Seagate FireCuda 510 SSD im Test: Benchmarks
2/3Das Testsystem setzt auf einen nicht übertakteten Core i7-6700K (Test) mit vier Kernen und acht Threads der Skylake-Generation, dem auf dem MSI Z270 Gaming Pro Carbon 32 Gigabyte DDR4-2133 (15-15-15-36-2T) zur Seite stehen. Nutzen kann Windows 10 als Arbeitsspeicher davon aber nur 8 Gigabyte, weil 24 Gigabyte als RAM-Disk konfiguriert sind. Das Laufwerk dient als Gegenspieler ohne Flaschenhals in den Kopiertests.
Das genutzte BIOS für das Z270 Gaming Pro Carbon mit der Version 7A63v18 von Anfang Januar 2018 beinhaltet noch nicht die neue Microcode-Version 0xC2, damit der Windows-Patch gegen Spectre V2 funktionsfähig ist. Unter Windows 10 wurde stattdessen das mittlerweile verfügbare Microcode-Update KB4090007 manuell installiert. Daraufhin wird vom Betriebssystem beim Booten der Microcode mit der Version 0xC2 früh genug geladen, sodass Maßnahmen gegen die Spectre-Variante 2 aktiv sind. Dies zeigt auch eine anschließende Überprüfung. Der Patch gegen Meltdown ist ebenso aktiv.
Synthetische Tests
Beim Lesetest von CrystalDiskMark platziert sich die Seagate FireCuda 510 SSD durchgängig im oberen Mittelfeld des Testfelds. Beim wahlfreien 4kiB/Q1T1-Test kann die Seagate FireCuda 510 SSD allerdings nicht mit dem Spitzenfeld in dieser Kategorie mithalten und muss sich mit einem Abstand von circa 30 Prozent geschlagen geben.
Dieselben Tests schreibend durchlaufend, zeigt Seagates FireCuda 510 SSD ihre Stärke und platziert sich im Vergleich zum Lesetest deutlich weiter vorne im Testfeld.
Kopieren in der Praxis
Die einzelnen Schreib- und Lesetests mit der nicht limitierenden RAM-Disk schließt die Seagate FireCuda 510 SSD im mittleren Testfeld der NVMe-SSDs ab.
Bei beiden vorangegangenen Tests gilt, dass diese Ergebnisse nur erzielt werden können, wenn die Daten von einer Quelle gelesen oder auf ein Ziel geschrieben werden, das nicht limitiert.
Wird hingegen der Tomb-Raider-Ordner auf der zu testenden SSD selbst kopiert, muss das Laufwerk eine Mischung aus Lese- und Schreibbefehlen bewerkstelligen. Hier platziert sich die Seagate FireCuda 510 SSD im Mittelfeld der NVMe-SSDs.
Temperatur & Drosselung
Aktuelle PCIe‑SSDs im M.2‑Format haben das Problem, dass die Verlustleistung in Form von Wärme bei sequenziellen Zugriffen größer ist als die, die SSDs über natürliche Konvektion bei typischer Umgebungstemperatur an die Umgebung abgeben können. Als Resultat steigt die Temperatur der SSD mit der Dauer der Zugriffe an.
Um die SSD vor möglichen negativen Einflüssen bei zu hoher Temperatur zu schützen, greift eine in der Firmware implementierte Drosselung bei Erreichen einer vom Hersteller definierten maximalen Temperatur. Die folgenden Diagramme zeigen, welche maximale Temperatur der Hersteller gewählt hat und wie sich die thermische Drosselung auswirkt.
Die SSDs befinden sich während der nachfolgenden Tests in einer PCIe‑x4‑M.2‑Adapterkarte im zweiten PCIe‑x16‑Slot auf dem MSI Z270 Carbon. Alle weiteren PCIe-Slots des Boards sind nicht bestückt. Auch eine dedizierte GPU ist somit nicht im System verbaut und versperrt weder den Luftstrom, noch gibt sie eigene Abwärme ab. Das Gehäuse Phanteks Eclipse P400 ist an der linken Seite geöffnet. Vor der Durchführung des Tests wird abgewartet, bis sich die Temperatur der SSD im Leerlauf stabilisiert hat. Die Schreib- und Lesezugriffe im anschließenden Test haben eine Blockgröße von 128 kiB und werden mit einer Warteschlangenlänge von 32 ausgeführt. Die Messwerte werden im Intervall von einer Sekunde erfasst.
Die Seagate FireCuda 510 SSD weist im Leerlauf eine Temperatur von 33 °C auf. Die Drosselung erfolgt beim Lesen beim Überschreiten von 67 °C und beim Schreiben beim Überschreiten von 69 °C. Beim Lesen fällt die Datenrate der SSD beim Eingreifen der thermischen Drosselung auf 1,9 GB/s und hält diese bis zum Ende des Testzeitraums konstant. Beim Schreiben sind in der Kurve mehrere Sprünge der Datenrate zu erkennen.
Der erste und vom Betrag her größte Einbruch der Datenrate erfolgt beim Überschreiten von 69 °C. Die nachfolgenden stufenweisen Absenkungen der Datenrate sind vom Betrag deutlich kleiner und sorgen dafür, dass die SSD die 72 °C nicht überschreitet. Am Ende schreibt die SSD noch mit 1,4 GB/s.
Bis zum Einsetzen der thermischen Drosselung wurden 284 GB in 85 Sekunden gelesen und 207 GB in 69 Sekunden geschrieben. Somit sollte die Drosselung für die meisten privaten Anwendungsfälle nicht relevant sein.
Neuzustand und Leistungsabfall
Zur Überprüfung der Leistungsbeständigkeit dient abermals der Benchmark CrystalDiskMark. Mit ihm werden Transferraten der SSDs zunächst im leeren Auslieferungszustand sowie bei fast vollständiger Befüllung (10 GB frei) überprüft.
Die sehr geringen Abweichungen, die sich nicht von Messtoleranzen unterscheiden lassen, zeigen, dass die Seagate FireCuda 510 SSD bei der Leistung sehr stabil ist.
Aufgrund der Nachfrage im Forum wurde der Test unter leicht geänderten Bedingungen durchgeführt, um auszuschließen, dass alle Zugriffe nur den SLC-Cache der SSD betreffen. Der Test wurde mit einer Dateigröße von 32 GiB durchgeführt, die somit größer als der SLC-Cache der SSD ist. Auswirkungen des SLC-Caches auf das Ergebnis lassen sich so aber nicht ausschließen, sondern nur reduzieren. Der zweite Durchlauf fand bei einem freien Speicherplatz von 37 GiB statt, wobei 32 GiB davon später für den Test verwendet wurden.
Leistungsbeständigkeit
Auch beim Consistency-Test des PCMark 8 platziert sich die Seagate FireCuda 510 SSD im mittleren Testfeld.