OnePlus 7 Pro im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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OnePlus liefert mit dem OnePlus 7 Pro mehr ab als eine Neuauflage des OnePlus 6T. Diese Position nimmt stattdessen das normale OnePlus 7 ein. Der Startpreis steigt dafür von ehemals 549 Euro auf 709 Euro. Das ist mehr, als man von OnePlus gewohnt ist, aber weiterhin deutlich weniger, als Apple, Huawei oder Samsung zuletzt für neue Flaggschiffe aufgerufen haben. Und OnePlus bietet diesmal nicht nur etablierte Standardkost, die es an anderer Stelle gibt, sondern bringt einzigartige Features auf den Markt, die das OnePlus 7 Pro zu einem hervorragenden Smartphone machen.

In erster Linie ist damit das sensationelle Display gemeint, das mit 90 Hz statt 60 Hz eine auf dem Papier kleine Veränderung mitbringt, die im Alltag aber für einen drastischen Unterschied sorgt. Wer einmal damit gearbeitet hat, findet andere Smartphone-Displays fortan nur noch langsam und veraltet. Das Erlebnis ist vergleichbar mit dem iPad Pro von Apple, das alle anderen Tablets in Sachen Display in den Schatten stellt. Wer einmal mehr als 60 Hz hatte, egal ob an Smartphone, Tablet oder PC, kann kaum mehr zurück zum alten Standard. Aber das Display ist nicht nur schnell, sondern bietet eine sehr hohe Auflösung, hohe Maximalhelligkeit samt HDR10+ und kräftige Farben. Es ist ein großer Schritt nach vorne für OnePlus.

Imposant ist die vom Snapdragon 855 zur Verfügung gestellte Leistung, wenngleich Apples A-Prozessoren und manchmal auch Samsungs Exynos 9820 in den Benchmarks besser abschneiden. OnePlus hat jedoch ein sehr gutes Kühlkonzept erarbeitet, das den Snapdragon 855 in jeder Situation die volle Leistung liefern lässt. Unter Dauerlast kommt es in der Praxis zu keinerlei Leistungseinbrüchen, nicht ein einziges Bild pro Sekunde verlor das Smartphone unter Dauerlast im GPU-Benchmark. Auch das ist – wie das Display – einzigartig in den bisherigen Smartphone-Tests auf ComputerBase.

Auch die Kamera ist deutlich besser als noch beim OnePlus 6T, insbesondere bei Nacht. In diesem Fall ist sie zwar nicht einzigartig, weil das Huawei P30 Pro einen sehr ähnlichen Triple-Kamera-Aufbau bietet, sie liefert bis auf wenige Ausnahmen aber durch die Bank eine sehr gute Qualität. Nur die Ultraweitwinkelfotos halten nicht mit den anderen mit, außerdem verschenkt OnePlus bei Videos Potenzial, da auf alte Codecs gesetzt und auf HDR verzichtet wird. Eine neue Firmware könnte für Abhilfe sorgen.

OnePlus 7 Pro in Nebula Blue mit matter Rückseite
OnePlus 7 Pro in Nebula Blue mit matter Rückseite

In wichtigen Disziplinen wie Akku, Konnektivität, Betriebssystem und Updates, die für mindestens drei Jahre garantiert werden, leistet sich OnePlus kaum Schwächen. Und nach jahrelanger Kritik ist endlich die Unterstützung von VoLTE und Wi-Fi-Calling dabei.

Verarbeitung und Materialwahl sind ebenfalls sehr gut, hier muss sich OnePlus jedoch den ersten Kritikpunkt der fehlenden IP-Zertifizierung gefallen lassen. Obwohl alle entsprechenden Dichtungsgummis verbaut wurden, hat der Hersteller darauf verzichtet, sagt aber gleichzeitig, dass das Smartphone durchaus zum Beispiel im Regen benutzt werden könne. Ob OnePlus die IP-Zertifizierung nun sinnvoll findet oder nicht, spielt insofern vor allem in der neuen Preisklasse keine Rolle, da dadurch dem Kunden einfach eine gewisse Sicherheit gegeben worden wäre, die so fehlt. Dass weiterhin kein kabelloses Aufladen unterstützt wird, muss OnePlus als weiteren Kritikpunkt hinnehmen, der erst durch den jetzt höheren Preis an Bedeutung gewonnen hat. Wer ganz oben mitspielen will, muss alle Features abdecken und ansonsten mit kleineren Kritikpunkten rechnen, denen ansonsten weniger Gewichtung beigemessen worden wäre.

Ein Flagship-Killer der anderen Art

Das OnePlus 7 Pro ist trotzdem noch ein „Flagship-Killer“, denn wo ein Apple iPhone Xs Max mit nur 64 GB bei aktuell 1.150 Euro, ein Huawei P30 Pro bei 820 Euro und ein Samsung Galaxy S10+ bei 900 Euro starten, ruft OnePlus „nur“ 709 Euro auf. Das Testgerät mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher kostet 829 Euro. Angesichts der von OnePlus gebotenen Features sind das durchaus angemessene Preise. OnePlus kann deshalb nicht vorgeworfen werden, alte Werte verraten zu haben, nur weil das Smartphone nicht mehr wie frühere Geräte 500 Euro oder noch weniger kostet. Das OnePlus 7 Pro ist dafür schlichtweg ein zu gutes Smartphone, das im High-End-Segment deshalb eine Empfehlung erhält. Vorsichtig sollten potenzielle Käufer nur angesichts des für die Konkurrenz erwarteten weiteren Preisverfalls sein, der bei OnePlus-Smartphones üblicherweise nicht eintritt. Der Preisvorteil von OnePlus könnte sich über die kommenden Monate egalisieren.

OnePlus 7 Pro (12 GB/256 GB)
14.05.2019
  • Einzigartig schnelles OLED-Display
  • Sehr hohe Maximalhelligkeit
  • Schneller Snapdragon 855
  • Konstant hohe Leistung unter Dauerlast
  • Schnelles OxygenOS mit vielen Optionen
  • Mindestens drei Jahre Updates
  • Gute bis sehr gute Triple-Kamera
  • Nachtmodus deutlich verbessert
  • Hochwertige Materialwahl und Farben
  • Hohe Verarbeitungsqualität
  • Durchweg gute Akkulaufzeiten
  • Sehr schnelles Laden
  • Endlich brauchbare Stereo-Lautsprecher
  • Dual-SIM, VoLTE und Wi-Fi-Calling
  • Moderne Konnektivität
  • Videoaufnahmen unter Potenzial
  • Keine IP-Zertifizierung
  • Weiterhin ohne kabelloses Laden
  • Ziemlich groß und schwer
ComputerBase-Empfehlung für OnePlus 7 Pro (12 GB/256 GB)

ComputerBase hat das OnePlus 7 Pro leihweise von OnePlus zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.

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