Knights Mill: Intel stellt Xeon Phi mit Blick auf Xe endgültig ein
Ein knappes Jahr nach dem Aus für alle Xeon-Phi-Beschleuniger auf Basis des Larrabee-Erben Knights Landing hat Intel auch für die drei noch verbliebenen Produkte auf Basis des Nachfolgers Knights Mill die letzte Phase im Lebenszyklus angekündigt. Doch anders als noch vor einem Jahr ist ein Nachfolger mittlerweile in Sicht.
Xeon Phi wird nicht mehr gebraucht
Schon vor einem Jahr hieß es, der Bedarf der Kunden hätte sich zu anderen Produkten von Intel verschoben. Angekündigt waren diese im Juli 2018 aber noch nicht. Mittlerweile ist offiziell, dass Intel an einer neuen GPU-Architektur arbeitet, deren Bezeichnung bisher Xe lautet. Sie soll von winzigen Chips für mobile Anwendungen bis zu großen Chips für den High-Performance-Cluster-Einsatz skalieren. Der Supercomputer Aurora wird seine Rechenleistung beispielsweise hauptsächlich aus den GPUs von Intel schöpfen.
In den aktuellen Top500 der Supercomputer finden sich Beschleuniger vom Typ Xeon Phi in 16 der einhundert schnellsten Rechner wieder, 22 basieren auch auf GPUs von Nvidia. GPUs von AMD finden in den Top100 aktuell gar keine Anwendung, spätestens mit dem für das Jahr 2021 angekündigten Exascale-Supercomputer Frontier wird sich das allerdings ändern.
Auf Larrabee folgt Xe
Mit dem Aus der letzten Xeon Phi geht das pompöse Projekt Larrabee, einst wie Xe mit dem Ziel einer High-End-Grafikkarte gestartet, zu Ende. Eine zwischenzeitig noch geplante 10-nm-Neuauflage war im Jahr 2018 noch gestrichen worden. Jetzt dürfte Xe die erste GPU von Intel sein, die auf den neuen Fertigungsprozess setzt.
Die letzten Xeon Phi tragen die Bezeichnungen 7295, 7285 und 7235 und wurden mit 72 Kernen, 68 Kernen und 64 Kernen bei einer TDP von 320 Watt, 250 Watt und 250 Watt angeboten. Die „Beschleunigerkarten“ haben dasselbe Format wie aktuelle Xeon-CPUs auf Basis von Skylake-EX sowie -SP (Purely-Plattform) und finden im identischen Sockel LGA 3647 Platz. Bis Knights Landing gab es Xeon Phi auch als PCIe-Steckkarte.