Android 10 Beta 3: Google bestätigt neuen Namen und Dark Theme
Android Q wird zum finalen Release im Herbst Android 10 heißen, wie Google heute zur Entwicklerkonferenz I/O bestätigt hat. Außerdem hat Google neue Features vorgestellt, darunter ein Dark Theme, neue Optionen für Sicherheit und Datenschutz sowie die Unterstützung von faltbaren Smartphones und des neuen Mobilfunkstandards 5G.
Android 10 wird – wie bereits bekannt – faltbare Smartphones unterstützen und dabei den Fokus auf Multitasking setzen. Apps können in eigenen Fenstern nebeneinander laufen, so wie es bereits auf dem Samsung Galaxy Fold mit einem modifizierten Android 9.0 Pie möglich war. Diese Features werden nun nativer Bestandteil von Android 10 und können ohne spezielle Anpassungen des OEMs genutzt werden. Screen Continuity sorgt dafür, dass auf dem kleinen Bildschirm gestartete Anwendungen ohne Unterbrechung auf dem großen Display fortgeführt werden können. Google zeigte dies – mit einer vorgerenderten Animation – anhand eines Rennspiels, das sofort im aufgeklappten Zustand fortgesetzt werden konnte.
Untertitel in Echtzeit
Neu sind auch die sogenannten Live Captions, sprich in Echtzeit generierte Untertitel, die über eine Schaltfläche neben dem Lautstärkeregler aktiviert werden können. So lassen sich Videos jederzeit ohne Ton, dafür aber mit Untertiteln abspielen, obwohl für das Video keine Untertitel hinterlegt wurden. Google generiert diese in Echtzeit direkt auf dem Gerät. Damit das funktioniert, ist das entsprechende Machine-Learning-Modell von ursprünglich 2 GB im Datacenter auf 80 MB direkt auf dem Gerät verkleinert worden. So lassen sich die Live Captions selbst im Flugmodus ohne Internetanbindung nutzen.
Dark Theme feiert mit Android 10 Premiere
Zur größten optischen Veränderung trägt das neue Dark Theme bei. Nach Jahren der Gerüchte oder kurzen Verfügbarkeit in den Optionen früher Entwicklerversionen älterer Android-Fassungen, kommt das Dark Theme nun endlich ganz offiziell von Google auf Smartphones und Tablets. Das Dark Theme lässt sich einfach über die Schnelleinstellungen aktivieren und soll nicht nur die Augen des Nutzers entlasten, sondern auch den Energiebedarf des Smartphones reduzieren. Laut Google seien hier vor allem Geräte mit OLED-Display im Vorteil – etwa die eigenen Pixel-Smartphones.
Neue Optionen für Sicherheit und Datenschutz
Sicherheit und Datenschutz sind zwei weitere Bereiche, die Google mit Android 10 angehen will. Datenschutz ist in Android 10 ein eigener Menüpunkt in den Einstellungen des Betriebssystems, anstatt in Untermenüs versteckt zu sein. Dort lässt sich auf gespeicherte Aktivitätsdaten, Positionsdaten und Einstellungen zu Werbung zugreifen. Nutzer sollen vollständig frei entscheiden können, was gespeichert wird und was nicht.
Google will diese Funktionen aber nicht einfach nur in den Einstellungen hinterlegen, sondern den Anwender aktiv auf die Nutzung seiner persönlichen Daten hinweisen. Greift zum Beispiel eine App auf die Positionsdaten des Nutzers zu, gibt es dazu einen Hinweis in den Benachrichtigungen und es wird gefragt, ob dies weiterhin erlaubt werden soll. Will eine App erstmalig auf die Standortinformationen zugreifen, erscheint ein neuer Dialog, ob dies immer, nur bei Verwendung der App oder nie erlaubt sein soll.
Schnellere Sicherheitsupdates
Sicherheitsupdates für Android sollen mit Android 10 beschleunigt werden, indem diese in einzelne Module etwa aus den Bereichen Kompatibilität, Sicherheit und Datenschutz unterteilt werden, die dann einzeln per OTA-Update ausgeliefert und ohne Neustart eingespielt werden können. Dies soll über ein neues Android-OS-Framework geschehen, das laut Google ähnlich wie der Update-Prozess von Apps funktioniert.
Android 10 erhält einen neuen „Focus mode“, der das Betriebssystem in einen um die wichtigsten Apps reduzierten Zustand versetzt, sodass der Anwender weniger durch Benachrichtigungen und andere potenzielle Störquellen gestört wird. In den Einstellungen soll sich genau festlegen lassen, welche Anwendungen Teil des Focus Modes sein sollen. Für Eltern gibt es neue Optionen, um die Nutzung eines Smartphones oder Tablets der Kinder zu überwachen. Hier lässt sich einsehen, wie lange das Gerät verwendet wurde, welche Apps genutzt wurden oder festlegen, was wie lange noch ausführbar sein soll.
Neue Android Q Beta 3 für 21 Geräte
Pünktlich zur Google I/O ist die dritte Beta von Android Q veröffentlicht worden, die auf 21 Smartphones von 12 Anbietern lauffähig ist, inklusive Googles Pixel-Smartphones.