Frontier: AMD liefert Chips für den 1,5-ExaFLOPS-Supercomputer

Jan-Frederik Timm
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Frontier: AMD liefert Chips für den 1,5-ExaFLOPS-Supercomputer
Bild: AMD

Bis spätestens Anfang 2022 soll der Supercomputer Aurora mit mindestens einem ExaFLOPS (1.000 PetaFLOPS) Leistung ans Netz gehen. Die CPUs und GPUs liefert Intel. Das Energieministerium der Vereinigten Staaten (DOE) plant mit Frontier aber noch einen weiteren Exascale-Supercomputer. Dessen Hardware kommt von AMD.

So schnell wie die Top160 zusammen

Frontier soll mit mindestens 1,5 ExaFLOPS bereits im Jahr 2021 einsatzbereit sein, erklären AMD, Cray und das DOE. Damit könnte das System noch vor Auroa fertig sein. Als frühstmöglicher Termin für das Projekt mit Intel wurde bisher „Ende 2021“ genannt.

1,5 ExaFLOPS respektive 1.500 PetaFLOPS entsprechen der siebeneinhalbfachen Leistung des derzeit schnellsten Supercomputers der Welt: Summit kommt auf maximal 200 PetaFLOPS. Dieses System setzt auf PowerPC-Prozessoren von IBM und Volta-Grafikkarten von Nvidia. Alternativ könnte Frontier die 160 derzeit schnellsten Supercomputer in Sachen Rechenleistung ersetzen. Aktuell setzt nur ein System aus den Top 100 auf CPUs von AMD: Der Titan auf Platz 9 – im Jahr 2012 noch der schnellste Supercomputer der Welt.

Frontier: Exascale-Supercomputer Frontier mit Chips von AMD
Frontier: Exascale-Supercomputer Frontier mit Chips von AMD (Bild: AMD)

1× Epyc + 4× Radeon Instinct auf einem Package

Frontier wird auf extra für den Rechner entwickelte Epyc-CPUs auf Basis einer „zukünftigen“ Zen-Architektur und Radeon-Instinct-Grafikkarten mit „für High-Performance-Cluster angepassten Shadern“ von AMD basieren. Details nennen die beteiligten Firmen aber noch nicht, so dass offen bleibt, ob bei den GPUs noch Vega und bei den CPUs die für dieses Jahr angekündigte Zen-2-Architektur zum Einsatz kommt. Auch weiterführende Informationen darüber, inwiefern die CPUs speziell für Frontier entwickelt wurden, gibt es nicht.

Eine Anpassung dürfte aber die Anbindung der CPUs an die GPUs betreffen: Immer eine CPU soll für vier GPUs verantwortlich sein, heißt es. Sie basiert auf AMDs Infinity Fabric. Damit dürften je eine CPU und vier GPUs auf einem gemeinsamen und potentiell sehr großen Interposer zum Einsatz kommen.

600 Millionen US-Dollar auf zwei Basketballfeldern

Der Projektumfang soll mehr als 600 Millionen US-Dollar umfassen. Der fertige Rechner wird annähernd die Fläche von zwei Bastketballfeldern belegen. 90 Meilen Kabel sollen die einzelnen Systeme verbinden. Verwendung finden wird das System im Oak Ridge National Laboratory.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von AMD unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.

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