G-Sync-Kompatibilität: Nvidia begründet die Durchfallquote von 95 Prozent
Seit Mitte Januar 2019 können auch Nvidia-Grafikkarten den Monitorstandard Adaptive-Sync nutzen. Anhand eigener Testkriterien stuft Nvidia kompatible Monitore als „G-Sync Compatible“ ein. Dabei scheiterten knapp 95 Prozent aller 503 bisherigen Prüflinge, wie der Hersteller nun bekannt gibt.
G-Sync-Kompatibilität offiziell für knapp 6 Prozent der Monitore
Zur CES 2019 präsentierte Nvidia eine kuratierte Liste von 14 Bildschirmen, denen das Unternehmen eine G-Sync-Kompatibilität bescheinigte; im April wuchs die Anzahl auf 17 Modelle an. Im Rahmen der Computex nennt Nvidia nun 28 Modelle, die den eigenen Anforderungen genügen. Auf letztere geht der Hersteller diesmal detailliert ein, auch die Gründe des Scheiterns von insgesamt 475 Monitoren werden erörtert.
Demnach wurden von Nvidia insgesamt 536 Monitore mit Adaptive-Sync-Unterstützung ausfindig gemacht, 503 davon konnten tatsächlich getestet werden. Genauer betrachtet wurden allerdings nur 230 Bildschirme: Bei über der Hälfte der Displays deckt die variable Synchronisation laut Nvidia schlicht einen zu geringen Bereich ab. Sofern die minimal und maximal abgedeckte Bildwiederholrate des Monitors nicht beispielsweise im Verhältnis von 2,4 zu 1 stände – das ist beispielsweise bei einer Synchronisation zwischen 60 Hertz und 144 Hertz der Fall –, sei es schlichtweg zu unwahrscheinlich, dass Spieler tatsächlich profitierten.
RTX-Grafikkarten seien zu gut für 60-Hertz-Bildschirme
Zudem hätten die eigenen Tests ergeben, dass Spieler mit RTX-Grafikkarten „über den Großteil der Zeit“ höhere Bildwiederholraten erreichen, als das Gros an getesteten Monitoren überhaupt anzeigen kann – eine Synchronisation würde die Spielerfahrung lediglich negativ beeinträchtigen. Schlussendlich sah Nvidia nur einen einzigen Monitor mit einer Bildwiederholrate unter 75 Hertz würdig, mit offizieller G-Sync-Kompatibilität ausgezeichnet zu werden. 58 Prozent der gelisteten Bildschirme unterstützen hingegen maximal 144 Hertz, 39 Prozent gar noch mehr.
With GeForce RTX graphics cards delivering high levels of performance in the latest titles, such as Apex Legends, Mordhau, Rage 2, and World War Z, our testing showed that gamers buying displays with VRR refresh rates that max out at 75Hz will in fact spend the majority of their time gaming without any VRR.
For G-SYNC Compatible displays, we also noted the maximum refresh rates during testing, and the breakdown of passes and fails: over 300 failed monitors had a max 75Hz refresh rate or lower, and/or super slim VRR ranges, only 3 monitors that passed reached 120Hz, and the majority of the others had a refresh rate of 144Hz or higher. However, 76% of these higher refresh rate G-SYNC Compatible monitors run at only 1920x1080, limiting game detail and clarity.
Nvidia
Unter den verbliebenen 230 Displays fielen derweil 202 durch spezifische Tests hinsichtlich der Bildqualität oder wiesen anderweitige Probleme auf. Darunter wiederum ist Flackern oftmals eine Auffälligkeit, da nicht alle Adaptive-Sync-Bildschirme mit G-Sync zurechtkommen.
Auch daher wird Nvidia nicht müde zu betonen, dass Spieler im besten Fall zu nativem G-Sync oder gar G-Sync-Ultimate greifen sollten. Gemäß den erhobenen Daten besitzen über zwei Drittel aller G-Sync-Bildschirme eine höhere Auflösung als Full HD, bei den lediglich kompatiblen Monitoren sind es nur knapp ein Viertel.
Viele weitere Bildschirme sind praktisch kompatibel
Die Anzahl an Bildschirmen, die eine G-Sync-Kompatibilität grundlegend bieten, ist allerdings deutlich höher, wie unter anderem eine von ComputerBase-Lesern geführte Liste und ein Reddit-Thread dokumentieren.
Die Argumentation, die eigenen Grafikkarten seien zu leistungsstark, als dass eine Synchronisation unterhalb von 75 Hertz Sinn ergebe, mutet allerdings fadenscheinig an: Spätestens bei UHD mit 3840 × 2160 Pixeln bleiben nur wenige Grafikkarten, die in vielen aktuellen Spielen tatsächlich konsequent dreistellige Bildwiederholraten ausgeben können. Und Monitore, die die entsprechende Datenflut verarbeiten und nativ mit über 60 Hertz darstellen können, sind nach wie vor kaum erschwinglich.