Gehäuse-Nachlese: Neues von Antec, Bitfenix, FSP, Lian Li & Phanteks
Auf der Computex 2019 haben zahlreiche Hersteller neue Gehäuse präsentiert. In diesem Jahr war darunter wenig Gewöhnliches, in der Mehrheit schoben Antec, Bitfenix, FSP, Kolink, Lian Li und Phanteks exzentrische Produkte ins Rampenlicht. Das deutet an, dass der Markt für Basis-Produkte mittlerweile gesättigt ist.
Antec
Antec hat sich mit dem CNC-gefertigten GTR aus der Deckung gewagt. Das 458 × 425 × 405 mm (L × B × H) große, offene Micro-ATX- und Mini-ITX-Gehäuse bietet Platz für fünf Lüfter und erinnert in seiner Gestaltung an einen Motor.
Das 415 × 212 × 405 mm (L × B × H) große Striker bleibt halboffen und mischt Aluminium mit Glas. Verbaut werden können zwei 2,5"-Laufwerke, ATX- und SFX-Netzteile, Mini-ITX-Mainboards und je zwei 120-mm-Lüfter an Seite und Heck. Am I/O-Panel werden zwei herkömmliche USB-3.0-Ports sowie ein Type-C-Anschluss nach USB-Standard 3.1 verbaut.
An einen Motorraum erinnern soll das Blazer GT, das sich in drei Richtungen aufstellen lässt. Auch dieses Gehäuse, das auf Dimensionen von 595 × 560 × 305 mm (L × B × H) kommt, lässt Antec halboffen. Verbaut werden können acht Lüfter und zwei 2,5/3,5"-HDDs.
Das Mini-ITX-Gehäuse Antec Cube erhält darüber hinaus eine Micro-ATX-Version, was seine Abmessungen auf 486× 238 × 391 mm (L × B × H) ansteigen lässt. Die Modelle P82 und P82 Crystal für das E-ATX-Format fallen gegenüber dem übrigen Aufgebot aus der Reihe: Sie sind fast schon normale Midi-Tower, verbauen Netzteil und HDD-Käfig aber unter dem Deckel und nicht am Gehäuseboden.
Bitfenix
Alle neuen Gehäuse von Bitfenix haben eine Gemeinsamkeit: Sie besitzen zwei 120-mm-Lüfter, wobei ein Exemplar stets beleuchtet wird. Am unteren Ende des Preisspektrums platziert der Hersteller Ende 2019 das Nova Mesh für rund 60 Euro, das für zehn Euro mehr auch mit Glas-Seitenteil erhältlich ist. Der Midi-Tower besitzt eine vollständig durchlöcherte Front, um den Luftfluss zu maximieren. Lüfter können hier auch zwischen Meshfrontseite und Lüfterhalterung eingebaut werden, damit dicke Radiatoren Platz haben.
Exzentrischer ist das Saber gestaltet, das zwei Lichtstreifen an der Front besitzt. Beim Aufbau bleibt Bitfenix hingegen wie beim Nova Mesh konservativ, die Lüfteröffnung am Deckel kann aber wahlweise mit einer Abdeckung verschlossen werden, die den Staubfilter ersetzt. Die Markteinführung soll in den „nächsten Monaten“ für rund 90 Euro erfolgen.
Das Dawn ist aktuell hingegen nur ein Konzept. Auffällig sind die beleuchteten Waben an Front und Seite sowie ein Display am Netzteil-Shroud, das über Asus' Aura-SDK angesprochen und unter anderem für Statusinformationen genutzt werden kann.
BitFenix Dawn TG | BitFenix Nova Mesh TG | BitFenix Saber | |
---|---|---|---|
Mainboard-Format: | E-ATX, ATX | ||
Chassis (L × B × H): | 427 × 217 × 518 mm (48,00 Liter) Seitenfenster |
437 × 210 × 460 mm (42,21 Liter) Seitenfenster |
465 × 220 × 454 mm (46,44 Liter) Seitenfenster |
Material: | Kunststoff, Stahl, Glas | ||
Nettogewicht: | ? | ||
I/O-Ports / Sonstiges: | 4 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), HD-Audio Beleuchtung (RGB) |
2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), HD-Audio Beleuchtung (RGB) |
|
Einschübe: | 3 × 3,5" (intern) 3 × 2,5" (intern) |
2 × 3,5"/2,5" (intern) 3 × 2,5" (intern) |
2 × 3,5"/2,5" (intern) 4 × 2,5" (intern) |
Erweiterungsslots: | 7 | ||
Lüfter: | Front: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) Heck: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) Deckel: 1 × 120 mm (optional) |
Front: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) Heck: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) Deckel: 2 × 120 mm (optional) |
Front: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) Heck: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive) Deckel: 2 × 120 mm (optional) |
Staubfilter: | Deckel, Front, Netzteil | Deckel, Front | |
Kompatibilität: | CPU-Kühler: 160 mm GPU: 380 mm Netzteil: Unbeschränkt |
CPU-Kühler: 160 mm GPU: 340 mm Netzteil: Unbeschränkt |
CPU-Kühler: 160 mm GPU: 400 mm Netzteil: Unbeschränkt |
Preis: | ab 120 € | 69 € | 89 € |
FSP
FSP hat auf der Computex ein halboffenes Gehäuse mit stilisierten Flügeln im Stil von In Win gezeigt. Das CMT-710 ist mittig unterteilt und kann auf einer Seite jeweils ein System aufnehmen, die Kabelführung erfolgt dann über den Mittelteil. Die Markteinführung ist für das vierte Quartal geplant, die Preisempfehlung beträgt knapp 500 Euro.
Kolink
Kolink hat Midi-Tower mit unterschiedlich gestalteten RGB-Fronten, Glas-, Aluminium- oder Metall-Vorderseite sowie ein schallgedämmtes Exemplar gezeigt, das visuell an Fractals Define-Serie erinnert. Highlight war allerdings das Big Chungus, dessen Korpus stark nach hinten geneigt ist.
Lian Li
Lian Li baut die TU-Serie aus. Das TU-150 bleibt ein Mini-ITX-Gehäuse mit nun versenkbarem Griff auf der Oberseite und wird dadurch unauffälliger. Verbaut werden können 172 Millimeter hohe Kühler und drei Slot breite Grafikkarten, die Kühlung erfolgt durch einen 120-mm-Lüfter an Vorder- und Rückseite. Angeboten wird eine Variante mit Aluminium- und eine Variante mit Glas-Seitenteil.
Das in Kooperation mit dem Übertakter Der8auer entwickelte Odyssey X soll als Flaggschiff-Produkt dienen. Das Gehäuse kann in zwei verschiedenen Varianten betrieben werden. Im Performance-Modus funktioniert es wie ein klassischer Midi-Tower mit Platz für dicke Radiatoren, im Dynamic-Aufbau tendenziell als Schaukasten, bei dem das Gehäuse um 90 Grad gedreht aufgestellt wird. Um den unterschiedlichen Look zu erzeugen, sind die Seitenteile in der Mitte unterteilt und mit einem Gelenk verbunden. Den Umbauprozess zeigt ein Video von Gamers Nexus.
Die von Lian Li jüngst wiederbelebte Budget-Marke Lancool wird neben dem One ein zweites, Two genanntes Gehäuse ins Programm nehmen. Das Two besitzt ausstellbare Seitenteile und Panels. Die Fenster decken allerdings nicht den gesamten Innenraum ab, um den Blick auf Kabel zu verstellen. Um mehr Luft ins Gehäuse zu lassen, wird die Front beim Two mit großen Mesh-Streifen geöffnet.
Phanteks
Phanteks überarbeitet das Enthoo Luxe, das als Luxe² Features von Enthoo Elite und Evolv X erhält. Das Gehäuse kann zwei Radiatoren im Format 480 Millimeter oder 360 Millimeter aufnehmen und bis zu zwölf Festplatten nutzen. Mit einem Phanteks-Netzteil der Typen Revolt X oder Revolt Pro lassen sich auch gleich zwei Systeme parallel im Enthoo Luxe² verbauen. Für den zweiten Rechner muss ein Mainboard im ITX-Format genutzt werden, es wird vertikal am Netzteil-Shroud befestigt. Das Luxe² soll Anfang August für rund 190 Euro im Handel erhältlich sein.
Die Modelle Eclipse P360X und P400A versteht Phanteks als Nachfolger der Midi-Tower P350X und P400S (Test). Bei beiden kann eine Grafikkarten vertikal montiert werden, bei beiden soll der Luftdurchfluss durch veränderte Lufteinlässe (P360) beziehungsweise eine Mesh-Front (P400) verbessert werden. Das P400A wird darüber hinaus in zwei Varianten angeboten. Die Airflow-Version besitzt zwei unbeleuchtete 120-mm-Lüfter, das D-RGB-modell drei RGB-Lüfter dieser Dimension. Die Gehäuse sind Mitte August im Handel zu finden. Für das P360X und das P400A in der Airflow-Variante verlangt Phanteks rund 70 Euro, das D-RGB-Modell des P400A wird rund 90 Euro kosten.
Das Evolve Shift Air entpuppt sich als Variante des Mini-ITX-Turms Evolve Shift. Statt Seitenteilen aus Glas bestehen Abdeckungen nun aus Mesh-Gewebe, wodurch sich CPU und GPU unmittelbar mit Frischluft versorgen können. Dadurch soll sich das Gehäuse wesentlich besser für den Einsatz eines luftgekühlten Rechners eignen. Die Seitenteile wird Phanteks auch einzeln zum Kauf anbieten, Besitzer des Evolve Shift können dadurch bei Bedarf umrüsten. Das Shift Air wird Ende Juli verfügbar sein und knapp 100 Euro kosten.
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