OnePlus 7 Pro im Test: Akkulaufzeiten mit 4.000 mAh
4/5Im Vergleich zum OnePlus 6 und 6T ist der Akku des OnePlus 7 Pro um knapp 10 Prozent auf 4.000 mAh vergrößert worden. In längeren Laufzeiten als beim OnePlus 6T resultiert die Maßnahme jedoch nicht. Das deutlich höher auflösende Display und die erhöhte Bildwiederholfrequenz wirken dem entgegen. Die in den Benchmarks ermittelten Akkulaufzeiten des OnePlus 7 Pro sind gut, aber nicht überragend.
Im YouTube-Test mit dauerhaftem WLAN-Streaming bei kalibrierten 200 cd/m² liegt das Ergebnis von leicht über 15 Stunden auf dem Niveau eines Galaxy Note 9, Galaxy S10e oder Galaxy S10. Das OnePlus 6T schnitt vor einem halben Jahr mit knapp 8 Prozent längerer Laufzeit etwas besser ab. Auch im PCMark, der Textverarbeitung, Bildbearbeitung, das Surfen im Browser und die Offline-Videowiedergabe simuliert, ist die Laufzeit mit knapp 11 Stunden beinahe identisch zum Vorjahr. Das Galaxy Note 9 (Test) wird knapp geschlagen, Googles neues Pixel 3a (Test) liegt knapp vor dem OnePlus 7 Pro.
Dennoch: Die Laufzeiten sind durch die Bank gut und während der Alltagsnutzung kommt es nicht zu Engpässen. Wer nicht gerade mehrere Stunden am Tag fordernde Spiele zockt, kommt mit dem OnePlus 7 Pro stets sicher über den Tag. Im Test konnten ohne Einschränkungen bekannte Apps aus den Bereichen Social Media und Multimedia ohne Probleme den gesamten Tag über verwendet werden.
Warp Charge mit bis zu 30 Watt
Nachdem die Standard-Variante des OnePlus 6T mit maximal 20 Watt geladen werden konnte, gab es im Dezember des letzten Jahres für die McLaren-Edition des Smartphones erstmals das sogenannte „Warp Charge“ mit bis zu 30 Watt. Diese Ladetechnik liegt nun auch dem OnePlus 7 Pro bei. Das Netzteil ist noch einmal größer geworden und kommt an der Oberseite mit USB-Typ-A-Buchse. Standardmäßig liefert das Netzteil 10 Watt aus 5 V bei 2 A, mit Warp Charge sind es 30 Watt mit 5 V und 6 A.
OnePlus sagt, im Schnitt ist das Aufladen mit Warp Charge 38 Prozent schneller als das ehemals Dash Charge genannte Schnellladen des normalen OnePlus 6T. In der Praxis lässt sich das Smartphone innerhalb von 20 Minuten auf 50 Prozent Akkukapazität bringen. Das Smartphone wird währenddessen nicht besonders warm und lässt sich uneingeschränkt nutzen. Spiele laufen beim Laden mit der gleichen Geschwindigkeit.
Erneut kein kabelloses Laden
Obwohl die Rückseite des Smartphones aus Glas besteht, wird kabelloses Laden beim teureren OnePlus 7 Pro nicht unterstützt. Ob kabelloses Laden im Alltag benötigt wird, ist je nach Anwender ein häufig stark unterschiedlich ausgeprägtes Bedürfnis. Dennoch hätte OnePlus im selbst so bezeichneten Ultra-Premium-Segment dem Anwender das Feature zumindest anbieten müssen. Wer es im Alltag nicht benötigt, hätte dadurch keinen Nachteil erhalten und Qi-Nutzer hätten sich über ein weiteres Ausstattungsmerkmal gefreut, das potenziell zum Kauf des Smartphones beigetragen hätte. In den bisher von OnePlus abgedeckten Preisklassen unterhalb von 600 Euro war der Verzicht auf kabelloses Laden in gewisser Weise noch vertretbar, im Premium-Segment muss sich das Unternehmen nun aber die Kritik dafür gefallen lassen.
Konnektivität endlich mit VoLTE und Wi-Fi-Calling
Der Snapdragon 855 kommt mit Snapdragon X24 als LTE-Modem, das den Spezifikationen von Qualcomm zufolge einen Downlink von bis zu 2,0 Gbit/s und einen Uplink von bis zu 316 Mbit/s unterstützt. Bei der Umsetzung von OnePlus liegen die maximal möglichen Übertragungsraten mit 4×4 MIMO und bis zu fünffacher Carrier Aggregation bei 1,2 Gbit/s im Downlink und 150 Mbit/s im Uplink. VoLTE konnte im Test problemlos in Verbindung mit einer SIM der Deutschen Telekom verwendet werden. Und ja, neben VoLTE ist jetzt auch Wi-Fi-Calling bei OnePlus möglich. Bisher waren für beide Technologien in Deutschland Firmware-Mods notwendig, auf dem OnePlus 7 Pro finden sich die Features in den SIM-Optionen im Menü für SIM- und Netzwerkeinstellungen.
Das OnePlus 7 Pro bietet darüber hinaus Support für Bluetooth 5.0 LE mit aptX, aptX HD, LDAC und AAC. NFC wird ebenfalls unterstützt, sodass das sich zum Beispiel Google Pay nutzen lässt. WLAN ist als 802.11a/b/g/n/ac mit 2×2 MIMO an Bord, wobei der neuere ax-Standard Wi-Fi 6 nicht umgesetzt wurde, obwohl dieser von Qualcomm eigentlich gegeben wäre. Das ist insofern ein wenig ärgerlich, da hierfür anders als bei 802.11ad und 802.11ay keine mmWave-Antennen notwendig gewesen wären.
Dual-Band-Standortbestimmung
Im Bereich der globalen Satellitennavigationssysteme sind das US-amerikanische GPS/A-GPS, das russische GLONASS, das chinesische BeiDou sowie das europäische Galileo mit dabei. Als Besonderheit werden Dual-Band L1 und L5 bei GPS sowie Dual-Band E1 und E5a bei Galileo unterstützt. Das ermöglicht eine Erhöhung der Genauigkeit der Standortbestimmung von bisher rund 10 bis 15 Metern auf jetzt nur noch 1 bis 1,5 Meter. Im Raum Berlin arbeitete das Standortbestimmung in der Tat sehr schnell und genau, selbst innerhalb des Gebäudes der ComputerBase-Redaktion.