shipments in the second quarter to support a third quarter launch. [..] We expect that Rome will launch here in the third quarter, and there are some preparations that need to be done for that.
[..]
We expect to introduce our first 7-nanometer Navi gaming GPUs in the third quarter. Navi will be positioned below where, for example, our Radeon VII's is position today from a price point standpoint.
AMD
Kein Wort verlor AMD zu Ryzen 3000, genauer gesagt den neuen Desktop-CPUs. Sie könnten nun doch als erstes vorgestellt werden, wenngleich AMD bisher stets gesagt hat, Server wird zuerst kommen. Weitere Details wird die Computex 2019 sowie zwei Wochen später vermutlich auch die E3 2019 offenbaren, den Marktstart wird es mit diesen neuen Erkenntnissen aber auf beiden Messen nicht geben, vielmehr umfangreichere Ankündigungen.