Samsung Galaxy Tab S5e und A 10.1 (2019) im Test: Fazit & Empfehlung
4/4Fazit
Sowohl das Galaxy Tab A 10.1 wie auch das Galaxy Tab S5e hinterlassen einen gemischten Eindruck. Bei beiden Tablets macht Samsung vieles richtig – aber auch manches richtig falsch.
Solide Verarbeitung
Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, selbst beim Basismodell des Tab A 10.1 erhält der Nutzer für rund 200 Euro einen Aluminium-Body, wo viele Mitbewerber nur Kunststoff liefern. Das kann aber auch Nachteile mit sich bringen. Einige Nutzer könnten dennoch Kunststoff bevorzugen, da ihnen Metall zu kühl ist.
Schlankheitswahn versus Kopfhöreranschluss
Dann werden jedoch bereits die ersten Kritikpunkte erkennbar: So hat Samsung beim S5e den Kopfhöreranschluss dem Schlankheitswahn bei Mobilgeräten geopfert. Es ist traurig, dass sich bei Herstellern immer noch nicht herumgesprochen hat, dass die Dicke eines Mobilgerätes bei Nutzern schon lange keine große Rolle mehr spielt. Dies aber immer wieder so hervorzuheben, zeigt erneut deutlich, wie ideenlos die Hersteller auf der einen Seite agieren und wie ausgereift entsprechende Produkte auf der anderen Seite mittlerweile sind.
Samsung legt dem S5e zwar einen Adapter bei, der USB-C-Anschluss liegt aber so unpassend, dass ein bequemes und gewohntes Halten vor allem für größere Hände nicht mehr möglich ist. Mal davon abgesehen: Wird der Adapter im Urlaub oder in anderen Situationen verloren, steht der Nutzer vor einem Problem. Darüber hinaus kann das Tablet bei Verwendung nicht mehr mit einem kabelgebundenen Kopfhörer betrieben und gleichzeitig geladen werden. Aber auch das Galaxy Tab A 10.1 leistet sich in dieser Hinsicht Schwächen. Es besitzt zwar noch einen Klinkeanschluss, aber auch der wurde an einer recht ungünstigen Position angebracht.
Mediale Abstriche
Gleiches gilt für die Lautsprecher, die vor allem beim Tab A unüberlegt angebracht sind: Dass der Ton bei einem als Multimedia-Tablet vermarkteten Gerät beim Betrachten von Videofilmen aus zwei Lautsprechern auf der rechten Seite kommt, darf schon als Fehlkonstruktion bezeichnet werden – vor allem wenn ein Lautsprecher beim normalen Halten immer abgedeckt wird.
Beim S5e ergibt sich die Problematik aufgrund der vier Lautsprecher nur bedingt, aber auch hier werden zwei von ihnen beim Schauen von Filmen zugedeckt, was sich auf den Gesamtklang negativ auswirkt. Die Lautsprecher selbst leisten für ihre Größe Erstaunliches, können aber mit einer externen Lösung nicht mithalten.
Fehlende Leuchtkraft
Die Displays präsentieren sich mit kräftigen Farben und scharfer Darstellung, sind aber in vielen Fällen zu dunkel. Beim S5e muss zudem genau auf den Bildschirm geschaut werden, da sich sonst die Farben schnell verfärben. Dies sorgt für eine Trübung des Filmspaßes. Es ist zudem unverständlich, warum Samsung die maximale Helligkeit bei seinen Mobilgeräten künstlich drosselt. Bei den AMOLED-Panels könnte eine solche Sperre noch mit der Langlebigkeit der Displays erklärt werden – nur sollte die Technik mittlerweile so ausgereift sein, dass sie damit zurechtkommt. Beim Tab A 10.1 kann zumindest der aktivierte Outdoor-Modus die maximale Helligkeit noch mal etwas erhöhen, aber als Dauerlösung ist dies am Ende doch etwas zu umständlich. Andere Hersteller bieten hier deutlich hellere Displays.
Ausreichende Leistung
Die Leistung des Galaxy Tab A 10.1 ist dem Preis entsprechend, mehr bietet auch die Konkurrenz in dieser Preislage nicht. Für Alltagsaufgaben sowie Gelegenheitsspiele reichen die Ressourcen mehr als aus, auch bei Filmen gibt es keine Probleme – bis auf die Wiedergabe von Inhalten in 4K, die bei der Auflösung des Displays sowieso nur wenig Sinn ergibt. Anders sieht es beim S5e aus – hier hätten die Reserven höher sein können. Zwar zieht der doppelt so hohe Preis in den Messungen meist doppelt so hohe Werte nach sich, dennoch war der Abstand zwischen solchen Vertretern in der Vergangenheit größer.
Das installierte Android 9 reagiert schnell, die Sicherheits-Patches mit Stand März 2019 trügen das Bild jedoch sichtlich. Die Samsung-eigene Oberfläche erscheint zunächst unauffällig, erweitert Android jedoch um viele sinnvolle Funktionen. Auch die Laufleistung beider Testkandidaten lässt kaum zu wünschen übrig.
Für Tablets gute Kameraleistungen
Überraschend sind beide Kameras. War es bisher eher Gewohnheit, dass Aufnahmeeinheiten bei Tablets gerade mal für Schnappschüsse brauchbar waren, zeigt Samsung nun, dass es auch anders geht. Auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen sorgen beide Tablets noch für gute Bilder. Mit dem Weglassen des LED-Blitzes wurde dagegen an der falschen Stelle gespart.
- gute Verarbeitung
- hohe Laufzeit
- gute Farbdarstellung
- gute Kamera
- mit normalen Einstellungen dunkles Display
- kein LED-Blitz
- gute Verarbeitung
- hohe Laufzeit
- gute Farbdarstellung
- für den Preis gute Kamera
- ohne Outdoor-Modus dunkles Display
- kein LED-Blitz
Konkurrenz von Amazon und Apple
Am Ende stellt sich die Frage, wie konkurrenzfähig beide Tablets sind. Besonders beim Galaxy Tab A 10.1 erweist sich das Fire 10 HD von Amazon als ein starker Gegner, der es auf ähnliche Werte bringt, jedoch ein leicht helleres Displays beherbergt und zudem beim Videoschauen zumindest einen rudimentären Stereo-Klang bietet. Beim Galaxy Tab S5e dürfte die Konkurrenz vor allem in den MediaPads von Huawei und im 2018er-iPad von Apple zu finden sein, wobei vor allem letzteres gegenüber dem S5e in vielen Benchmarks deutlich die Nase vorne hat – und zudem zu einem niedrigeren Grundpreis zu erstehen ist. Zum ausgerufenen Preis könnte es das S5e somit schwer haben.
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