Seagate FireCuda 510 SSD im Test: NVMe-SSD mit 2 TB und Fokus auf Spieler
tl;dr: NVMe-SSDs von Seagate gibt es nach der Ankündigung zur CES im Januar demnächst auch in den Serien BarraCuda und FireCuda zu kaufen. ComputerBase hat das 2-TB-Modell der FireCuda-Serie, das sich explizit an Spieler richtet, einem ausführlichen Test unterzogen.
Mit den Serien FireCuda 510 SSD und BarraCuda 510 SSD hatte Seagate bereits zur CES 2019 im Januar zwei neue NVMe-SSDs vorgestellt. Jetzt kommen die Modelle langsam in den Handel. Beide Serien setzen auf Toshibas 3D-TLC-Flash in Kombination mit dem Controller E12 von Phison, sind also technisch stark verwandt. Die Anbindung der SSD erfolgt per PCIe 3.0 x4 und NVMe-Protokoll in der Version 1.3. Der Controller PS5012-E12 greift auch in der aktuellen Version auf eine Kompression zurück. Beide Serien nutzen einen SLC-Cache, die eingeschränkte Garantie hat eine Laufzeit von fünf Jahren.
FireCuda und BarraCuda im Vergleich
Die Unterschiede zwischen beiden Serien liegen im Detail und sollen rechtfertigen, dass BarraCuda für „PC-, Laptop- und Ultrabook-Speicher-Upgrades“ und FireCuda für „Gaming- und Performance-Desktops und -Laptops“ gedacht ist.
Beispielsweise hieß es zur CES, dass der SLC-Cache bei der BarraCuda 510 SSD bis zu 24 GB und der bei der FireCuda 510 SSD bis zu 28 GB groß sei. Offiziell bestätigt hat das Seagate zum Testzeitpunkt nicht noch einmal. Bestätigt ist hingegen: Die FireCuda 510 SSD erscheint mit 1 TB und 2 TB und die BarraCuda 510 SSD mit 256 GB und 512 GB. Offizielle UVP in Euro sowie Termine konnte Seagate immer noch nicht liefern. Erste Händler listen die Laufwerke aber mittlerweile, wenn auch noch nicht als lieferbar.
Die FireCuda mit 2.000 GB, die von Seagate für einen Test zur Verfügung gestellt wurde, liegt im M.2-2280-Format vor und ist zweiseitig bestückt. Letzteres gilt laut Datenblatt auch für die Variante der FireCuda 510 SSD mit 1.000 GB.
Dem Pseudo-SLC-Cache auf der Spur
Laut den Informationen zur CES 2019 soll die FireCuda-Serie einen SLC-Cache von bis zu 28 GB aufweisen. Beim größten Modell der Reihe liegt die Vermutung nahe, dass das vorliegende Testmuster die maximale SLC-Cache-Kapazität von 28 GB aufweist. Mit HD Tach ließ sich dieser aber nicht nachweisen. Aufgrund der Ergebnisse, die in den letzten Monaten wiederholt keine verlässliche Grundlage für eine Aussage zum Thema SLC-Cache bildeten, wird HD Tach aus den Testparcours entfernt werden.
Das Thema SLC-Cache wird hingegen beibehalten. Die Größe des SLC-Caches wird in Zukunft durch das sequenzielle Beschreiben mit pseudozufälligen Daten ermittelt. Die Schreibzugriffe erfolgen mit 32 ausstehenden Befehlen, die von einem Thread erzeugt werden, mit jeweils einer Blockgröße von 128 kiB. Diese Konfiguration ist identisch mit dem sequenziellen Schreibtest von CrystalDiskMark 6.
Ergebnis: Die SSD wurde im arithmetischen Mittel die ersten sechs Sekunden mit 3,02 GB/s beschrieben und eine Sekunde danach mit 1,12 GB/s, bevor in der achten Sekunde der Pseudo-SLC-Cache offensichtlich nicht mehr zur Verfügung stand. Somit wurden innerhalb der sechs Sekunden 19,24 GB in den Pseudo-SLC-Cache geschrieben. Für einen angenommenen SLC-Cache mit 28 GB ist das überraschend wenig.
Der Plot von HD Tach ist zur Dokumentation beigefügt, zeigt aber weder den Pseudo-SLC-Cache noch die Datenrate, mit der die SSD weiterschreibt, sobald dieser gefüllt ist.
Garantie, Lieferumfang und Eckdaten
Das Muster wurde nicht in der Verpackung für Endkunden zur Verfügung gestellt, somit ist nicht bekannt, was diese letztendlich außer der SSD enthalten wird. Auf der Hersteller-Website stehen die Programme SeaTools und DiscWizard für die Verwaltung der SSD inklusive Firmware‑Update-Funktion und Unterstützung bei der Migration der bestehenden Installation auf den neuen Datenträger zur Verfügung. Die SeaTools vom 8. Mai 2019 geben in Kombination mit der FireCuda 510 SSD bei einigen Optionen allerdings noch „not supported“ aus. Die folgenden Bilder zeigen die beiden Designs der Software und vermitteln einen groben Überblick über den Funktionsumfang.
Die Seagate FireCuda 510 SSD hat eine eingeschränkte Garantie von fünf Jahren. Sie endet, sobald der Zeitraum oder die maximal spezifizierte TBW überschritten wurde. Die TBW-Angabe ist für Heimanwender allerdings generell nur ein grober Richtwert, der bei diesem Einsatzzweck selten erreicht werden dürfte.
Die Spezifikationen der Seagate FireCuda 510 SSD im Überblick
Seagate FireCuda 510 SSD (1000 GB) | Seagate FireCuda 510 SSD (2000 GB) | |
---|---|---|
Controller: | Phison PS5012-E12, 8 NAND-Channel | |
DRAM-Cache: | ? | |
Speicherkapazität: | 1.000 GB | 2.000 GB |
Speicherchips: | Toshiba ? ? TLC (3D, 64 Lagen) NAND, ? | |
Formfaktor: | M.2 (80 mm) | |
Interface: | PCIe 3.0 x4 | |
seq. Lesen: | 3.450 MB/s | |
seq. Schreiben: | 3.200 MB/s | |
4K Random Read: | 620.000 IOPS | 485.000 IOPS |
4K Random Write: | 600.000 IOPS | |
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | 5,3 W | 6,0 W |
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | ? | |
Leistungsaufnahme Leerlauf: | 20 mW | |
Leistungsaufnahme DevSleep: | kein DevSleep | |
Leistungsaufnahme L1.2: | 2 mW | |
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | |
Verschlüsselung: | keine | |
Total Bytes Written (TBW): | 1.300 Terabyte | 2.600 Terabyte |
Garantie: | 5 Jahre | |
Preis: | – | ab 200 € |
Preis je GB: | – | € 0,10 |