Azure-Cloud: Nintendo könnte auf Microsoft für Spiele-Streaming setzen
Analyst Dave Gibson hat in Umlauf gebracht, dass Nintendo nicht nur selbst an einem Spiele-Streaming-Dienst für die hauseigene Switch-Spielekonsole arbeite, sondern dabei in einigen Regionen wie den USA und Japan voraussichtlich auf Microsofts Azure-Cloud setzen wird.
Neu sind Bemühungen von Nintendo im Game-Streaming nicht, in Japan testet das Unternehmen ein solches Angebot für die Switch bereits erfolgreich. Auch eine Zusammenarbeit zwischen Nintendo und Microsoft erscheint weniger überraschend als zwischen Sony und Microsoft, da beide Unternehmen zuletzt bereits beim Cross-Platform-Play zwischen beiden Konsolen zusammengearbeitet haben – ganz anders als Sony.
Sony hatte erst kürzlich zusammen mit Microsoft bekannt gegeben, dass beide Unternehmen beim Angebot von Spiele-Streaming-Diensten künftig zusammenarbeiten werden. Sony wird demnach das Game-Streaming-Angebot der PlayStation über die Azure-Cloud von Microsoft realisieren. Microsoft kann wiederum die eigenen Erfahrungen mit der Xbox One für Verbesserung in Azure nutzen und Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Sony einfließen lassen. Davon würde auch Nintendo profitieren, wenn sie auf Microsoft als Cloud-Partner setzen. Als Alternative könnte Nintendo auf die Amazon Web Services (AWS) setzen, die bisher aber nicht so umfangreich ihre Eignung in Bezug auf Spiele-Streamings unter Beweis gestellt haben wie die Azure-Cloud von Microsoft.
Konkurrenten mit unabhängigen Diensten
Auch wenn Sony und Nintendo auf Microsoft Azure setzen, bleiben die jeweiligen Spiele-Streaming-Dienste unabhängig, getrennt voneinander und in Konkurrenz zueinander. Es gibt bislang keine Bemühungen der Hersteller, sich beispielsweise gegen Googles Stadia zusammenzuschließen und ein gemeinsames Angebot aufzubauen. Mit Project xCloud arbeitet Microsoft an einem plattformübergreifenden Streaming-Dienst. Von Nintendos Spiele-Streaming-Dienst wird hingegen erwartet, dass er nur auf der Switch angeboten werden wird.
PlayStation-Team von Partnerschaft mit Microsoft überrascht
Wie Bloomberg berichtet, waren auch die Mitarbeiter von Sonys PlayStation-Sparte von der Kooperation mit Microsoft überrascht und die meisten Mitarbeiter über die bevorstehende Partnerschaft nicht informiert. Die Gespräche zwischen Microsoft und Sony sollen demnach im letzten Jahr begonnen haben, nachdem Gespräche zwischen Amazon und Sony über eine Partnerschaft gescheitert waren. Das PlayStation Network von Sony wird derzeit noch von den Amazon Web Services gehostet.