Kein M.2: Apple soll proprietäre SSDs im Mac Pro verbauen
Apples neue Workstation Mac Pro, die zum Herbst ab knapp 6.000 US-Dollar auf den Markt kommen soll, zeichnet sich im Vergleich zum direkten Vorgänger durch eine deutlich gesteigerte Aufrüstbarkeit aus. Bei den SSDs sollen jedoch proprietäre Flash-Module ohne Controller zum Einsatz kommen, so wie es beim iMac Pro der Fall ist.
Der neue Mac Pro ist wieder ein Tower, der sich unkompliziert öffnen lässt und somit Zugriff auf die Hardware im Inneren erlaubt. Wenn auch nicht im klassischen ATX-Format, setzt Apple wieder auf ein Mainboard mit zahlreichen PCIe-Slots, damit sich die Workstation über eigene Steckkarten aufrüsten und erweitern lässt. Apple selbst wiederum bietet die sogenannten MPX-Module (Mac Pro Extension Modules) an, die zum Start in Form von Grafikkarten des Typs AMD Radeon Pro 580X, Radeon Pro Vega II und Radeon Pro Vega II Duo in unterschiedlichen Größen angeboten werden sollen. Von Apple selbst stammt zudem die ProRes-Beschleunigerkarte Afterburner.
Grafikkarte und RAM lassen sich selbst wählen
Im Mac Pro lassen sich aber auch handelsübliche Grafikkarten verbauen, die nicht das MPX-Format nutzen. Apple stellt dafür pro Karte in Summe bis zu 375 Watt über den PCIe-Steckplatz und zwei Stromanschlüsse zur Verfügung. Auch beim RAM können Besitzer selbst Hand anlegen: Die Workstation setzt auf ECC-DIMMs in den Geschwindigkeiten DDR4-2666 und DDR4-2933, je nachdem, welche Xeon-CPU gewählt wurde. Der kleinste Xeon W-3223 ist auf DDR4-2666 beschränkt, während die anderen Prozessoren auch DDR4-2933 beherrschen.
Apple bietet SSDs mit bis zu 2 TB an
Bei den SSDs hatte es bisher danach ausgesehen, als könnten diese ebenfalls durch den Anwender gegen andere Modelle ausgetauscht werden. Eine von Apple auf der Produktseite des Mac Pro gezeigte Ansicht des Towers ließ vermuten, dass zwei M.2-Module verbaut werden können. Apple wird den Mac Pro in Konfigurationen mit 256 GB, zweimal 512 GB (1 TB), zweimal 1 TB (2 TB) und zweimal 2 TB (4 TB) anbieten.
Bei genauerer Betrachtung der von Apple für die Abbildung genutzten SSDs ist jedoch erkennbar, dass es sich nicht um klassische M.2-Module handelt, denn dafür sitzt die Kerbe zwischen den Steckkontakten an falscher Position. Bei einem M.2-Modul wäre die Kerbe noch weiter außen zu finden, das breite Stück der Kontakte somit noch ein Stück breiter. Apples Bauweise ähnelt am ehesten noch der von mSATA, die alte Schnittstelle kommt angesichts der von Apple angegebenen Transferraten von bis zu 2,6 GB/s für das Lesen und bis zu 2,7 GB/s für das Schreiben aber nicht im Mac Pro zum Einsatz.
Format ähnelt SSD des iMac Pro
Gegenüber Apple Insider haben namentlich nicht genannte Quellen aus dem Hause Apple bestätigt, dass der Mac Pro nicht auf klassische M.2-SSDs setzen wird. Es wird vermutet, dass ein proprietäres Format wie im iMac Pro verwendet wird. Diese Apple-eigenen Module sind nur mit Flash-Speicher bestückt, da der Controller im T2-Chip verbaut ist, der auch für die Verschlüsselung zuständig ist. Das würde bedeuten, dass SSDs für den Mac Pro von Apple zu entsprechenden Preisen gekauft werden müssten.
Mac Pro bietet SATA-Anschlüsse
Alternativ können schnelle Nachrüst-SSDs per Adapterkarte in einem der PCIe-Steckplätze untergebracht und dort mit gleicher Geschwindigkeit betrieben werden. Zudem bietet der Mac Pro auf einer kleinen Platine zwei SATA-Anschlüsse, wenngleich hier mit deutlich niedrigeren Transferraten und IOPS gerechnet werden muss.