Gaming-Mäuse von Corsair im Test: Fazit
4/4Technisch erlauben sich Corsairs Ironclaw RGB Wireless und Glaive RGB Pro keine gravierenden Schwächen: Der verwendete Sensor arbeitet erstklassig, die ergonomischen Eigenschaften der Mäuse sind für tendenziell größere Hände ansprechend und die verwendeten Materialien wie Taster qualitativ und hochwertig ausgelegt.
Dabei legt Corsair den Fokus bei beiden Eingabegeräten nicht nur auf Shooter, sondern insbesondere bei der Ironclaw RGB Wireless auch auf Genres wie MOBAs oder MMORPGs. Anwender auf der Suche nach besonders vielen Zusatztasten bei einer kabellosen Maus werden hier fündig, solange die Akkulaufzeit keine Rolle spielt.
Insgesamt als nicht gänzlich perfekt, aber auf jeden Fall gut zu bezeichnen ist die Ironclaw RGB Wireless. Die Stärke des Eingabegerätes liegt aber nicht unbedingt in der kabellosen Umsetzung (Gewicht und Akkulaufzeit sind die größten Kritikpunkte), sondern in den sinnvollen Verbesserungen in Relation zur kabelgebundenen Ironclaw (Test): Weitere Zusatztasten erhöhen den Funktionsumfang und dem nach wie vor zu steifen Kabel wird Abhilfe geschaffen. Geblieben sind die angenehme Passform für große Hände und Corsairs der Konkurrenz überlegene iCUE-Software.
Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich das Modell mit einer UVP von 80 Euro auf dem freien Markt preislich einordnen wird: Die kabelgebundene Variante ist bereits für unter 60 Euro zu erstehen. Eine mittlerweile gleich teure Alternative stellt Razers Mamba Wireless (Test) dar: Die Maus bietet zwar eine geringere Anzahl Tasten und eine weniger ausgereifte Software, ist aber spürbar leichter. Auch die hinsichtlich der Gleit-Eigenschaften über jegliche Konkurrenz erhabene G Pro Wireless (Test) von Logitech rückt preislich zunehmend in Reichweite, bietet aber eine gänzlich andere Passform und ebenfalls weniger Tasten.
- Erstklassiger Sensor
- Sinnvoll platzierte Zusatztasten
- LEDs zur dpi-Indikation
- Umfassende RGB-Beleuchtung
- Hohes Gewicht trotz niedriger Akku-Laufzeit
- Recht steifes Kabel
Quasi keine technischen Fehltritte erlaubt sich die neu aufgelegte Glaive: Hinsichtlich Sensorik, Gleit-Eigenschaften und Software kann die Maus überzeugen, auch die anpassbare Daumenauflage weiß zu gefallen. Die einzelne hinzugewonnene Zusatztaste hinterlässt jedoch angesichts des üppigen Upgrades bei der Ironclaw RGB Wireless einen ambivalenten Eindruck: Sie ist sicherlich eine sinnvolle Ergänzung, aber zur derzeit kaum unterbotenen unverbindlichen Preisempfehlung von ebenfalls 80 Euro bieten viele andere Mäuse schlichtweg mehr.
Eine generelle Empfehlung scheitert somit nicht an der Glaive RGB Pro, sondern an deren zur Zeit meist günstigeren Mitbewerbern. Darunter auch Corsairs eigene M65 RGB Elite (Test), die gemäß ihrer unverbindlichen Preisempfehlung für rund 10 Euro weniger eine weitere Zusatztaste und ein Gewichtssystem bietet. In diesem Zuge ebenfalls genannt werden kann Logitechs G502 Hero (Test), die nochmals zwei weitere Tasten bietet und dabei nur mit rund 60 Euro zu Buche schlägt. Drei verschiedene Daumenauflagen bieten diese Modelle allerdings nicht. Die ursprüngliche Glaive wurde hingegen zuletzt teurer und ist momentan für rund 70 Euro erhältlich.
- Erstklassiger Sensor
- Konfigurierbare Daumenauflage
- LEDs zur dpi-Indikation
- Umfassende RGB-Beleuchtung
- Recht steifes Kabel
Auch am Ende dieses Maus-Tests stellt sich am Ende die Frage, ob die gebotenen Spezifikationen auch notwendig sind. Der Sinn einer Auflösung im oberen vier- oder gar fünfstelligen Bereich ist fragwürdig und auch eine RGB-Beleuchtung verbessert die eigene Leistung in Spielen selbstredend nicht. Es gilt weiterhin, dass Nutzer mit dem Verzicht auf Zusatzfunktionen Geld sparen können, wenn die Optik nicht im Vordergrund steht und eine gewisse Kompromissbereitschaft vorhanden ist. Sharkoons Drakonia II (Test) beispielsweise bietet für knapp 40 Euro eine praktisch identische Sensorik und ebenfalls viele Zusatztasten, aber eben kein perfektes Gesamtpaket.
ComputerBase wurden die Ironclaw RGB Wireless, die Glaive RGB Pro und das Mauspad MM250 leihweise unter NDA von Corsair zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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