Optane Memory M15: Intels Cache-Module werden schneller
Intel Optane Memory steht auch für M.2-Module mit geringer Speicherkapazität, die als schneller Zwischenspeicher eine HDD oder SSD beschleunigen. Mit dem Optane Memory M15 hat Intel eine neue Generation vorgestellt, die höhere Transferraten und IOPS sowie eine noch niedrigere Schreiblatenz verspricht.
Völlig überraschend erscheint der Optane Memory M15 nicht, war dieser doch schon auf durchgesickerten Roadmaps aufgetaucht. Die dort aufgeführten Informationen bewahrheiten sich zum Start aber nicht ganz. So wird auch die M15-Generation wie der Optane Memory M10 mit 16 GB, 32 GB und 64 GB im Formfaktor M.2-2280 angeboten. Die Roadmaps hatten sogar von 128 GB sowie kleinen Varianten im Formfaktor M.2-2242 gesprochen – ob diese noch folgen, bleibt abzuwarten.
Optane Memory M15 mit mehr Leistung über PCIe 3.0 x4
Der direkte Vergleich zwischen M15 und M10 zeigt die deutlichen Unterschiede bei der Leistung. Die sequenziellen Transferraten sollen von 1.450/900 MB/s auf nun bis zu 2.000/900 MB/s für das Lesen/Schreiben von Daten steigen. Analog steigt die Leistung bei wahlfreien 4K-Transfers mit QD4 nun auf 450.000/220.000 IOPS, statt zuvor 250.000/140.000 IOPS. Die durchschnittliche Latenz beim Lesezugriff soll unverändert 6,75 µs aber nur noch 12 µs statt 18 µs beim Schreiben betragen.
Für die höhere Leistung erfolgt ein Wechsel von PCIe 3.0 x2 auf PCIe 3.0 x4 als Schnittstelle. Das NVMe-Protokoll wird weiterhin in der inzwischen betagten Version NVMe 1.1 unterstützt, während die Version 1.3 aktuell ist. Die Leistungssteigerung geht mit einer höheren Leistungsaufnahme unter Last einher, die nun bis zu 5,5 Watt statt zuvor bis zu 3,5 Watt beträgt. Im Gegenzug sinkt aber die Leistungsaufnahme im Ruhemodus (DeepSleep/L1.2) auf weniger als 5 Milliwatt.
Formfaktor, Speicherkapazitäten und auch die garantierte Haltbarkeit von 200 GB geschriebenen Daten pro Tag oder bis zu 365 TBW bleiben ebenso unverändert wie der Garantiezeitraum von fünf Jahren. Die Aufgaben und die Funktionsweise von Intels Cache-Lösung zur Beschleunigung von Systemen beschreibt der Test des Intel Optane Memory aus der ersten Generation.
Marktstart im dritten Quartal
Der neue Optane Memory M15 soll im dritten Quartal 2019 erhältlich sein. Ob neben OEM-Systemen wie Notebooks und Desktop-PCs auch direkt der Endkundenmarkt bedient wird, ist ebenso wie die Preisgestaltung nicht bekannt. Der Vorgänger Optane Memory M10 kostet im Online-Handel aktuell rund 47 Euro (16 GB), 81 Euro (32 GB) und 153 Euro (64 GB). Parallel bietet Intel mit dem Optane Memory H10 eine Kombination aus 3D-XPoint-Cache und QLC-3D-NAND-SSD an, die laut Händlern in Kürze verfügbar sein soll.
3D XPoint ist (noch) Intel-exklusiv
Intels Optane Memory nutzt 3D XPoint, eine Art Phasenwechselspeicher, den Intel gemeinsam mit Micron entwickelt hat. 3D XPoint bietet deutlich niedrigere Latenzen als NAND-Flash und auch eine potenziell höhere Haltbarkeit. Allerdings ist der Speicher wesentlich teurer und bleibt vorerst ein Nischenprodukt, das sich zudem bisher exklusiv auf Intels Optane-Familie beschränkt.
Künftig gehen aber Micron und Intel getrennte Wege bei 3D XPoint, sodass der Phasenwechselspeicher von Micron auch anderen Herstellern zur Verfügung gestellt werden könnte. Micron übernimmt die Anteile am Joint Venture IMFT samt der 3D-XPoint-Fabrik und wird Intel noch bis ins kommende Jahr mit 3D XPoint versorgen. Wie Intel künftig die eigene 3D-XPoint-Produktion gestaltet, wird sich zeigen.