5G-Auktion: Versteigerung der Frequenzen bringt 6,55 Milliarden Euro
Nach fast drei Monaten und 497 Runden ist die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen beendet. Insgesamt 6.549.651.000 Euro brachte die Auktion dem Bund ein, weit mehr als ursprünglich mit 3 bis 5 Milliarden Euro erwartet. Die Auktion dauerte länger und brachte mehr Erlöse ein als im Jahr 2015 die 4G-Auktion mit 5,08 Mrd. Euro.
Erstmals hatten sich vier Mobilfunkanbieter an der Auktion beteiligt. Neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica war auch Drillisch (1&1) mit von der Partie, Tochter von United Internet, die bisher kein eigenes Mobilfunknetz betreiben, sondern sich in das Netz der Konkurrenz einkaufen mussten, was sich mit dem 5G-Mobilfunk nun ändern soll. Die 6,55 Milliarden Euro verteilen sich auf die vier Mobilfunkanbieter erwartungsgemäß unterschiedlich. Mit 2,17 Milliarden Euro investiert die Deutsche Telekom am meisten in die 5G-Frequenzen im 2-Gigahertz- und im 3,4- bis 3,7-Gigahertz-Frequenzbereich. Vodafone muss hingegen 1,88 Milliarden Euro zahlen, Telefónica kommt auf 1,42 Milliarden Euro und die von Drillisch ersteigerten Frequenzblöcke kosten das Unternehmen 1,07 Milliarden Euro.
2-GHz-Bereich teurer, aber später nutzbar
Der 2-Gigahertz-Bereich wurde deutlich teurer versteigert als die Frequenzblöcke im 3,4- bis 3,7-GHz-Bereich, da diese eine weitere Reichweite und somit weniger Funkmasten ermöglichen. Sie sind allerdings später nutzbar, voraussichtlich frühestens ab 2021, eventuell aber auch erst ab dem Jahr 2026. Die Bundesnetzagentur hatte die Mindestgebote bei der 5G-Versteigerung zuletzt deutlich erhöht, um einen schnelleren Abschluss der Auktion zu erwirken, da sich die Bieter nur langsam in endlosen Runden steigerten. Zum Vergleich: Für 3G im Jahr 2010 wurden 4,4 Milliarden Euro in 224 Runden bezahlt, für 4G im Jahr 2015 waren es 5,08 Milliarden Euro in nur 181 Runden – nun dauerte es 497 Runden.
Weniger Latenz und schnellere Übertragung
Der 5G-Mobilfunkstandard ermöglicht nicht nur schnellere Übertragungsraten, sondern bietet auch erneut deutlich kürzere Latenzen als der LTE-Standard (4G). Insbesondere Echtzeit-Anwendungen im Bereich Connected Car und Autonomen Fahren sollen hiervon profitieren.