Intel OSTS 2019: Ohne Software ist auch die beste Hardware nichts
Mit Keynotes von Raja Koduri und Imad Sousou rückt Intel zum Open Source Technology Summit die Software noch mehr in den Fokus als bisher. Denn durch Software lässt sich vergleichsweise günstig die Leistung optimieren und mitunter auch deutlich steigern, als es nur über Hardwareverbesserungen möglich ist.
Zum 15. Open Source Technology Summit (OSTS), das zum ersten Mal ein wenig öffentlicher als zuletzt abgehalten wird, bringt Intel Entwickler von Alibaba, Amazon, AT&T, Google, Huawei, JD.com, Microsoft, MontaVista, Red Hat, SUSE und Wind River zusammen, um über die Möglichkeiten der Software für die Zukunft zu sprechen. Denn zweifelsfrei profitiert Intels Hardware sehr von der Entwicklungen, weshalb Intel die Anstrengungen in dem Segment auch stetig weiter ausbaut. Viele der beteiligten Firmen erklären dabei heute auch öffentlich, in der Vergangenheit viel zu wenig auf Open Source gesetzt zu haben oder dass es sogar belächelt wurde. Doch dies scheint sich nun zu ändern.
Intel betont dabei, dass bereits heute über 15.000 Angestellte im Unternehmen sich um Software kümmern – knapp 15 Prozent der kompletten Belegschaft. Diese kümmern sich unter anderem darum, dass Software eine der wichtigsten Technologien wird, um die Anstrengungen und Verbesserungen bei der CPU-Architektur, Prozess-Technologie, der Speichernutzung, neuen Interconnects sowie der Sicherheit – aktuell wieder ein großes Thema bei Intel – auch umgesetzt werden, betonten unter anderem Imad Sousou als General Manager von Intels kompletter-Software-Sparte sowie Raja Koduri in seiner Keynote Think Exponential, der bei Intel viel mehr ist, als nur der Chef für die kommende Grafikkarten-Generation Xe.
Bei Start von Cascade Lake-SP und -AP hatte Intel bereits zumindest im Kleingedruckten auch über die Vorteile von optimierter Software hingewiesen. Denn die hohe Leistung, die nun durch den DL Boost und VNNI für Deep Learning zustande kommt, wird nicht nur über Hardware realisiert. Gegenüber dem Ursprungs-Xeon-SP kommt die knapp sechsfache Leistung bereits durch optimierte Software zustande, das Mehr an Kernen, Takt und zusätzlichen Instruktionen sorgt für den Sprung auf den maximalen Faktor 30. Und in Zukunft wird jedes Intel-Modell auf irgendeine Art von Beschleunigungen in dem Bereich setzen, weshalb passende Software unabdingbar ist. Zum Start des OSTS präsentiert Intel zudem passende aktuelle Benchmark-Werte von Deep-Learning-Anwendungen, in denen CPUs mit optimierter Software sogar Nvidias schnellste GPU-Lösung, die Tesla V100 schlagen.
Heutige Optimierungen beginnen bereits beim BIOS als eine der grundlegenden Baustellen. Intel will mit Partnern das BIOS erneut modernisieren und modularer aufbauen. Dies beginnt bei der Entfernung von vielen Altlasten und geht über die Modernisierung bis hin zur verbesserten Skalierbarkeit. Realisiert werden soll das durch die ModernFW Initiative, parallel dazu gibt es weitere Anstrengungen im Container-Umfeld mit dem Fokus auf die Cloud, die über rust-vmm realisiert werden soll.
Intels eigenes Clear Linux* Project zählt auch bei Unabhängigen zu einer sehr schnellen Lösung, die in Zukunft um weitere Bausätze erweitert wird. Neben einer Clear Linux Developer Edition wird es ein Deep Learning Reference Stack für die Nutzung von Advanced Vector Extensions 512 sowie den neuen Vector Neural Network Instructions (AVX 512 VNNI) geben. Ein weiterer Data Analytics Reference Stack soll in Enterprise-Umgebungen neue Möglichkeiten bieten.
ComputerBase hat die Informationen von Intel zum Teil unter NDA erhalten, wurde zudem zum OSTS nach Stevenson, USA, eingeladen. Die Flüge und Unterkunft wurden von Intel gezahlt. Eine Vorgabe zur Berichterstattung gab es nicht.