IMFT: Ende Oktober sind Intel und Micron offiziell geschieden
Die langjährige Partnerschaft zwischen Intel und Micron bei Entwicklung und Fertigung von nicht flüchtigem Speicher findet diesen Herbst ihr Ende. Mit dem 31. Oktober 2019 steht der Termin nun fest. Dann erhält Micron Intels Anteil am Joint Venture IM Flash Technologies (IMFT) gegen Zahlung von 1,3 bis 1,5 Milliarden US-Dollar.
Micron und Intel gehen getrennte Wege
Microns Absicht, die vertraglich vereinbarte Option zur Übernahme der 49 Prozent Anteil von Intel an IMFT zu ziehen, war schon letzten Oktober bekannt geworden. Mit der Zahlung von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar werden auch Schulden von rund 1 Milliarde US-Dollar getilgt, sodass Intels Anteil an IMFT selbst nur etwa 300 Millionen bis 500 Millionen US-Dollar kostet. Intel hatte das Recht, den Termin für den Abschluss der Transaktion in einem vorbestimmten Zeitraum festzulegen, der nun offiziell mitgeteilt wurde.
Im Zuge der Übernahme geht die 3D-XPoint-Speicherfabrik in Lehi, Utah vollständig in den Besitz von Micron über. Vorerst wird Intel bis 2020 mit dem Phasenwechselspeicher für die Optane-Produkte weiter versorgt und somit zum Kunden von Micron. Allerdings strebt Intel an, künftig an 3D XPoint auch allein weiterzuarbeiten.
Bereits im Januar 2018 hatten die Unternehmen verkündet, nach der dritten Generation 3D-NAND die weitere Entwicklung getrennt voneinander zu bestreiten. Im Sommer folgte dann die Ankündigung, dass auch beim Phasenwechselspeicher 3D XPoint die Kooperation nach der Vollendung der zweiten Generation im ersten Halbjahr 2019 endet.
3D XPoint bei Micron noch Ende 2019
Spätestens das kommende Jahr wird zeigen, wie es mit der eigenen Entwicklung von 3D-NAND und 3D XPoint bei Intel und Micron weitergeht. Ab Ende 2019 will Micron die ersten eigenen Produkte mit 3D XPoint vorstellen, wofür man bereits mit Partnern der Ökosysteme kooperiert. Zwar hatte Micron schon 2016 die Leistung der QuantX-SSDs mit 3D XPoint demonstriert, doch bis heute gibt es den schnellen Speicher nur in Intel-Produkten. Micron erwartet, dass die eigenen Produkte ab 2020 für Umsatz sorgen werden.